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Ford

Die Marke Ford kennt wohl jeder, gern wird der eigentliche US-Autobauer auch als deutscher Autobauer bezeichnet, was aufgrund der Europa-Zentrale von Ford im deutschen Köln wohl durchaus als halbe Wahrheit bezeichnet werden kann. Aber: Gegründet wurde Ford respektive die Ford Motor Company in den USA, genauer in Dearborn/Michigan nahe der berühmten US-Autostadt Detroit.

Namensgeber für den heute weltweit bekannten wie ebenso tätigen Automobilkonzern war niemand Geringerer als Henry Ford, welcher den meisten auch dank einiger Zitate ein Begriff ist. Hier hört es dann aber sicher auf mit dem Wissen über Henry Ford und seine Ford Motor Company, die nicht einmal die erste Firma des gelernten Maschinisten war. Tatsächlich hatte Henry Ford bereits 1898 die „Detroit Automobile Company“ gegründet, mit welcher der Amerikaner aber sprichwörtlich baden ging.

Henry Ford gab allerdings nicht auf und gründete 1903 zusammen mit elf Investoren und insgesamt 28.000 US-Dollar die nächste Firma, die Ford Motor Company. Schon am 23. Juli 1903 rollte das erste Ford-Modell aus dem Werk, bis 1908 nach mehreren Modellen das berüchtigte Ford T-Modell aufgelegt wurde. Das wurde bis 1927 produziert, kostete anfangs 850 US-Dollar und ab 1914 und Henry Ford’s genialer Idee der Fließbandfertigung 370 US-Dollar.

Kuriose Randnotiz: Henry Ford’s erste Firma ist noch heute aktiv, nennt sich aber nach einer ersten Umbenennung anno 1901 in Henry Ford Company seit 1902 Cadillac, welche nun mehr eine Tochter von General Motors ist. Der damalige Käufer wiederum war ein gewisser Henry M. Leland, der später ein Mitbegründer des Premium-Autobauers Lincoln wurde, der allerdings schon 1922 von der Ford Motor Company übernommen wurde.

Henry Ford und die Fließbandfertigung

Zurück zu Henry Ford: Tatsächlich war die Idee von Ford anno 1913, Autos per Fließbandfertigung zu bauen, nicht nur radikal, sie veränderte den Automobilbau auf der ganzen Welt bis in die heutige Zeit. Mit dem Ford T-Modell, auch Tin Lizzy genannt, folgte zudem endlich der große Durchbruch für die Ford Motor Company, wobei speziell die neue Idee der Fließbandfertigung Bau und Produktion zum einen deutlich schneller machte, zum anderen aber vor allem billiger. Wobei: Die Idee selbst kommt ursprünglich von Eli Whitney, Henry Ford selber perfektionierte diese nur.

Dank Fließbandfertigung jedenfalls konnte Ford ein Autochassis nun in 1,5 Stunden statt zwölf Stunden zusammen bauen, 1918 zeigte sich der Erfolg der Fließbandproduktion auf der Straße. Jedes zweite Auto in den Staaten war ein Ford T-Modell, von welchen bis zum Produktionsende 1927 ganze 15 Millionen Stück hergesellt werden sollten. Dieser Rekord hatte bis ins Jahr 1972 Bestand, genauer bis zum VW Käfer…

Der Ford T-Modell wurde sogar Pate eines der berühmten Zitate Henry Fords, nämlich dessen Aussage „Any customer can have a car painted any colour that he wants so long as it is black“ – ins Deutsche übersetzt:

„Der Käufer kann das Auto in jeder Wunschfarbe haben, so lange diese schwarz ist!“

Nach Henry: Die Ära Edsel Ford

1919 gab es in der Ford Motor Company einen Wechsel im Management, welcher jedoch rein familienintern abgewickelt wurde: Auf Henry Ford folgte dessen Sohn Edsel Ford, wobei Henry weiterhin großen Einfluss auf die Geschicke seines Unternehmens hatte.

Leichter wurden die Jahre für die Ford Motor Company und dem neuen Management jedoch nicht, in den 1920ern nahm die Konkurrenz dem Unternehmen immer mehr wichtige Marktanteile ab. Neue Ideen mussten her, neue Ausstattungen, neue Farben, mehr Luxus – das machte besagte Konkurrenz längst vor.

Parallel zu den neuen „Ideen“ legte die Ford Motor Company 1917 die Marke Fordsen auf, was für Henry Ford and Son stand und unter welcher Traktoren gebaut wurden. Diese besondere Sparte, ab 1964 unter dem eigenen Label Ford, hielt man bis 1991 im Unternehmen, bevor sie an Fiat abgestoßen wurde. Die Italiener durften gar den Namen Ford bis zum Jahr 2000 weiterhin nutzen…

Die Ford Motor Company im Zweiten Weltkrieg

Dann allerdings sollte der Zweite Weltkrieg die Geschicke der Ford Motor Company bestimmen und auch hier zeigte sich einmal mehr Ford’s Ideenreichtum. Zu Beginn der 1940er Jahre nämlich baute Ford eigens eine Fabrik, in welcher B-24-Bomber produziert und wo – wieder einmal dank der Fließbandproduktion – bis Kriegsende 8.600 Bomber zusammen geschraubt wurden. Nach dem Krieg wurde die speziell errichtete Willow Run Factory in Ypsilanti/Michigan jedoch wieder an Kaiser Motors veräußert.

Schon vor Kriegsende in 1943 musste Henry Ford erneut das Ruder der Ford Motor Company übernehmen, nachdem dessen Sohn Edsel mit gerade einmal 49 Jahren an Magenkrebs verstarb. Edsel Ford hatte allerdings sein Erbe in der Ford Motor Company hinterlassen, beispielsweise mit der von ihm initiierten Marke Mercury, welche noch heute zur Ford-Familie gehört – 2010 jedoch will das heutige Management wegen der nötigen Sanierungen die Marke stilllegen.

Nach Edsel Fords Tod blieb Henry Ford nur zwei Jahre im Amt der Präsidenten, dann übergab er an seinem Enkel Henry Ford II. Zwei Jahre später, in 1947, sollte dann auch Henry Ford mit 83 Jahren der Welt ade sagen, sein Erbe: ein weltweit agierender Automobilbauer und unzählige Zitate…

Die Ford Motor Company bis heute

1955 wurde die Ford Motor Company in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und verteilte sich quasi in alle Welt. Neben den „eigenen“ amerikanischen Marken Lincoln und Mercury kaufte man 1987 Aston Martin auf, 1989 Jaguar, 1999 schließlich Volvo und anno 2000 Land Rover. Selbst am japanischen Konkurrenten Mazda ist die Ford Motor Company beteiligt, wenn auch nur zu einem Minderheitsanteil von 13,4 Prozent.

Ab dem Jahr 2000 ging es wegen falscher Strategien jedoch immer mehr bergab mit der Ford Motor Company, weswegen die Amerikaner schlussendlich ihre zahlreichen Töchter wieder veräußerten. Aston Martin wurde 2007 abgestoßen, Land Rover und Jaguar 2008 an Tata verkauft und Volvo schließlich 2010 an Geely, einem hierzulande eher unbekannten Automobilbauer aus China.

Statt auf Kompaktmodelle und kleinere Autos lag der Fehler in der Ford-Strategie am Festhalten alter „Traditionsmodelle“ wie SUVs, Pickups und größeren Fahrzeugen, welche mittlerweile als teure Spritfresser selbst in den USA ungern gesehen und erworben werden. Alan Mulally, seit 2006 neuer Präsident der Ford Motor Company, hat dem Konzern daher ein knallhartes Sanierungsprogramm aufgelegt, welches beispielsweise eben den Verkauf der europäischen Tochter-Marken vorsah und welchen es wohl vor allem zu verdanken ist, das Ford in der 2009er Weltwirtschaftkrise – im Gegensatz zur landeseigenen Konkurrenz General Motors und Chrysler – keine Staatshilfen benötigte und auch keinen Ausweg in die Insolvenz nahm.

Just in 2010 kehrte die Ford Motor Company in die Gewinnzone zurück und zählt heute nach Toyota, GM und Volkswagen als der viertgrößte Automobilhersteller der Welt, in der US-Heimat hingegen ist Ford – nach GM und Toyota – derzeit die Nummer drei mit einem (US)Marktanteil von 16,6 Prozent.

Die deutsche Ford Motor Company

Wie oben bereits schon erwähnt, wird Ford von (deutschen) Medien gern als deutscher Autohersteller gefeiert, was zwar so nicht ganz richtig ist, aber doch irgendwie auch wieder wahr ist. Denn bereits 1925 siedelte sich die Ford Motor Company in Deutschland an, wobei zuerst Berlin und ab 1930 Köln die deutsche Heimat der Ford Motor Company Aktiengesellschaft werden sollte. Seit 1998 ist Köln zudem nicht nur der deutsche Sitz, sondern die offizielle Heimat von Ford Europa…

Ab 1939 firmierte diese Aktiengesellschaft unter dem Namen Ford-Werke AG, ab 2004 wieder unter Ford-Werke GmbH, welche zu 95 Prozent der Ford Deutschland Holding GmbH gehört. Letzten Endes ist Ford somit tatsächlich ein deutscher Autobauer, wobei die deutschen Schrägstrich europäischen Ford-Modelle sich deutlich von der US-Verwandschaft unterscheiden.

Zudem ist Ford wohl der einzige Hersteller, welcher ganz offiziell – wenn auch nicht freiwillig – im zweiten Weltkrieg quasi für beide Seiten tätig war. Tatsächlich produzierten die amerikanischen Werke Kriegsgeräte für die USA, die europäischen Werke in Deutschland, den Niederlanden und Frankreich hingegen unter deutscher Verwaltung für die deutsche Wehrmacht. Selbst alliierte Bomberangriffe musste die deutsche Ford Motor Company über sich ergehen lassen, am Tag des offiziellen Endes des Zweiten Weltkrieges jedoch wurde die Produktion wieder aufgenommen.

Heute baut Ford seine Modelle in den deutschen Werken in Köln und Saarlouis und in den ebenfalls zur Ford-Werke GmbH gehörenden Standorten Genk und Lommel im benachbarten Belgien. In Aachen betreibt der US-deutsche Autobauer das Ford Forschungszentrum Aachen als einzigstes seiner Art außerhalb der US-amerikanischen Heimat, in Köln parallel zum Produktionswerk zudem das John-Andrews-Entwicklungszentrum als „Ideenschmiede“. Weitere Werke unterhält Ford in Spanien (Valencia) und in England (Dagenham). Interessant: Der Ford Ka wird derzeit bei Fiat produziert, genauer in Tschechien (Tychy), das Coupé-Cabrio vom Focus wiederum wird beim bekannten italienischen Designer Pininfarina in Turin gebaut.

Aktuelle Ford Modelle
(in Klammern der Produktionsort)

Kleinstwagen:

  • Ford Ka (Tychy/Polen bei Fiat)

Kleinwagen:

  • Ford Fiesta (Köln)

Minivan:

  • Ford Fusion (Köln)

Kompaktklasse:

  • Ford Focus (Saarlouis, Turin/Italien)

Mittelklasse:

  • Ford Mondeo (Genk/Belgien)

Sport Utility Vehicle

  • Ford Kuga (Saarlouis)

Kompaktvan:

  • Ford C-Max (Saarlouis)

Van:

  • Ford Galaxy (Genk/Belgien)
  • Ford S-Max (Genk/Belgien)

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