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Autolib: Elektroautos kommen bei Parisern (noch) nicht an

Ähnlich Berlin will Paris zu einer Art Leitmarkt der Elektromobilität aufsteigen, E-Autos sollen das Stadtbild prägen. Die Pariser jedoch scheinen dem Elektroauto wenig aufgeschlossen...

Autolib

Eine erste Idee war das Konzept Autolib, das wie car2go, Quicar oder Stadtmobil auf Carsharing setzt. Autolib-Initiator Vincent Bolloré baut dabei allein auf Elektroautos, seit Dezember 2011 können die Franzosen durch ihre Hauptstadt stromern, das extra entworfene „BlueCar“ (je Ausstattung 15.000 bis 25.000 Euro) entstand in Zusammenarbeit mit Pininfarina.

Autolib BlueCar

Zum Start von Autolib waren die Hoffnungen groß, O-Ton des Pariser Oberbürgermeister Bertrand Delanoë: „An dem Tag, an dem Autolib zur Gewohnheit für die Pariser wird, wird das alle Städte der Welt verändern.“ Nach drei Monaten scheint jedoch Ernüchterung einzukehren, das Pariser Volk nämlich zieht nicht mit. Von den einst 3.000 geplanten BlueCars mit Elektroantrieb sind derzeit weniger als 650 Modelle unterwegs, von den 1.200 vorgesehenen Ladestationen stehen erst knappe 300, aus sicherheitstechnischen Gründen wird es keine Ladestationen in Parkhäusern geben - angeblich wegen Explosionsgefahr.

Autolib Ladestation
Autolib-Ladestation: Hier tanken die BlueCars (Fotos © Autolib)

Das Interesse der Pariser scheint mager, gerade mal 2.600 Hauptstädter haben ein Jahres-Abo erworben, nun arbeiten die Autolib-Erfinder an neuen Tarifen. Kurios: Unbekannt ist die Idee nicht, seit 2007 gibt es das ähnliche (und beliebte) Fahrradverleih-System Vélib. Autolib hingegen kämpft mit (Elektronik)Problemen, mangelnder Infrastruktur und sogar Vandalismus. Parallel gibt es Widerstand durch Taxifahrer und Mietwagenanbieter, selbst die französischen Grünen halten Autolib für einen ökologischen „Schwindel“...