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333 % Mehrverbrauch: Wie viel schluckt der Ampera wirklich?

Der Verbrauch eines Autos ist vielen Käufern wichtig, doch stimmen die Angaben der Hersteller? Scheinbar nicht, wobei gerade Spritsparmodelle ihre (Werks)Versprechen nicht halten können!

Schlimmer noch: Ausgerechnet der gefeierte Ampera von Opel soll der größte Schwindler sein, wie „Auto Bild“ in seiner aktuellen Ausgabe 23/2012 (ab heute im Handel) berichtet. Laut Magazin kommt der Stromer mit aktivierten Range Extender auf ganze 5,2 statt nur 1,2 pro 100 Kilometer, was einen Mehrverbrauch von 333 Prozent bedeutet.

Neben General Motors fallen im Test auch der Hybrid-Crossover 3008 HYbrid4 von Peugeot (6,5 statt 4,0 Liter, plus 62,5 %) sowie der VW Golf 1.4 TFSI (8,2 statt 6,3 Liter, plus 30 %) negativ auf. Vorbildlich hingegen Chevrolet: Das Camaro Coupé 6.2 V8 kommt tatsächlich mit den versprochenen 14,1 Litern aus.

Wie aber kommen die unterschiedlichen Angaben zu Stande? Die Antwort ist einfach: Während die Hersteller nach NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus) messen, wo die Modelle gerade mal 20 Minuten auf dem Prüfstand „fahren“, testete „Auto Bild“ nun real auf der Straße über 155 Kilometer. Beim NEFZ werden weder Steigungen noch Vollgas noch Luftwiderstand eingerechnet, Maximaltempo (120 km/h) wird nur kurzzeitig „gefahren“, dafür zu rund zwei Drittel gemütlich mit 50 km/h.

Beim Opel Ampera misst GM zwei Mal, einmal allein mit Elektroantrieb, ein zweites Mal mit leeren Akkus, ergo aktiviertem Reichweitenverlängerer. Anhand einer Formel (inklusive Reichweite und Aufladeintervall á 25 km) wird ein „gewichteter Verbrauch“ errechnet. Künftig sollen Messungen praxisnäher werden, Unternehmen und EU haben sich gerade auf „ein neues Prüfverfahren“ zum Verbrauch geeinigt, welches „dem tatsächlichen Einsatz von Fahrzeugen im Straßenverkehr eher entspricht“.