Tokyo Motor Show 2013: TUM CREATE zeigt Elektrotaxi
Die Tokyo Motor Show (23.11. bis 01.12.) ist - zumindest für die Presse - schon in vollem Gange, so manche Premiere kommt dann sogar recht überraschend. Eine Überraschung dürfte EVA sein, ein Elektrotaxi von TUM CREATE.
Kenner ahnen es bereits, hinter TUM CREATE versteckt sich die TU München beziehungsweise ein Joint Venture der Münchner Uni mit den Tüftler-Kollegen der Nanyang Technological University (NTU) in Singapur. Zusammen haben die schlauen Köpfe EVA konstruiert, ein Taxi mit alternativen Elektroantrieb, das vor allem mit seinem Schnellladesystem begeistert. Geladen nämlich ist der Stromer in nur 15 Minuten, trotzdem reicht der getankte Saft für 200 Kilometer.
Stromer-Taxi EVA: 15 Minuten für 200 Kilometer
Gedacht ist EVA für den Einsatz in tropischen Großstädten, wo die typischen Fahrpausen prompt zum Laden genutzt werden können. Der Schlüssel für das flotte Laden liegt in „einer hoch wirksamen Kühlung der Akkumulatoren“, wie die TUM erklärt. Obendrein wurde bei EVA auf die Fahrzeugklimatisierung geachtet, welche gerade in tropischen Regionen hohe Anforderungen stellt. Auch den Punkt konnten die Forscher lösen, für einen minimalen Energieverbrauch sorgen beispielsweise die für jede Person individuell regelbare Klimatisierung samt Kühlung im Kopfbereich und Sitzkühlung.
Kühlung und Entertainment sind zudem bequem via Smartphone zu bedienen. In der Großstadt jedenfalls können Elektroautos als Taxi Emissionen deutlich verringern. Laut Forschungsleiter Dr. Daniel Gleyzes machen Taxis beispielsweise in Singapur „weniger als drei Prozent der Fahrzeuge aus“, legen aber „15 Prozent der gefahrenen Strecken zurück“. Pro Tag und Taxi kommen im Zweischichtsystem über 500 km zusammen.
Elektrotaxi EVA: Ähnliche Optik, aber doch anders
Daher stand bei EVA eine robuste professionelle Nutzung mit hohen täglichen Laufleistungen im Vordergrund, während die bekannte 2011er IAA-Studie MUTE für nordeuropäische Privatnutzer entwickelt ist. Optisch hingegen sind zwischen MUTE und EVA durchaus Gemeinsamkeiten zu erkennen, konkrete Daten zum Elektroantrieb liegen aber keine vor. Bekannt ist lediglich das Gewicht von EVA. Trotz gewichtsparender Materialien wie einer Fahrgastzelle aus karbonfaserverstärktem Kunststoff kommt die Studie samt Akkus auf rund 1500 Kilogramm.
Immerhin ist EVA, finanziert übrigens von der National Research Foundation (NRF) der Republik Singapur, das erste Automobil, welches Singapur jemals auf der Tokyo Motor Show präsentiert hat. Eine Serie des Stromertaxis ist aktuell nicht bekannt.
Bilder: TU München