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Formel E News: Las Vegas, Sponsoren, Fahrer, Visionen [VIDEO]

Spark-Renault SRT_01E FIA Formula E

Die Formel E nimmt mehr und mehr Gestalt an, Rennstrecken wie Teams - jeweils zehn an der Zahl - sind längst offiziell. Was partout noch fehlt, sind die Fahrer. Doch auch hier kann die E-Rennserie bereits erste Namen vermelden.

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Zur 2014 startenden Formel E gab es die Tage gleich einige Neuigkeiten. Zum einen hat Testfahrer Lucas di Grassi seinen Job gekündigt, der Brasilianer will laut motorsport-total.com 2014 lieber Rennen fahren. Die FIA allerdings erlaubt den Formel E-Testfahrern wegen dem Erfahrungsvorsprung zumindest im Premierenjahr der Serie keinen Renneinsatz, weswegen di Grassi die Arbeit aufgab. Den ersten und bisher einzigen Test in Choisy-le Roi unternahm die Grassi übrigens in einer auf nur 50 PS gedrosselten Version, weswegen „Rückschlüsse auf das endgültige Fahrzeug und das Fahrverhalten“ kaum möglich waren. Gute Chancen auf ein Cockpit werden dem Brasilianer wohl beim Abt-Team eingeräumt.

Abt Sportsline Formel E

Formel E 2014/2015: Einheitsboliden nur im ersten Jahr

Die Einheitsboliden der neuen Formel E sind nur in der ersten Saison 2014/2015 Pflicht, danach kann jedes Team seinen Boliden wie in der Formel 1 selbst entwickeln. Vor allem im Bereich Elektroantrieb erwartet di Grassi Innovationen, da theoretisch sogar „vier E-Motoren“ mit „jeweils 300 PS“ möglich wären.

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Um eine Kostenexplosion zu vermeiden, hat die FIA sich allerdings einen kleinen Trick einfallen lassen. Will ein Team seinen Rennwagen an ein anderes verkaufen, sind wie in der LMP2 Festpreise vorgeschrieben. Extreme Investitionen sind daher nicht wieder einzuspielen, ob das System aufgeht, muss aber die Zukunft beweisen.

Spark-Renault SRT_01E FIA Formula E

Absage von Red Bull, zehn Rennen nur zum Start

Apropos Formel 1: Einige Teams oder deren Ableger - beispielsweise McLaren oder Williams - sind bereits in der Elektro-Rennserie involviert. Das Weltmeisterteam Red Bull Racing wollte die Formel E wohl ebenfalls in die Startaufstellung holen, doch die Österreicher sagten ab. Trotzdem ist Red Bull der Serie mit Elektroautos nicht abgeneigt, wie Motorsportchef Helmut Marko kürzlich der „Bild am Sonntag“ verriet. Vorerst aber will sich Red Bull Racing die Formel E „ansehen und nach der ersten Saison neu bewerten“.

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Und auch die zehn Rennen sind noch längst nicht das Ende der Fahnenstange, sondern lediglich der Anfang. Nach und nach soll der Kalender ausgebaut werden, pro Jahr zwei weitere Rennen hinzukommen. Ähnlich der Formel 1 plant Initiator Alejandro Agag mit 18 bis 20 Rennen pro Saison, was insbesondere die Abstände zwischen den einzelnen Events verkürzen soll. Aber: Die Formel E wird nur in Ländern starten, wo sie auch „willkommen“ ist. Mögliche Kandidaten gibt es trotzdem schon, beispielsweise Indien, Australien oder Afrika. Insgesamt stehen laut Agag über 40 Städte auf der Warteliste. Hongkong - in der Debütsaison durch Rio ersetzt - soll übrigens schon im zweiten Jahr der Formel E wieder dabei sein.

FIA Formel E Kalender 2014/2015

Formel E: Lockt Nachhaltigkeit neue Sponsoren?

Wegen ihrer alternativen und bis zu 250 km/h schnellen Elektroautos will die Formel E zudem neue Sponsoren und Unternehmen in den Motorsport locken, die bisher wegen der mangelnden Nachhaltigkeit Abstand vom Rennsport nahmen. Mit den Elektro-Boliden ist diese Nachhaltigkeit laut Agag aber gegeben, zumal die kommenden Jahre vor allem auf technischer Seite große Fortschritte zeigen sollten.

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Gewinne will die neue Rennserie übrigens ebenfalls noch in ihrem Debütjahr einfahren, weswegen den Teams eine Budgetobergrenze von drei Milliionen Dollar beziehungsweise 2,2 Millionen Euro auferlegt ist. Kleines Aber: Unter diese Budgetobergrenze fallen lediglich Kosten für Personal, Ersatzteile und (Michelin)Reifen; nicht aber die laufende Entwicklung. Zumindest in der Theorie könnte ein Team Hunderte Millionen in seinen Rennwagen investoren, wegen der bereits erwähnten Kundenauto-Regel - maximal 350.000 Euro pro Bolide - dürften solche Entwicklungskosten aber kaum lohnen.

Formel E Showrun Las Vegas Lucas di Grassi

Formel E Start: Große Namen und Showrun in Las Vegas

Runde 70 Millionen haben Agag und Partner übrigens selbst in die neue Rennserie investiert. Dank einiger großer Sponsoren wie Renault, DHL (Logistik), Tag Heuer (Uhren) oder Qualcomm (Mobilfunk) erwartet Agag aber prompt schwarze Zahlen. Obendrein sind auch die Teams hochkarätig, neben Abt Sportsline sind beispielsweise Andretti (USA), DAMS samt Alain Prost, die Ex-Formel 1-Teams Virgin und Super Aguri oder Hollywood-Star Leonardo di Caprio mit Venturi dabei.

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Quasi nebenbei feierte die Formel E gerade ihren ersten großen Auftritt, nämlich mitten im US-Spielerparadies Las Vegas/Nevada. Der scheidende Tester Lucas di Grassi durfte noch einmal hinter das Lenkrad und fuhr den Spark-Renault SRT_01E über den legendären Las Veags Strip sowie am Mandalay Bay Resort und Luxor-Hotel vorbei. Anschließend präsentierte sich die Formel E auf der Consumer Electronics Show (CES) 2014.

Erste Fahrer hat die Formel E die Tage ebenfalls bereits unter Vertrag, genauer gleich acht. Unter den ersten offiziellen Piloten finden sich bekannte Namen wie die der Ex-F1-Piloten Sebastien Buemi, Karun Chandhok, Vitantonio Liuzzi, Lucas di Grassi und Takuma Sato, außerdem Marco Andretti (IndyCar), Adrien Tambay (DTM) oder Qing Hua Ma, der als erster Chinese überhaupt einen Formel 1 pilotierte, wenn auch nur als Testfahrer. Und wieder gibt es ein kleines Aber: Die Fahrer gehören lediglich zum offiziellen „Formula E Drivers Club“, welcher Fahrer tatsächlich Rennen fährt, entscheiden allein die Teams.

Bilder & Video: Formula E Holdings