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Poly-Lab Kulan: E-Lastesel für die Landwirtschaft der Zukunft

Poly Lab Kulan

Wenn es um alternative Antriebe geht, scheint die Landwirtschaft weniger im Fokus zu stehen. Dabei sind gerade hier gewisse Trends mehr als vorhanden, nun gibt es gar einen Elektro-Lastesel: den KULAN von Poly-Lab.net!

Noch ist der KULAN nur ein Projekt, künftig aber könnte der Stromer ein interessantes Nutzfahrzeug für die Landwirtschaft der Zukunft stellen. Dabei erscheint das Leichtgewicht wie eine fleissige Ameise: Selbst gerade mal 300 Kilogramm schwer, kann der KULAN bis zu sechs Stunden oder bis zu 300 Kilometer fahren, dabei bis zu einer Tonne Nutzlast bewegen. Das Leichtgewicht resultiert aus typischen Leichtbauwerkstoffen wie Polyurethan, die „Arbeitsleistung“ wieder aus einem intelligenten Batterie-Management, das je nach Traglast, Streckenprofil und Temperatur agiert.

KULAN: Elektro-Ameise für moderne Landwirtschaft

Der Elektroantrieb des KULAN besteht aus zwei Radnabenmotorren, konkrete Leistungsdaten sind leider noch keine bekannt. Dafür das Einsatzgebiet, das überall da ist, wo Abgase oder Lärm unerwünscht sind - ergo die Landwirtschaft oder auch Parks und Grünanlagen. Eine Serie scheint anvisiert, Marcus Knobloch (Netzwerkmanager Poly-Lab.net): „Wir wollen die vielen Innovationen, die im Fahrzeug verbaut sind, jetzt so schnell wie möglich in die Praxis bringen. Dazu suchen wir in erster Linie noch Partner aus dem Nutzfahrzeugbereich.“

Die dürften zu finden sein, kann der KULAN doch nicht allein mit seinem Elektroantrieb überzeugen. Scheinwerfer und Blinker bestehen beispielsweise aus Kunststoff-Blöcken, die mit Dioden in verschiedenen Farben ausgestattet sind. Statt schwerem Lenkgestänge ist eine hydraulische Lenkung eingebaut, das spart Gewicht. Gleiches gilt für die Ladefläche in Sandwichbauweise (Alumiuniumschaumkern plus Decklagen aus glasfaserverstärktem Polyurethan) oder den Sitz aus Kunststoffschaum und ABS-Decklagen.

KULAN: Leichtgewicht und Scheinwerfer aus Kunststoff

Das geringe Gewicht des KULAN erlaubt schließlich eine schonende Bodenbearbeitung. Clever scheint außerdem die Lagermulde aus recycling-fähigem Altpapier, die komplett verrottbar ist und somit samt (Grün)Abfall entsorgt werden kann.

Hinter Poly-Lab.nnt steckt übrigens ein Netzwerk aus 14 Firmen aus Sachsen beziehunsgweise größtenteils aus der Oberlausitz; zwei Forschungsinstitute sowie das Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU. Gefördert mit Bundesmitteln ist Poly-Lab.net einer der 100 Preisträger des bundesweiten Wettbewerbs „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ 2014 (Motto 2014: „Innovationen querfeldein - Ländliche Räume neu gedacht“). Offizielle Premiere feiert der KULAN auf der IAA für Nutzfahrzeuge 2014 in Hannover (25. September bis 2. Oktober).

Bild: Poly-Lab.net/Fraunhofer