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Formel E: Piquet siegt in Moskau - Heidfeld erbt Platz drei

Formel E ePrix Moskau Russland Nelson Piquet jr.

Die Formel E befindet sich im Endstadium, aber nur für diese Saison. Gestern flitzen die E-Renner im russischen Moskau um die Wette, bei welchen sich alle drei großen Titelaspiranten ihre Chancen quasi offen hielten - anfangs.

Es hätte eine Vorentscheidung werden können, doch die erste Saison der neuen Formel Elektroantrieb bleibt spannend bis zuletzt. Schon im Qualifying blieben die drei großen WM-Anwärter - Nelson Piquet jr., Sébastien Buemi und Lucas di Grassi - dicht beisammen und belegten die Startplätze zwei, drei und vier. Einzig Jean-Eric Vergne machte den Spielverderber und raste ohne jeden Respekt vor dem Trio auf die Pole, übrigens schon zum dritten Mal in dieser Saison.

ePrix Moskau: Jean-Eric Vergne rast zur Russland Pole

Berlin-Sieger Jerome d’Ambrosio stellte seinen Boliden auf Platz fünf, dahinter komplettierten Nicolas Prost, Daniel Abt, Nick Heidfeld, Jarno Trulli und Stephane Sarrazin die Top 10. Sarrazin wurde jedoch wegen einer illegalen Kühlung auf den letzten Startplatz verbannt, neuer Zehnter war somit Salvador Duran.

  1. Jean-Eric Vergne (Andretti) 1:09.429
  2. Nelson Piquet jr (NEXTEV TCR) +0.020s
  3. Lucas di Grassi (Abt) +0.256s
  4. Sébastien Buemi (e.dams) +0.397s
  5. Jerome D'Ambrosio (Dragon) +0.538s
  6. Nicolas Prost (e.dams) +0.614s
  7. Daniel Abt (Abt) +0.646s
  8. Nick Heidfeld (Venturi) +0.669s
  9. Jarno Trulli (Trulli) +0.716s
  10. Salvador Duran (Aguri) +0.828s
  11. Sam Bird (Virgin) +0.936s
  12. Justin Wilson (Andretti) +0.969s
  13. Antonio Garcia (NEXTEV TCR) +1.108s
  14. A. Felix da Costa (Aguri) +1.188s
  15. Bruno Senna (Mahindra) +1.259y
  16. Karun Chandhok (Mahindra) +1.268s
  17. Jaime Alguersuari (Virgin) +1.512s
  18. Loic Duval (Dragon) +1.712s
  19. Vitantonio Liuzzi (Trulli) +2.538s
  20. Stephane Sarrazin (Venturi) +0.761s*

*Strafversetzung auf letzten Platz (illegale Kühlung)

Formel E Russland: FanBoost für di Grassi, Buemi, Piquet

Schon stand das Rennen an, für welches zuvor noch der FanBoost vergeben wurde. Das glückliche Trio: di Grassi, Piquet und Buemi - ergo haargenau das „WM-Trio“. Um 16:00 russischer Zeit (15:00 Uhr MEZ) dann der Startschuss, 20 Elektroautos nahmen die erste von 35 Runden á 2,29 Kilometer unter die Räder. Gleich am Start verlor Polesetter Vergne seine Führung an Piquet, dahinter di Grassi, Buemi und Abt. Piquet gab nun richtig Gas und hatte zehn Minuten nach Rennstart schon drei Sekunden Vorsprung.

Formel E ePrix Moskau Russland 2015

Die brasilianische Sprinteinlage hatte allerdings Folgen, denn die Raserei von Piquet ging zu Lasten des Akkus. In Runde 17 eröffnete der Brasilianer daher als Erster die Boxenstopps, das restliche Feld folgte erst eine Runde später. Danach war Piquet zwar wieder in Front, neuer Zweiter dank seiner flotten Abt-Mannen jedoch di Grassi. Zur Halbzeit stand es somit Piquet vor di Grassi, Vergne, Buemi - dessen e.dami-Crew den Boxenstopp komplett verpatzte -, Heidfeld, Abt. Piquet verlegte sich im Gegensatz zur ersten Rennhälfte nun auf die Idee Energie sparen, weswegen di Grassi den Abstand Stück für Stück abknabberte. Heidfeld blies währenddessen zur Jagd auf Buemi.

ePrix Moskau: Piquet siegt vor di Grassi & Buemi

Drei Runden vor Schluss hatte di Grassi den Rückstand bis auf 1,5 Sekunden verkürzt. Das Herzschlag-Finale blieb trotzdem aus, Piquet rettete sich mit zwei Sekunden Vorsprung über die Moskauer Ziellinie. Hinter dem Führungs-Duo ging es aber tatsächlich noch mal zur Sache. In der allerletzten Runde presste sich Buemi knallhart an Vergne vorbei, Heidfeld konnte den Polesetter ebenfalls überrumpeln - und mit Platz vier sein bestes Saisonergebnis einfahren. Doch es kam noch besser, zumindest für den Mönchengladbacher.

Beim Boxenstopp wäre Buemi nämlich fast mit Heidfeld kollidiert, was die Rennleitung drei Stunden nach dem ePrix als „unsafe release“ (unsicherem Losfahren) ahndete. Als Strafe wurde dem e.dams-Pilot eine Drive Through Penalty (Durchfahrtsstrafe) auferlegt, die nach dem Rennen auf das Rennergebnis addiert wurde - mit plus 29 Sekunden. Die gleiche Strafe kassierte übrigens Duval. Buemi jedenfalls wurde so vom dritten auf den neunten Platz zurückgereicht, womit wieder Heidfeld und das Venturi-Team posthum zu ihrem ersten Formel E-Podium kamen.

  1. Nelson Piquet (NEXTEV TCR) 43:18.867
  2. Lucas di Grassi (Abt) +2.012s
  3. Nick Heidfeld (Venturi) +11.548s
  4. Jean-Eric Vergne (Andretti) +12.416s (PP)
  5. Daniel Abt (Abt) +25.626s
  6. Salvador Duran (Aguri) +28.960s
  7. A. Felix da Costa (Aguri) +30.529s
  8. Nicolas Prost (e.dams) +31.556s
  9. Sébastien Buemi (e.dams) +40.050s (FL)*
  10. Justin Wilson (Andretti) +46.320s
  11. Jerome d'Ambrosio (Dragon) +51.474s
  12. Karun Chandhok (Mahindra) +52.493s
  13. Jaime Alguersuari (Virgin) +55.810s
  14. Stephane Sarrazin (Venturi) +56.715s
  15. Loic Duval (Dragon) +1:18.763s*
  16. Bruno Senna (Mahindra) +1 lap
  17. Vitantonio Liuzzi (Trulli) +1 lap
  18. Jarno Trulli (Trulli) +3 laps**
  19. Antonio Garcia (NEXTEV TCR) +3 laps
  20. Sam Bird (Virgin) +3 laps

PP = Pole Position, FL = Fastest Lap

* 29-Sekunden-Strafe (unsafe release)
** Strafversetzung um 5 Startplätze beim ePrix London (Abkürzen der Schikane)

Formel E WM 2014/2015 WM-Stand Fahrer (9 von 11 Rennen)

In der WM bleibt Piquet mit seinem zweiten Saisonsieg nach Long Beach natürlich vorn und baut seinen Vorsprung sogar aus. Trotzdem ist der Titel längst noch nicht fix, di Grassi liegt nur 17 Zähler hinter seinem Landsmann. Ärger trifft Buemi seine nachträgliche Strafe, die ihm statt zwölf nun 23 Zähler Rückstand einbrachte. Beim Doppelrennen in London werden allerdings insgesamt 60 Punkte vergeben, möglich ist also noch alles. Ein mehr oder weniger großen Sprung nach vorn machten di Grassi (+1), d’Ambrosio (+1), Abt (+3), Heidfeld (+9) und Duran (+2).

  1. Nelson Piquet jr: 128
  2. Lucas di Grassi: 111
  3. Sébastien Buemi: 105
  4. Nicolas Prost: 82
  5. Jerome d’Ambrosio: 77
  6. Sam Bird: 68
  7. Jean-Eric Vergne: 57
  8. Antonio Felix da Costa: 51
  9. Daniel Abt: 32
  10. Nick Heidfeld: 31
  11. Jaime Alguersuari: 30
  12. Bruno Senna: 28
  13. Loic Duval: 23
  14. Franck Montagny: 18
  15. Scott Speed: 18
  16. Karun Chandhok: 18
  17. Stephane Sarrazin: 18
  18. Charles Pic: 16
  19. Oriol Servia: 16
  20. Jarno Trulli: 15
  21. Salvador Duran: 9
  22. Vitantonio Liuzzi: 2
  23. Takuma Sato: 2
  24. Ho-Pin Tung: 0
  25. Antonio Garcia: 0
  26. Michela Cerruti: 0
  27. Marco Andretti: 0
  28. Matthew Brabham: 0
  29. Katherine Legge: 0

Formel E WM 2014/2015 WM-Stand Teams (9 von 11 Rennen)

Auch in der Teamwertung könnte es noch mal spannend werden, kann e.dams wegen der nachträglichen Buemi-Strafe nur acht Punkte zulegen, Abt und NEXTEV hingen um 28 beziehungsweise 25. Beide Teams ziehen zudem an der Dragon-Mannschaft vorbei, die in Moskau eine Nullnummer hinlegte. Ebenfalls einen Platz gewinnen jeweils Andretti und Venturi.

  1. e.dams-Renault: 187
  2. Audi Sport Abt: 143
  3. NEXTEV TCR: 132
  4. Dragon Racing: 116
  5. Andretti: 106
  6. Virgin Racing: 98
  7. Amlin Aguri: 62
  8. Venturi: 49
  9. Mahindra Racing: 46
  10. Trulli: 17

In drei Wochen steht nun das Saisonfinale in London an, wo am 27. und 28. Juni ein Doppelevent stattfinden wird.

Bilder & Videos: Formula E Holdings