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Smart Urban Vehicle: ZF zeigt das (E)Stadtauto von morgen

ZF Smart Urban Vehicle

Smart, wendig und außerdem rein elektrisch; so stellt sich Autozulieferer ZF das Stadtauto von morgen vor. Umgesetzt wurde diese Vorstellung in einer Studie: dem ZF Smart Urban Vehicle, das sogar richtig clever scheint.

ZF hat eine Studie vorgestellt, die das Stadtauto der Zukunft stellen könnte: das Smart Urban Vehicle. Das zeigt sich außerordentlich wendig, lokal emissionsfrei und obendrein durch und durch vernetzt mit Fahrer und Umwelt. Herzstück des kleinen Cityflitzers stellt ein Elektroantrieb, welcher aus dem radnahen ZF-Hinterachsantrieb eTB (electric Twist Beam) besteht. Die zwei E-Motoren bieten jeweils 54 PS (40 kW) bei einem Achsmoment von 1.400 Nm, die den Stromer auf immerhin 150 km/h Spitze beschleunigen. Als Energiespeicher dient eine Traktionsbatterie aus drei Modulen, die an Vorder- und Hinterachse verbaut sind.

Elektrisch, emissionsfrei, wendig: Smart Urban Vehicle

Nicht weniger interessant die Vorderachse, welche einen Lenkeinschlagwinkel von bis zu 75 Grad und somit eine ungewohnte Agilität und Wendigkeit (Wendekreis: 6,5 m) erlaubt. Unterstützt wird die Lenkung vom Torque-Vectoring-System des Hinterachsantriebs, welches die Antriebskraft individuell auf die Hinterräder aufteilt und auf diese Weise das Anfahren bei den ungewohnt großen Radeinschlägen überhaupt erst ermöglicht. Im Fazit kann das Smart Urban Vehicle problemlos in jede noch so kleine Parklücke manövrieren, rund vier Meter reichem dem Mini-Stromer bereits aus.

ZF Smart Urban Vehicle

Via dem „Smart Parking Assist“ ist die Studie sogar per Fernsteuerung über Mobile Devices wie Smartphone oder Smart Watch zu steuern. Dabei sucht das Smart Urban Vehicle in Schrittgeschwindigkeit selbständig die Umgebung nach einer passenden Parklücke ab und parkt - bei erfolgreicher Suche - ebenso selbständig ein. Die Idee ist mehr als pfiffig und hat sogar einen praktischen Sinn. ZF-Forschungs- und Entwicklungsleiter Dr. Harald Naunheimer:

„Wenn Pkw in Zukunft fahrerlos einparken, können auch die Parkflächen effektiver genutzt werden. Denn die Türöffnungswinkel müssten dann im Parkhaus nicht mehr berücksichtigt werden – die Parkplätze werden kleiner. Das entlastet auch die Städte, weil die gewonnenen Flächen dann als zusätzliche Lebens- oder Arbeitsräume sinnvoll genutzt werden können.“

Smart Urban Vehicle: Spart Platz auch beim Parken

Eine weitere Funktion stellt der cloudbasierte „Pre Vision Cloud Assist“, der bei Bedarf vor einer Kurve das Antriebsmoment reguliert und so ohne mechanische Bremse für Verzögerung sorgt. Dabei berücksichtigt die ZF-Variante - im Gegensatz zu typischen GPS-Versionen - nicht nur Geometriedaten und Informationen zur erlaubten Höchstgeschwindigkeit, sondern speichert auch noch Daten wie Fahrzeugposition, aktuelle Geschwindigkeit oder Quer- und Längsbeschleunigung. Wenn die Strecke erneut gefahren wird, greift das System auf diese „Erfahrungen“ zurück und berechnet für die Kurven die jeweils optimale Geschwindigkeit.

ZF Smart Urban Vehicle

Über das Lenkrad kann der Fahrer ebenfalls Daten abrufen und quasi mit dem Fahrzeug kommunizieren. Via Berührungserkennung wird hierzu die Lenkradfläche komplett abgedeckt und ein OLED-Display freigegeben, welches zusätzliche Informationen parat hält. Präsentiert wird das Smart Urban Vehicle übrigens auf der kommenden IAA in Frankfurt (17. bis 27. September), wo eventuell weitere Daten enthüllt werden.

Bilder: Auto-Medienportal.Net/ZF