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Fiat: Tesla Model 3 Kopie & Fusion mit Volkswagen

Fiat 500e

Fiat hält sich beim Thema alternative Antriebe derzeit noch recht vornehm zurück. Doch man könnte, wenn man denn wollte. Etwa, den Tesla Model kopieren. Laut Fiat-Boss Marchionne wäre das in nur zwölf Monaten möglich.

Am Freitag hielt FCA (Fiat Chrysler Automobiles) in Amsterdam ein Investorentreffen ab, wo Chef Sergio Marchionne eine flammende Rede zum besten gab. So posaunte der Italiener vollmundig, dass Fiat in nur zwölf Monaten eine Kopie des Tesla Model 3 im „italienischen Stil“ auf den Markt bringen könnte. Anlass zu der Aussage war die Tesla-Meldung, dass mittlerweile über 325.000 Reservierungen für den Model 3 vorliegen würden.

Sergio Marchionne: Autos müssen Geld verdienen

Die Frage allerdings ist eine andere. Kann Tesla Motors wirklich all diese Reservierungen in verbindliche Bestellungen ummünzen? Wohl kaum, wie Marchionne befürchtet:

„Ich bin nicht überrascht über die hohe Anzahl der Reservierungen. Doch die harte Realität kommt danach... [nämlich die; Anmerkung der Redaktion] Autos zu produzieren, zu verkaufen und Geld mit ihnen zu verdienen.“

Laut eigener Aussage kann der Italiener nämlich nicht verstehen, wie Tesla sein erstes Volumenmodell für 35.000 Euro (39.600 Dollar) verkaufen und damit Profit machen kann.

Marchionne:
„Wenn sie mir zeigen können, wie sie das machen, mache ich das auch. Ich würde ihn [den Model 3; Anmerkung der Redaktion] kopieren, einen italienischen Stil verpassen und innerhalb von zwölf Monaten auf den Markt bringen.“

Wie glaubwürdig diese Aussage ist, sei dahin gestellt. Tatsache ist, dass Tesla Motors nun liefern muss. Laut Diarmuid O’Connell, Tesla Vice-President of Business Development, sind sogar bereits „annähernd“ 400.000 Elektroautos vom Tesla Model 3 reserviert. Diese Autos müssen natürlich erst einmal gebaut und ausgeliefert werden. Daher sieht O’Connell den „wirklichen Triumph“ erst in der Produktion und Auslieferung des Model 3.

Marchionne: Neue Fusionspartner herzlich willkommen

Marchionne selbst scheint weniger an den kalifornischen Erfolg und noch weniger an das Elektroauto zu glauben. Schließlich bat der Fiat-Boss beim Marktstart des Fiat 500E (Bild) offen, den Wagen nicht zu verkaufen. Weil jeder verkaufte 500-Stromer dem Hersteller Tausende Dollar Verlust bringen würde. Verkauft wird der Elektro-500 übrigens bisher einzig und allein in Kalifornien.

Statt auf alternative Antriebe schaut Marchionne lieber auf neue Fusionspartner, um die Milliardenkosten zur Entwicklung von Elektroantrieb, Hybrid und Co. nicht allein stemmen zu müssen. Nach dem versuchten Schulterschluss mit General Motors (und deren Absage) hat der Italiener nun einen neuen Wunschkandidaten: Volkswagen. Weitere geeignete Kandidaten wären außerdem Weltmarktführer Toyota und Ford. Im Ranking der weltweiten Autobauer gilt Fiat mit seinen Marken Alfa Romeo, Maserati und Jeep übrigens als Nummer sieben. In Q4 2015 erwirtschaftete FCA ein Gewinn von 1,64 Milliarden Euro.

Bild: MotorContent.DE/Fiat - Quellen: Reuters, teslamag.de (Reservierungen), handelsblatt.com (Fusion)