Ford: 300 Kilometer Reichweite für Elektroautos unnötig

Längst bietet Ford mit dem Focus Electric ein eigenes Elektroauto an, am 300-km-Stromer wie die Konkurrenz arbeiten die Amerikaner aber nicht. Ford nämlich sieht die allgemeine Reichweitenangst gänzlich unbegründet.

Ob Nissan, Audi, Chevrolet, alle feilen derzeit an Elektroautos mit 300 Kilometer Reichweite. Einzig Tesla stromert mal wieder allen davon und verspricht seinen Model 3 2017 mit 345 Kilometern - im Basismodell. Ford hingegen setzt nicht auf Reichweite, obwohl die Amerikaner gerade 4,5 Milliarden Dollar (4,0 Milliarden Euro) in die Forschung und Entwicklung pumpen wollen. Bis 2020 will man mit dem Geld gleich 13 neue Hybridautos, Modelle mit Plug-in-Hybrid und Elektroautos auf die Räder stellen.

Nein zur Langstrecke: Focus Electric ausreichend

Doch wie gesagt: Die Langstrecke interessiert Ford beim E-Auto weniger. Laut Ford-Elektroauto-Chef Kevin Layden gegenüber AutomotiveNews peilt der Autobauer gerade mal 160 Kilometer nach EPA (US-Fahrzyklus) an. Derzeit kommt der hauseigene Ford Focus Electric (laut EPA) auf 122 Kilometer. Das wäre laut Layden für den Alltag meist ausreichend, was Studien durchaus untermauern. Kleines Aber: Mit derzeit rund 35.000 Euro ist der Elektro-Focus nicht unbedingt billig, weswegen das Modell eher ein Ladenhüter ist.

Während die Konkurrenz nun immer größere Akkus und somit mehr Reichweite bringt, will Ford in der neuen Focus-Generation lieber die Preise senken - und zwar deutlich. Jene neue Generation des E-Focus kommt wohl schon 2017 und soll laut Layden „sehr erschwinglich“ sein und trotz der starken Konkurrenz „einen echten Schritt nach vorne darstellen“. Die Ersparnis ermöglicht Ford über einen kleineren und leichteren (gleich billigeren) Akku, das Reichweitenmanko nimmt Ford dafür nur allzu gern in Kauf. Die Kunden angeblich auch, denn Layden zufolge würden selbst weniger als 200 Kilometer Reichweite „einen großen Teil der Bevölkerung befriedigen“.

Bild: MotorContent.DE/Ford - Quelle: ecomento.tv