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WEC 6h Nürburgring: Pole für Audi, Sieg für Porsche #1

WEC 6h Nürburgring 2016 Porsche Audi

Gestern Sonntag raste nicht nur die Formel 1 in Ungarn um die Wette, sondern auch die WEC - und zwar auf dem Nürburgring. Audi stellte seinen beiden Hybridrenner auf (Doppel)Pole, hatte im Rennen dann aber weniger Glück.

Startreihe eins für Audi, besser hätte der Auftakt der 6 Stunden auf dem Nürburgring für die Ingolstädter nicht laufen können. Hinter dem Audi #7 und Audi #8 ebenfalls geschlossen in Reihe die zwei die Porsche-Renner - mit neuem Aeropaket - #3 und #4. Wieder dahinter die Hybridautos von Toyota in Reihe drei. Beim Start am Sonntag konnte Audi seine Führung noch behaupten. Bernhard im Porsche knackte allerdings gleich mal Jarvis.

LMP1 Nürburgring: Porsche wiederholt Sieg

Toyota zeigte hingegen schon nach wenigen Minuten, dass man um den Sieg in der Eifel nicht mitreden würde. Porsche attackierte derweil bereits die Konzernschwester aus Bayern. Doch erst bei den ersten Boxenstopps gelang der Führungswechsel, Porsche #1 vorn. Dahinter die beiden Audis. Brenzlig wurde es hingegen bei Ford, wo der Ford GT WEC #67 plötzlich in Flammen aufging. Audi jagte nun jedenfalls Porsche und tatsächlich: Jarvis konnte Hartley niederringen.

Wenig später musste sich Hartley auch Lotterer beugen. Die Audis sahen als die klaren Favoriten aus. Kein Wunder: Hartley litt unter einem schleichenden Plattfuß, Box. Zwei Stunden nach Start lag wieder Porsche vorn, Webber führte vor Lotterer. Doch Audi machte Druck. Kurz vor Halbzeit die dritten Stopps. Zuerst gingen die Audis an die Box - und Fortuna wandte sich ab. Kaum waren die Audi wieder auf der Strecke, gab es eine Full Course Yellow. Alle mussten langsam fahren, Porsche (ebenso wie Toyota) gewann so entscheidende Zeit bei seinen Stopps.

6 Stunden Nürburgring: Porsche nach Restart vorn

Nach dem Restart lag daher der Porsche #2 vorn. Dahinter der Porsche #1 vor Audi #8 und Audi #7. Doch dann knallte es auch bei Porsche. Beim Überrunden kollidierte der Porsche #2 mit dem Porsche 911 RSR #88. Dafür bekam der LMP1 eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt und fiel auf Platz drei zurück. In Front nun Mark Webber im WM-Porsche #1. Eine Stunde vor Rennende lag Webber über 30 Sekunden in Führung, doch um Platz zwei tobte der Kampf.

Jani und Lotterer bekriegten sich mit allen Mitteln. Nach mehreren Berührungen lag Lotterer vorn, Jani dahinter mit beschädigtem Heck. Wieder eine Full Course Yellow, Restart um 18:16. Kurz darauf wurde der beschädigte Porsche #2 von der Rennleitung an die Box befohlen und zur Reparatur verdonnert. Nur noch Platz vier. So blieb es dann auch die letzten Minuten: Der Porsche #1 gewann vor Audi #8 und Audi #7. Dahinter der Porsche #2 und die beiden Toyotas.

Ergebnis 6 Stunden vom Nürburgring 2016

  1. Bernhard/Hartley/Webber (Porsche) 194 Runden
  2. di Grassi/Duval/Jarvis (Audi) + 53,787 Sekunden
  3. Fässler/Lotterer (Audi) + 54,483 Sekunden
  4. Dumas/Jani/Lieb (Porsche) + 1.37,324 Minuten
  5. Buemi/Davidson/Nakajima (Toyota) –1 Runden
  6. Conway/Kobayashi/Sarrazin (Toyota) –4 Runden
  7. Imperatori/Kraihamer/Tuscher (Rebellion) –16 Runden
  8. Lapierre/Menezes/Richelmi (Alpine) –16 Runden
  9. Albuquerque/Gonzalez/Senna (Ligier-Nissan) –16 Runden
  10. Cumming/Dalziel/Derani (Ligier-Nissan) – 18 Runden

Fahrer-WM WEC 2016

(4 von 9 Rennen)

  1. Dumas/Jani/Lieb (Porsche), 106 Punkte
  2. di Grassi/Duval/Jarvis (Audi), 73
  3. Conway/Kobayashi/Sarrazin (Toyota), 62
  4. Fässler/Lotter (Audi), 51
  5. Imperatori/Kraihamer/Tuscher (Rebellion), 36
  6. Tréluyer (Audi): 35
  7. Menezes/Lapierre/Richelmi (Alpine), 34
  8. Bernhard/Hartley/Webber (Porsche): 28,5
  9. Heidfeld/Prost (Rebellion), 25,5

Hersteller-WM LMP1 2016

(4 von 9 Rennen)

  1. Porsche: 164 Punkte
  2. Audi: 129
  3. Toyota: 97

WEC Kalender 2016 - alle Rennen

  1. 17.04.2016: Silverstone/Großbritannien
  2. 07.05.2016: Spa-Francorchamps/Belgien
  3. 19.06.2016: Le Mans/Frankreich
  4. 24.07.2016: Nürburgring/Deutschland
  5. 03.09.2016: Mexiko-Stadt/Mexiko
  6. 17.09.2017: Austin/Texas/USA
  7. 16.10.2016: Fuji/Japan
  8. 06.11.2016: Schanghai/China
  9. 19.11.2016: Sakhir/Bahrain

Fahrerstimmen Porsche #1 Bernhard, Hartley, Webber

(Sieger 6 Stunden Nürburgring 2016)

Timo Bernhard:
„Beim Start konnte ich direkt Platz zwei erobern und von da an immer Druck auf den Führenden ausüben. Während meines ersten Stints war ich zwei, drei Mal neben dem führenden Audi. Ich konnte ihn einmal sogar überholen, musste mich dabei aber auf den Verkehr konzentrieren und habe etwas zu spät gebremst. Dadurch ging er direkt wieder vorbei. Bei meinem zweiten Stint war ich das schnellste Auto auf der Strecke, und wir machten Boden gut. Die Schlussphase war auch ein ganzes Stück Arbeit. Dieser Sieg heute schmeckt besonders süß: Er ist super hart erkämpft, er ist für mich ein weiterer auf meiner Heimstrecke und er ist Balsam nach dem Pech, das wir in den ersten drei WM-Läufen hatten.“

Brendon Hartley:
„Danke an Porsche, an die Mechaniker, die Ingenieure, Timo und Mark – es fühlt sich super an, wieder ganz oben auf dem Podium zu stehen. Der Rennbeginn lief gut, wir konnten den führenden Audi während der ersten Boxenstopp-Phase überholen, weil unsere Crew schneller war. Leider hatten wir dann Pech mit dem Verkehr und einen schleichenden Plattfuß, der uns zu einem vorgezogenen Stopp zwang. Mit meinem zweiten Stint war ich aber sehr glücklich. Die Streckenbedingungen spielten der Balance unseres Autos in die Hände. Ich konnte mich etwas von den Audi absetzen, und dann übernahmen wir die Führung.“

Mark Webber:
„Ich freue mich sehr für Porsche über diesen Heimsieg. Das war eine starke Leistung gegen mächtige Konkurrenz. Dieser Tag gehört den Mechanikern von Auto Nummer 1, denn wir haben ein paar herbe Enttäuschungen hinter uns. Im Rennen herrschten komplett andere Streckenbedingungen als zuvor. Ich war sehr zufrieden mit unserem Auto und unserer fahrerischen Leistung. Es ging ganz schön drunter und drüber. Wir haben in einer ,Full Course Yellow‘-Phase viel Zeit verloren, weil der Fahrer vor mir langsamer als die vorgeschriebenen 80 km/h fuhren. Dann erhielt unser Schwesterauto die Durchfahrtsstrafe. Es waren harte Kämpfe mit den Audi auf der Strecke. Und es war mir immer egal, mit welchem Auto wir das heute schaffen, aber ich wollte sie besiegen.“

Bild: Porsche