Alfa Romeo muss man wohl kaum erklären, schließlich gilt Alfa als eine der gehobeneren Marken aus dem schönen Italien, wobei Alfa Romeo vor allem für sportliche Ambitionen steht. Trotz der Zugehörigkeit zur italienischen Nummer eins beweist Alfa Romeo mit seinen Modellen zudem immer wieder eine gewisse Unabhängigkeit…
Gegründet wurde Alfa Romeo jedenfalls in der Modestadt Mailand, heute allerdings findet sich der Sitz der Alfa Romeo Automobiles S.p.A. in Turin bei der allmächtigen Fiat-Mutter wieder.
Alfa Romeo und eine lange Geschichte
Alfa Romeo muss man wohl kaum erklären, schließlich gilt Alfa als eine der gehobeneren Marken aus dem schönen Italien, wobei Alfa Romeo vor allem für sportliche Ambitionen steht. Trotz der Zugehörigkeit zur italienischen Nummer eins beweist Alfa Romeo mit seinen Modellen zudem immer wieder eine gewisse Unabhängigkeit…
Gegründet wurde Alfa Romeo jedenfalls in der Modestadt Mailand, heute allerdings findet sich der Sitz der Alfa Romeo Automobiles S.p.A. in Turin bei der allmächtigen Fiat-Mutter wieder.
Alfa Romeo und eine lange Geschichte
Als Gründungsjahr des heute bekannten Automobilherstellers Alfa Romeo könnte das Jahr 1906 herhalten, aber eben nur „könnte“. In jenem Jahr nämlich wurde in Mailand ein Autowerk gebaut, allerdings nur als Niederlassung „Sicietà Anonima Italiana Darracq“ des französischen Unternehmers Alexandre Darracq. Schon 1909 ging das Werk an italienische (Mit)Investoren, die prompt anfingen, eigene Autos zu bauen.
Zum 24. Juni 1910 firmierten jene Investoren das Werk unter dem neuen Namen „Sicità Anonima Lombarda Fabbrica Automobili“, was übersetzt Aktiengesellschaft Lombardische Automobilfabrik bedeutet – abgekürzt A.L.F.A. Echte Experten sehen daher das Jahr 1910 als Gründungsjahr von Alfa Romeo, was sicher richtig ist…
Jedenfalls kam im gleichen Jahr der 24 HP auf den Markt, ebenfalls nahm jener Alfa 24 HP an der Targa Floria 1911 teil. Die Geschichte machte Alfa Romeo jedoch schon 1914 den berühmten Strich durch die Rechnung, der Erste Weltkrieg brach aus, Alfa war zur Rüstung verdonnert. Schon 1915 war Alfa Romeo wirtschaftlich angeschlagen und wurde von der Banca Italiana di Sconto übernommen, im September gleichen Jahres jedoch wurde die Auflösung des Unternehmens beantragt.
Im Dezember 1915 war Alfa Romeo jedoch dank dem Rüstungsunternehmen Accomandita Ing. Nicola Romeo & Co. gerettet, fortan wurden vor allem Munition und Flugmotoren produziert. Tatsächlich ging es dank der Rüstung für Alfa schnell wieder bergauf, aus 200 Mitarbeitern wurden 4.000…
A.L.F.A. wird zu Alfa Romeo
Nach dem Krieg kehrte Alfa in den Pkw-Bau zurück und konzentrierte sich hierbei auf die eher nobleren Modelle. 1920 war es zudem endlich soweit, dass der neue Inhaber mit im Firmenamen auftauchte, aus A.L.F.A. wurde Alfa Romeo. Schon 1923 gelang Alfa Romeo prompt der erste große Sieg im Motorsport: Mit dem Alfa Romeo RL raste der Automobilhersteller bei der Targa Florio zu einem Doppelsieg. 1925 folgte der nächste Coup, als Alfa Romeo auf Anhieb die neu geschaffene Weltmeisterschaft des Automobilrennsports gewann und sich kurzerhand zum Weltmeister krönte.
Die Umstellung auf die zivile Wirtschaft nach dem Krieg brachte für Alfa Romeo jedoch recht schnell wieder neue Nöte, schon 1926 waren die Italiener nicht mehr zahlungsfähig. Die Banca d’Italia übernahm auch dank Mussolini die Macht, Firmeninhaber Nicola Romeo wurde kurzerhand zur Randfigur, 1928 gar ganz aus der Firma gedrängt. 1933 firmierte Alfa Romeo als neues Unternehmen S.A. Alfa Romeo – in staatlicher Hand, genauer als Unternehmen der staatlichen IRI-Gruppe. Für Alfa Romeo war das allerdings gar nicht einmal so schlecht, mit dem Alfa Romeo 8C 2900 etwa stellte der Automobilhersteller in den 1930er das schnellste Serienmodell der Welt auf die Räder…
Alfa Romeo in der Neuzeit
Wieder stand ein Krieg an, wieder musste Alfa Romeo leiden, als das Stammwerk im Zweiten Weltkrieg arg beschädigt wurde. Doch schon 1946 nahm Alfa Romeo die Automobilproduktion wieder auf, jetzt unter dem Namen Alfa Romeo S.p.A. In den 1950er profitierte Alfa Romeo mit Modellen wie der Giulietta oder dem Giulia. In den 1960ern wie ebenso 1970ern galt Alfa Romeo fast schon als Garant für Erfolge im Motorsport, ebenso war der Name ein Begriff für hochwertige und vor allem sportliche Automodelle – noch vor Namen wie beispielsweise BMW.
In den 1970er Jahren kamen die alten Nöte zurück, Alfa Romeo und speziell der neue Kompakte Alfasud galten nicht gerade als Maßstab für Qualität. Tatsächlich musste Alfa Romeo – als staatliches Unternehmen – in Süditalien ein neues Werk errichten und das Kompaktmodell dort produzieren, die nötigen erfahrenen und ebenso ausgebildeten Arbeitskräfte aber fehlten hier. Außerdem gab es in nur 13 Jahren ganze 700 Streiks und somit jede Woche einen. Rostbefall war beim Alfasud daher fast schon normal und prompt schrieb Alfa Romeo in 1973 wieder rote Zahlen.
Trotzdem zeigte sich Alfa Romeo innovativ und führte 1972 die sogenannte Transaxle-Bauweise ein, „übersetzt“ ein Hinterrandantrieb, wo der Motor zwar vorne sitzt, das Getriebe aber hinten auf der Antriebsachse. Das System wurde sogar von Porsche übernommen, wirklich Erfolg mit dieser Idee hatten jedoch weder die Stuttgarter noch Alfa Romeo. Mit dem Alfa Romeo Arna in 1983 kam es für die Italiener zudem noch dicker: die Karosserie basierte auf dem Nissan Cherry, der Antrieb kam vom Alfasud, Erfolg feierte der Arna nicht. 1986 waren die Werke von Alfa Romeo nicht einmal mehr zur Hälfte ausgelastet…
Alfa Romeo erneut in wirtschaftlicher Not
Kurzum: Alfa Romeo war einmal mehr in wirtschaftlicher Not, 1986 verkaufte der Staat daher „seinen“ Automobilbauer kurzerhand an die Fiat Group, wo Alfa Romeo mit der neuen Schwester Lancia zu Alfa-Lancia Industriale S.p.A. wurde. Alfa Romeo ging es über die Jahre hinweg wieder besser, wobei viele Modelle jetzt auch mit Fiat-Teilen ausgestattet wurden, was vielen Fans weniger schmeckte.
Der Alfa Romeo 164 beispielsweise entstand zusammen mit dem Fiat Croma, dem Lancia Thema und ebenso mit dem Saab 9000, der Alfa Romeo 155 wiederum war fast identisch mit dem Fiat Tempra. Ab 1997 werden bei Alfa Romeo Modellen sogar Fiat-Motoren verbaut, 2005 kamen ebenso V6-Aggregate zum Einsatz, die in Kooperation mit General Motors entstanden waren.
Mit dem Alfa Romeo 156 allerdings setzten die Italiener ein neues Glanzlicht, 1998 wurde das Modell gar Auto des Jahres. 2001 gab es wieder Sorgenfalten, dieses Mal allerdings war die Fiat-Mutter angeschlagen, just wurde der Unternehmenssitz nach Turin direkt zu Fiat verlegt.
Alfa Romeo auf Abwegen
Was kaum einer weiß, zwischenzeitlich war Alfa Romoe gar mit dem Bau von Lkws beschäftigt. In den 1930 entstand der erste leichte Lkw, später folgten aber auch richtig schwere Brummis. Im Zweiten Weltkrieg baute Alfa Romeo daher speziell für die italienische Armee Lkws wie ebenso für die deutsche Wehrmacht. Später in 1960 baute Alfa Romeo zusammen mit Fiat und Saviem Lkws, 1967 allerdings wurde zumindest der Bau von schweren Lkws aufgegeben. Parallel zu den Lkws produzierte Alfa Romeo ebenso Busse, in Lizenz sogar Motoren von Daimler-Benz, bekannt als Mutter von Mercedes.
Zudem steht der Name Alfa Romeo seit seiner Entstehung für Technik, oft genug wurden besondere Motoren ausgetüftelt, etwa für den Motorsport. Selbst mit dem Kleinen Alfa Romeo MiTo zeigt sich diese Tradition, kam bei dem Modell doch die weltweit erste vollvariable Einlassventilsteuerung zum Einsatz, MultiAir. Typisch für Alfa ist außerdem das sogenannte Scudetto, was übersetzt „Schildchen“ bedeutet. Damit gemeint ist letzten Endes der Alfa Romeo Kühlergrill, welcher jeweils schmal, dafür aber umso tiefer gezeichnet ist.
Die Fans der Marke haben sogar einen eigenen „Namen“, nämlich Alfisti oder Alfista in der Einzahl. Gebaut werden die Autos der Marke Alfa Romeo heute – neben Italien – zudem in Südafrika oder Brasilien, kurioserweise aber nicht in ausländischen Fiat-Werken. Der MiTo allerdings wird bei Fiat in Turin produziert, der Alfa Romeo Giulietta hingegen in Cassino.
Alfa Romeo im Motorsport
Die Alfa Romeo Motorsportgeschichte beginnt fast zeitgleich mit der Gründung des Automobilherstellers (1910) selbst, nämlich anno 1913. Schon die 1920er und 1930 brachten Alfa Romeo große Erfolge und Weltmeisterschaften. 1950 war Alfa Romeo zusammen mit Ferrari oder Maserati einer der ersten Teilnehmer an der neu gegründeten Formel-1-Weltmeisterschaft.
Zusammen mit Giuseppe Farina wurde Alfa Romeo prompt der erste F1-Weltmeister, 1951 verteidigten die Italiener ihren Titel mit Juan Manuel Fangio. Allein in der Formel stehen für Alfa Romeo daher ganze zwölf Siege zu Buche, ebenso 15 Pole Positions und 25 Schnellste Rennrunden. Insgesamt erzielte Alfa Romeo in 213 Grand-Prix-Rennen 148 WM-Punkte und zwei Weltmeister-Titel – weitaus mehr als beispielsweise die Sportwagenmarke Lamborghini, heute eine Tochter der Audi AG und somit von Volkswagen.
Zum Ende der 1951 Formel-1-WM aber zog sich Alfa Romeo – quasi mitten in seinem Zenit – aus der Formel zurück, angeblich aus wirtschaftlichen Gründen. 1979 wagten die Italiener ein Comeback, das jedoch weniger erfolgreich verlief, 1985 stieg Alfa Romeo daher erneut aus der Formel 1 aus.
Heute sind die Italiener vor allem im Tourenwagensport präsent, innerhalb von zwei Jahrzehnten gewann die italienische Marke so ziemlich alles, was zu gewinnen war. 1993 beispielsweise gewann Alfa Romeo die DTM, welche heute allein mit Modellen von Opel und Audi ausgetragen wird, später mischte Alfa die ITC oder die STW gewaltig auf. In der Mitte der 1980er baute Alfa Romeo gar einen Motor für die IndyCar, die heutige ChampCar-Series…
Alfa Romeo: Cleveres Marketing in Kino & TV
Recht clever scheint Alfa Romeo außerdem sein Marketing in Film, Fernsehen und Kino aufgebaut zu haben. Oft genug nämlich war ein Modell von Alfa Romeo quasi „Mitschauspieler“ oder eben eine Requisite. Speziell italienische Filmproduzenten setzen die Carabinieri gern in Autos von Alfa Romeo, ebenso aber auch die bösen Buben.
1969 spielte ein Alfa Romeo Giulietta Sprint bei „Die Dinge des Lebens“ mit, vorher in 1967 ebenso in „Die Reifeprüfung“ mit Dustin Hoffman. Selbst James Bond fuhr statt Aston Martin schon einen Alfa Romeo GTV6, nämlich Roger Moore in „Octopussy“. Im James Bond „Ein Quantum Trost“ wiederum sind die bösen Buben auf Alfa Romeo unterwegs, 007 hingegen in einem Aston Martin DBS.
Film-Legende Al Pacino war im Kino ebenfalls bereits Alfa Romeo Fahrer, in „Bobby Deerfield“ anno 1977. Tatsächlich kann die Liste fast endlos fortgesetzt werden, war und ist Alfa Romeo doch auch in Serien oft genug unterwegs, beispielsweise in ein „Fall für Zwei“ oder „Kommissar Rex“…
Aktuelle Modelle von Alfa Romeo
Kleinwagen:
- Alfa Romeo MiTo
Kompaktklasse:
- Alfa Romeo Giulietta
Mittelklasse:
- Alfa Romeo 159
- Alfa Romeo 159 SW
Cabriolet:
- Alfa Romeo Spider
Sportcoupé:
- Alfa Romeo Brera
- Alfa Romeo GT
Sportwagen:
- Alfa Romeo 8C Competizione
Sportwagen-Cabrio:
- Alfa Romeo 8C Spider