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Hauptstadt unter Strom: 3.000 Elektroautos für Paris

Wer einmal in Paris weilt, sieht ein Verkehrschaos mit Seltenheitswert, just starten die Franko-Hauptstädter die Initiative „Autolib“ - eine Idee, die vor allem auf dem Elektroauto basiert!

Zusammen mit 40 weiteren Orten in der Umgebung legt Paris die Idee auf, welche sich an der mehr oder minder bekannten Initiative „Vélib“ (véhicle - liberté) orientiert, bei welcher gegen gegen kleines Geld Fahrräder ausgeliehen werden können. Das Prinzip überträgt die berühmte Stadt der Liebe nun auf die Idee der Elektroautos, wobei entsprechende Modelle nicht von Mitsubishi kommen - Stichwort i-MiEV - und auch nicht von PSA (Peugeot iOn und Citroen C-Zero), sondern von Bolloré...

Bolloré kennt kaum einer, macht aber nix, bisher nämlich war die Firma beim Thema Elektroauto gar nicht bekannt. Kurze Aufklärung laut Wikipedia: Bolloré ist ein französischer Mischkonzern, der vor allem als Mineralölgesellschaft Geld verdient, urplötzlich aber ein Elektroauto aus dem Hut zaubert, den/das Bolloré Bluecar! Der Kleinwagen (3,65 Meter lang) wird bei Pininfarina (Turin/Italien) gebaut und schafft allein mit Elektroantrieb 130 km/h und dank 300 Kilo schweren Lithium-Polymer-Akkus mit 30 Kilowattstunden bis zu 250 Kilometer.

Die Zielgruppe der Initiative und des Bluecar sind vor allem die Einwohner, ebenso aber auch Touristen. An 1.000 Standorten rund um und im Großraum Paris sollen 3.000 Elektroautos zur Miete bereitstehen, quasi ähnlich der deutschen Idee „Car-Sharing“ in Hamburg oder dem „car2go“ in Ulm und ebenfalls (bald) in Hamburg von Daimler und smart, nur eben größer. Im Gegensatz zur deutschen Idee bauen die Franzosen jedoch allein auf (emissionsfreie) Stromer, selbst Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer schwärmt von „neuen Formen der individuellen Mobilität“, was die Idee Autolib angeht...

Pro Tag soll ein Elektroflitzer in Paris zehn Euro kosten, pro Woche sind sogar nur 15 Euro fällig und pro Monat zwölf Euro als Jahresabo. Zusätzlich sind jedoch noch Versicherung und eine Kaution von 250 Euro zu zahlen, zu mieten ist der Bolloré Bluecar allerdings schon ab 30 Minuten für fünf Euro. Wenn es allerdings krachen sollte, wird der Mieter mit 500 Euro Selbstbeteiligungspauschale zur Kasse gebeten. Zum Laden der Akkus baut Paris 700 Ladestationen mitten in der City, wobei allerdings noch recht ungewiss ist, wie die Pariser die Idee aufnehmen - immerhin finden sich in Paris aber an die vier Millionen Führerscheininhaber.

Außerdem scheinen die Pariser Umweltfreunde noch nicht ganz von Autolib überzeugt, weil wohl etliche neue Parkplätze geschaffen werden müssen. Im April jedoch sollen die nötigen Bauarbeiten starten, der Projektstart wieder ist für die nächste Pariser Motor Show (Mondial de l’Automobile) im Oktober 2012 anvisiert...