E10-Debakel: Gewinner sind Mineralölkonzerne

Mit dem geplanten neuen (Bio)Sprit E10 stürzte der Bund in ein wahres Debakel, Deutschlands Autofahrer boykottierten den Sprit - trotzdem finden sich einige lachende Dritte im E10-Chaos!

Kurzum: Die großen Gewinner scheinen die Mineralölkonzerne, die am E10-Debakel kräftig verdient haben sollen - sagt der „Spiegel“. Tatsächlich soll laut dem Magazin gerade der Boykott den Konzernen einen wahren Geldregen eingebracht haben, denn viele Autofahrer meiden aus Angst um ihre Autos den neuen Bio-Sprit und tanken stattdessen das teurere Super Plus.

Laut dem Spiegel konnten die Mineraölkonzerne den Absatz von Super Plus daher mehr als verfünffachen - und der Teuer-Sprit kostet bis zu zehn Cent mehr als E10. Prompt wurde Super Plus an so mancher Tankstelle ohne E5-Super zum echten Renner, Zahlen als Beweis sind ebenfalls bekannt.

So haben Deutschlands 14.700 Tankstellen in den ersten drei Monaten 2010 - ohne E10 - pro Tag an die 140 Millionen Liter Super Plus verkauft, in den ersten drei Monaten 2011 hingegen 735 Millionen. Der Anteil von Super Plus am Gesamtabsatz kletterte von mageren 2,3 Prozent im ersten Quartal 2010 auf ganze zwölf Prozent in 2011.

Der Boykott der Autofahrer hat mancherorts aber doch den neuen Bio Sprit E10 verhindern können, nur rund die Hälfte aller deutschen Tankstellen führen E10 überhaupt im Angebot. Viele E10-Tankstellen haben außerdem wieder das alte E5-Super eingeführt...