Das Elektroauto kommt - aber langsamer als Umweltschützer hoffen und die Autoindustrie erwartet. Auf Deutschlands Straßen fahren bis zu 44 Millionen PKW, wobei sich darunter seit 2002 nur 12.000 Elektro- und 86.000 zugelassene ...

...Hybridfahrzeuge befinden. Zuletzt hat der Zulassungstrend etwas nachgelassen. Dennoch stellen sich die KFZ-Versicherer auf diesen Trend ein. Sie orientieren sich dabei an vergleichbaren Modellen mit Benzinmotor, die schon länger auf dem Markt sind.

(E)Auto: Konventionelle Tarifgestaltung

Die Tarifgestaltung für eine KFZ-Versicherung ruht auf zwei Säulen. Die Regionalklasse richtet sich nach der Unfallhäufigkeit und der Schadensbilanz in bestimmten Einzugsgebieten. Dieser Teil der Kalkulation gestaltet sich zu Recht für Elektroautos nicht anders als für benzingetriebene PKW. Mit der Typklasse hingegen untersuchen die deutschen KFZ-Versicherer die Schadensbilanz der etwa 25.000 in der Bundesrepublik zugelassenen Fahrzeugmodelle. Wichtig ist dabei unter anderem die Frage, ob eher in der Stadt oder in ländlichen Regionen gefahren wird. Zu Grunde gelegt wird auch, ob dieses Modell besonders häufig in Unfälle verwickelt ist und wie hoch die Schäden dabei ausfallen. Je größer diese Summen sind, desto teurer wird der Tarif für den Autofahrer.

Stromer: Neue Technik - neue Risiken

Mit dem Elektroauto kommt eine noch nie dagewesene Form der Mobilität auf die Straße. Diese neue Technik zieht neue Risiken nach sich, für die eine Versicherung haften muss. Besonders teuer fallen diese Schäden an Akku und Ladeeinrichtung aus, doch auch Brandschäden an der Elektrotechnik sowie der Strom selbst stellen Gefahrenquellen dar. Die Versicherer reagieren auf die neue Technik und bieten oftmals einen erweiterten Pannenschutz an. Im Schutzbrief ist dann das Abschleppen bis zur nächsten Ladestation, Werkstatt oder zum Haus des Besitzers mit abgedeckt. Auch der teure Akku lässt sich mitversichern - allerdings nicht gegen Bedienfehler. Der zum Beispiel liegt vor, wenn bei Frost der Akku nicht regelmäßig voll aufgeladen wird: Diesen Schaden trägt die Versicherung nicht.

Elektroauto: Höhere Versicherungsprämie

So beträgt beispielsweise die KFZ-Haftpflichtprämie für den BMW 114 durchschnittlich 139 Euro. Für die entsprechende Elektrovariante BMW i3 (Bild oben) liegt der Preis bei 169 Euro. Übrigens: Bei einer Panne sollte man das Elektroauto nicht selbst abschleppen. Die an der Achse dabei erzeugte Energie kann den Akku erhitzen und schwer beschädigen. Wichtig zu wissen ist, dass sich manches Elektroauto - beispielsweise der Renault Zoe (Bild Mitte) - mitunter auch ohne Akku kaufen lässt. Der wird dann gemietet und mögliche Schäden übernimmt der Hersteller. Das macht die KFZ-Versicherung günstiger, weil das Risiko Akku für den Versicherer wegfällt. Im Kostenvergleich haben Elektroautos aufgrund des höheren Anschaffungspreises allerdings aktuell noch das Nachsehen.

Nähere Informationen rund um Autoversicherungen:

• http://www.gdv.de/produkte/typklassen-und-regionalklassenabfrage/
• https://www.allianz.de/auto/autoversicherung/
• http://ecomento.tv/ratgeber/elektroautoversicherung-was-ist-zu-beachten/

Bild: BMW & Renault