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Elektrisch über den Fjord: Siemens (E)Fähre befährt Norwegen

Siemens Elektro-Fähre

Das Elektroauto erobert mehr und mehr Fans, in manchen Märkten wie Norwegen ist sogar ein Hype erkennbar. Daher scheint es passend, dass in Norwegen gerade die weltweit erste Elektro-Fähre ihren Dienst aufgenommen hat.

Die Norweger setzen auf Elektroantrieb: Nach dem Boom entsprechender E-Fahrzeuge haben die Skandinavier wie 2013 versprochen nun die erste batterieelektrische Auto- und Passagierfähre in Betrieb genommen. Das elektrische Antriebssystem der Fähre wie auch die Ladestationen liefert Siemens, wobei die Akkus allein mit regenerativen Strom aus Wasserkraft geladen werden. Der eigentliche Antrieb erfolgt über zwei E-Motoren á 450 kW.

Norwegen/Sognefjord: weltweit erste Elektro-Fähre

Daten zum Verbrauch der beim Schiffbauer Fjellstand gebauten und von Eigner Norled betriebenen Fähre haben die Norwegen ebenfalls schon parat. So verbraucht die Fähre auf ihrer 24-minütigen Route über den Sognefjord zwischen Lavik und Oppedal (6 km) 150 Kilowattstunden (kWh), womit das Schiff gegenüber konventionellen Fähren bis zu 60 Prozent Treibstoffkosten spart. In einem Jahr und bei täglich 34 Touren verbraucht die 80 Meter lange und 20 Meter breite Nordled-Fähre somit rund zwei Millionen kWh, während eine Dieselfähre mindestens eine Million Diesel benötigen und dabei 570 Tonnen Kohlenstoffdioxid und 15 Tonnen Stickoxid erzeugen würde.

Ökostrom für 360 Passagiere und 120 Autos

Dank Ökostrom ist die Fähre mit Platz für 360 Passagiere und 120 Fahrzeuge natürlich komplett emissionsfrei unterwegs, derzeit wären sogar mindestens 50 weitere Strecken möglich. Statt aus Stahl wurde die Fähre zudem allein aus Aluminium gebaut, womit das Gewicht trotz der zehn Tonnen schweren Batterie um die die Hälfte reduziert werden konnte. Außerdem verdoppelt sich so die Lebensdauer und auch die Wartungskosten werden entsprechend reduziert.

Die nötige Energie liefern übrigens drei Batteriepakete á 260 kWh: eines direkt an Bord sowie jeweils eines als Zwischenspeicher und Ladestation in jedem der zwei Pendelhäfen Bedingt ist das Konzept durch das relativ schwache Stromnetz in Norwegen. Während der Wartezeit im Hafen wird der nötige Strom daher direkt aus den Zwischenspeichern entnommen, in der Nacht werden Batterien hingegen direkt aus dem Netz geladen.

Bild: Siemens