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Schrauben ist out: Wie Kleber die Autoindustrie revolutioniert

BMW i3 Skelett

Ein Auto besteht aus Stahl, Aluminium und sogar Carbon und wird oft von Schrauben sowie Schweißnähten zusammen gehalten. Aber nicht nur, gerade im Automobilsektor wird mehr und mehr auf Kleber gesetzt.

Kleber vermutet man im Auto eigentlich weniger. Und doch besteht ein modernes Automobil heute aus rund 15 bis 18 Kilogramm Klebstoff, denn Kleben ersetzt immer häufiger Schweißen und Löten. Dabei handelt es sich nicht um gewöhnliche Kleber, sondern Hightech-Produkte. Dadurch sind die Einsatzbereiche von Klebstoff im Auto mittlerweile recht vielfältig.

Kleber im Auto: Sensoren, Kameras, Verbindungen

So kommt Kleber beispielsweise beim Verkleben empfindlicher Sensoren zum Einsatz, ebenso beim Anbringen von Kameras. Doch auch beim Verbinden gewisser Leichtbaumaterialen wie etwa CFK (kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff) - im Volksmund gern als Carbon bezeichnet - wird Kleber verwendet.

Beim Verkleben von Chips oder Sensoren im Auto muss der Kleber Höchstleistungen bringen. So sind Temperaturen zwischen minus 65 und plus 200 Grad der Normalfall. Dazu kommen mitunter extreme chemische Belastungen durch Benzin, Diesel, Öl oder Reinigungsmittel, denen der Kleber standhalten muss. Bei Sensoren muss die empfindliche Elektronik geschützt werden und das über viele Jahre hinweg. Ob Drehzahl oder Geschwindigkeit, Reifendruck, Füllstand, Temperatur, Position; zu messen gibt es vieles - und es wird stetig mehr. Der Kleber muss daher im Sensorenbereich unterschiedlichste Anforderungen aushalten.

DELO macht es vor: Kleber für Elektromodelle

Der Klebstoff-Experte DELO geht sogar noch weiter und entwickelte das sogenannte ONSERT®-Verfahren (Video Mitte). Dabei werden Befestigungselemente wie etwa Gewindeeinsätze mit einem besonderen, lichthärtenden Kleber aufgeklebt. Diese Methode ist vor allem im Leichtbau eine Alternative, die immer mehr zum Trend wird. Weniger Gewicht spart bekanntlich Kraftstoff, damit gleichzeitig Emissionen und natürlich Kosten.

BMW setzt beispielsweise bei seinen Elektroautos BMW i3 und BMW i8 gezielt auf Leichtbau via CFK. Da Bohren das Material beschädigen kann und Schrauben dadurch wegfällt, verwendet man stattdessen Kleber und das ONSERT®-Verfahren. Hier werden mit Kleber Kabelbäume an Karosserien befestigt. Aufgrund dieser Vorteile wir der Klebstoffeinsatz künftig noch deutlich zulegen, denn neben Karosserie- werden mittlerweile auch Motorenteile geklebt. Schon jetzt werden durch den Einsatz von Kleber um die zehn Prozent Gewicht gegenüber herkömmlichen Fügemethoden gespart.

Bild: BMW - Videos: BMW, DELO