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Stinker-Verbot: Paris lädt Oldtimer aus - folgt BRD?

Citroen 2CV Ente

Es klingt nicht unbedingt neu und auch nicht überraschend: Paris will künftig Oldtimer ab 20 Jahren aus seinem Stadtgebiet verbannen. Schon ab Juli sollen die Oldies nicht mehr in die französische Hauptstadt „einreisen“ dürfen.

Dass Paris Bürgermeistern Anne Hidalgo keine Freundin von Stinkern ist, ist vielleicht schon bekannt. Denn 2015 verbannte die erste Pariser Dame ältere Lkw und Busse - nun folgen Pkw. Ab Juli 2016 wird Paris für Oldtimer mit mehr als 20 Jahren beziehungsweise einem Baujahr von vor 1997 gesperrt. Zwar gilt das Verbot nur für Werktage und nur tagsüber von 8 bis 20 Uhr, Fahrer entsprechender Modelle dürften aber gerade dann ein Problem haben.

Baujahr vor 1997: Paris-Verbot ab Juli 2016

Das gleiche Verbot trifft übrigens auch für Motorräder, die vor 1999 gebaut wurden. Obendrein plant Hildago autofreie Wochenenden, nämlich an jedem ersten Sonntag im Monat. Dann soll der vierspurige Pariser Prachtboulevard auf 1,5 Kilometern zwischen Place de la Concorde und dem Arc de Triomphe allein von Fußgängern genutzt werden können.

Natürlich steckt hinter dem Konzept eine Idee, nämlich bessere Luft - Stichwort Smog - und weniger Verkehr. Eine Vereinbarung zur Umsetzung des Verbots zwischen Hidalgo und der französischen Umweltministerin Ségolène Royal soll es ebenfalls schon geben. Laut Zahlen würde das verbot zehn Prozent aller Pariser Pkw betreffen, die aber angeblich bis zu 50 Prozent der Luftverschmutzung ausmachen. Ab 2020 will Hidalgo sogar alle Autos über zehn Jahre aus Paris verbannen, Diesel soll es dann gar keine mehr in der Hauptstadt der Grande Nation geben.

Paris: Umweltsünder sollen Bußgeld zahlen

Wer mit Stinker in der Stadt erwischt wird, darf schon mal ein Bußgeld von 35 Euro einrechnen. Beim zweiten Verstoß sind 68 Euro fällig, ganz Hartnäckigen drohen bis zu 450 Euro. Eingestuft werden Pkw künftig in sechs Klassen, die via Plakette in der Windschutzscheibe angezeigt werden. Die beste der sechs Klassen ist allein Elektroautos und Brennstoffzellenautos vorenthalten, die - Ökostrom vorausgesetzt - null Emissionen garantieren.

Das es prompt Proteste gegen die Pariser Pläne gibt, verwundert wohl kaum. Denn gerade einkommensschwache Familien können sich keinen Neuwagen - schon gar nicht mit Elektroantrieb - leisten. Außerdem werden etliche beliebte Oldtimer wie die legendäre Ente respektive Citroen 2CV aus der Hauptstadt verbannt.

Diesel-verbot in der Innenstadt: Folgt Deutschland

Deutsche wieder erinnern sich wohl prompt an die hiesigen Umweltzonen. Und auch bei uns scheint ein Diesel-Verbot nur eine Frage der Zeit, wird ein solches laut der FAZ doch immer „wahrscheinlicher“. Schuld ist die blaue Plakette, die Diesel älter Baujahre wohl ebenfalls bald aus den Innenstädten vertreibt. Angeblich soll sich das bayerische Kabinett noch vor der Sommerpause mit dem Thema beschäftigen. Selbst ein Notfallplan mit Ausnahmeregelungen für das „gesellschaftliche Leben“ sollen bereits in den Schubläden liegen.

DUH (Deutsche Umwelthilfe) und VCD (Verkehrsclub Deutschland) sind selbstredend für das Verbot. Notfalls wollen die Vereine sogar für ein solches Diesel-Verbot klagen. Als Termin zur Einführung wird schon das kommende Jahr 2017 genannt.

Bild: Citroen - Quelle: auto-medienportal.net (Frankreich), faz.net (Deutschland)