WEC Japan: Toyota Hybrid gewinnt Heimspiel in Fuji
Der Vorsprung nach sechs Stunden hätte kaum knapper sein können. In Fuji gewann Toyota gestern seit erstes WEC Rennen seit fast zwei Jahren. Vor allem Ex-F1-Fahrer Kamui Kobayashi lieferte eine Glanznummer ab.
Es ist fast schon ein gewohntes Bild. Im Qualifying raste Audi auf die Pole. Doch im Rennen musste man sich einmal mehr der Konkurrenz beugen. Dieses Mal allerdings nicht Porsche. Sondern Toyota. Die Japaner gewannen gestern im heimischen Fuji ihr erstes Rennen seit Bahrain im November 2014. Dass die japanischen Fans ausflippten, ist da wohl kein Wunder. Zumal der Toyota-Sieg beim siebten WEC Lauf 2016 alles andere als einfach war.
WEC Fuji: Hybrid-Kampf an der Spitze
Sowohl der Audi #8 wie der Porsche #1 und der Toyota #6 lieferten sich die kompletten sechs Stunden eine einzige Schlacht. Der Audi #7 dagegen litt mal wieder unter der Technik. Der Hybrid spielte nicht so recht mit. Obendrein versemmelte Audi die Boxenstopps. Beim letzte Stopp ging Toyota dann volles Risiko. Nur Sprit, aber keine neuen Reifen. So lag der Toyota #6 mit Kobayashi am Volant plötzlich vorn.
Porsche steckte hingegen zurück. Der vierte Sieg in Folge war zu dem Zeitpunkt kaum noch möglich. Dafür drehte Duval im Audi #8 mächtig auf. Der Franzose holte auf, es kam zum großen Showdown. Doch Kobayashi konnte trotz abgefahrener Reifen die Führung halten. So querte der Japaner vor heimischen Publikum nur 1,4 Sekunden vor dem Audi die Ziellinie. Sieg für Toyota.
Ergebnis 6 Stunden von Fuji/Japan 2016
- Conway/Kobayashi/Sarrazin (Toyota) 244 Runden
- di Grassi/Duval/Jarvis (Audi) +1,439 s
- Bernhard/Hartley/Webber (Porsche) +17,339 s
- Buemi/Davidson/Nakajima (Toyota) +53,779 s
- Dumas/Jani/Lieb (Porsche) –1 Runden
- Imperatori/Kraihamer/Tuscher (Rebellion) –15 Runden
- Brundle/Rusinov/Stevens (Oreca-Nissan) –21 Runden
- Albuquerque/Gonzalez/Senna (Ligier-Nissan) –21 Runden
- Lapierre/Menezes/Richelmi (Alpine) –21 Rundne
- Gelael/Giovinazzi/van der Garde (Ligier-Nissan) –21 Runden
Fahrer-WM WEC 2016
(7 von 9 Rennen)
- Dumas/Jani/Lieb (Porsche): 140 Punkte
- Conway/Kobayashi/Sarrazin (Toyota): 117
- di Grassi/Duval/Jarvis (Audi): 111,5
- Bernhard/Hartley/Webber (Porsche): 93,5
- Fässler/Lotter (Audi): 78
- Imperatori/Kraihamer/Tuscher (Rebellion): 60
- Menezes/Lapierre/Richelmi (Alpine): 46
- Tréluyer (Audi): 44
- Bumie/Davidson/Nakajim (Toyota): 33
Hersteller-WM LMP1 2016
(7 von 9 Rennen)
- Porsche: 263
- Audi: 204
- Toyota: 174
WEC Kalender 2016 - alle Rennen
- 17.04.2016: Silverstone/Großbritannien
- 07.05.2016: Spa-Francorchamps/Belgien
- 19.06.2016: Le Mans/Frankreich
- 24.07.2016: Nürburgring/Deutschland
- 03.09.2016: Mexiko-Stadt/Mexiko
- 17.09.2017: Austin/Texas/USA
- 16.10.2016: Fuji/Japan
- 06.11.2016: Schanghai/China
- 19.11.2016: Sakhir/Bahrain
Fahrerstimmen Toyota #6 Conway, Kobayashi, Sarrazin
(Sieger 6 Stunden Austin/Texas 2016)
Stéphane Sarrazin:
„Ein überragendes Resultat für uns, und das bei unserem Heimrennen. Nach Le Mans ist dies das wichtigste Rennen für Toyota Gazoo Racing, also gaben wir alles. Das gesamte Team hat ein unglaubliches Rennen abgeliefert, Mike leistete großartige Arbeit und Kamui war wie ein Tiefflieger unterwegs. Ich hatte während meiner beiden Stints so einige Mühe mit Überrundeten, perfekt lief das nicht ab, aber alles in allem legten wir in diesem Rennen ein schnelles Tempo vor, und das ist doch sehr positiv. Wir hofften darauf hier konkurrenzfähig zu sein und nun freue ich mich sehr über dieses Ergebnis, für mein Team und unsere Fans.“
Mike Conway:
„Das ist wirklich toll. Wir gingen schon optimistisch in dieses Rennwochenende und witterten unsere Chance. Über den gesamten Rennverlauf ging es eng zu, die Rundenzeiten lagen meist innerhalb einer Zehntelsekunde. Es war so spannend, dass mir die letzte Rennstunde wie deren sechs vorkam! Kamui fuhr seinen Doppel-Stint am Ende wie ein Star. Wir waren uns nicht sicher, ob das aufgehen würde, aber er machte das wirklich toll.“
Kamui Kobayashi:
„Jeder im Team leistete tolle Arbeit, sie haben sich das wirklich verdient. Wir hatten schon nach dem Qualifying ein gutes Gefühl und wir taten alles, um einen Sieg bei unserem Heimrennen zu erringen. Dieses Ergebnis dann tatsächlich vor unseren heimischen Fans und den Kollegen von TOYOTA errungen zu haben, darüber sind wir sehr glücklich. Ich möchte mich bei allen für die riesige Unterstützung bedanken. Ich kann, ehrlich gesagt, noch gar nicht glauben, dass uns das gelungen ist, denn wir haben so hart darauf hingearbeitet. Es war ein wirklich hartes Rennen. Der Doppel-Stint am Ende war ein Risiko, doch wir wollten unbedingt gewinnen und jetzt ist das Gefühl einfach nur großartig, einfach perfekt.“
Bild: Toyota