Daimler: Zweites Akku-Werk – 1 Milliarde Euro Investition

Akkus sind nach wie vor das große Thema beim Elektroauto. Denn eine deutsche Produktion gibt es nach dem Aus von Li-Tec nicht mehr. Doch nun schwenkt Daimler wieder um. Eine Milliarde Euro will man in die Akku-Produktion stecken.

Rolle rückwärts bei Daimler? Nach dem Aus für die Akku-Fabrik Li-Tec Ende 2015 gibt es keine Zellfertigung mehr in Deutschland. Sehr wohl aber eine Akku-Produktion bei Deutsche Accumotive. Nur werden hierzu die Zellen eingekauft. Daimler will nun 500 Millionen Euro investieren und ein zweites Werk in Kamenz bei Dresden (Sachsen) bauen. So soll Produktion und Logistik auf 80.000 m² und somit das Vierfache anwachsen. Damit will Daimler natürlich vor allem Kapazität für eigene Elektroautos und Hybridautos schaffen. Stichwort Mercedes und smart.

Prof. Dr. Thomas Weber, Vorstand Daimler AG:
„Bis 2025 werden wir allein im Pkw-Segment mehr als zehn reine Elektrofahrzeuge im Portfolio haben. Parallel treiben wir unsere Plug-in-Hybrid Offensive und die Einführung von 48-Volt-Systemen konsequent voran. Hocheffiziente Batterien sind ein wichtiger Bestandteil unserer Strategie. Sie sind integraler Teil der Fahrzeugarchitektur und kein Produkt von der Stange. Die Entwicklung, Fertigung und Integration dieser komplexen Systeme in unsere Fahrzeuge zählt zu unseren Kernkompetenzen.“

Für neue Stromer: Daimler investiert in Akku-Werk

Tatsächlich soll das Portfolio deutlich anwachsen. In Paris zeigte Daimler gerade erst seine neue E-Studie EQ. Bis Ende des Jahrzehnts will Daimler einen Stromer mit 500 km Reichweite ins Autohaus rollen. Danach sind weitere geplant. Und eben für das erste EQ Serienmodell liefert die Deutsche Accumotive die Akkus. Insgesamt will Daimler sogar eine Milliarde Euro investieren. Und zwar in die weltweite Produktion von Batteriesystemen.

Markus Schäfer, Vorstand Mercedes-Benz Cars:
„Wir bauen einen globalen Produktionsverbund für Lithium Ionen Batterien auf. Kamenz wird das Kompetenzzentrum in diesem Verbund. Das flexible und effiziente Produktionsnetzwerk von Mercedes-Benz Cars vertieft mit der neuen Batteriefabrik entscheidendes Knowhow für die Fertigung zukunftsträchtiger Technologien. Damit stärken wir unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit und sind für die Mobilität der Zukunft sehr gut aufgestellt.“

Das neue Accumotive Werk soll übrigens Mitte 2018 in Betrieb gehen. Auch die Zahl der Mitarbeiter wird verdoppelt. Derzeit sind 490 Leute beschäftigt. Davon 350 in Kamenz. Produziert wird in Sachsen bereits seit 2012. Das neue Werk wird zudem CO2 neutral. Energie wird daher mit Photovoltaik und einem Blockheizkraftwerk erzeugt. Allein auf dem Dach werden Solarmodule installiert, die zwei Fußballfelder füllen würden. Somit rund 2 MW Leistung entsprechen. Neben Akkus für Elektro- und Hybridautos werden außerdem stationäre Energiespeicher sowie Akkus für 48 Volt Systeme gebaut.

Bild: Daimler

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