Faraday Future FF 91: Startup zeigt Serienstromer auf CES
Zugegeben, der Name ist eher einfallslos. Die Daten aber sind gewaltig. Nämlich vom Faraday Future FF 91. Der stellt ab 2018 den ersten Faraday Stromer in Großserie und wurde gerade auf der CES 2017 in Las Vegas gezeigt.
Faraday macht Ernst. In Las Vegas stellte das US Startup mit chinesischem Geldgeber gerade sein erstes Modell vor. Also das erste Modell für die Großserie. Denn vor genau einem Jahr zeigte Faraday mit dem FF ZERO1 bereits sein eigentliches Erstlingswerk. Ebenfalls auf der CES. Und schon damals sorgten die Amis für Staunen. Mit dem Faraday Future FF 91 knüpft das Startup quasi nahtlos an. Denn befeuert wird der FF 91 via Allrad - und von 783 kW. Das sind satte 1.065 PS. Außerdem stemmt der Elektroantrieb 1.800 Nm. Mit denen rast der FF 91 in nur 2,39 Sekunden von null auf Tempo 100. Schneller als Ferrari, Lamborghini - und sogar der Tesla Model S P100D.
Faraday Future FF 91: 600 km nach EPA
Trotzdem macht der Crossover nicht schon nach 100 km schlapp. Im Gegenteil. Dank einem Akku mit 130 kWh sind 700 km drin. Zumindest in der Theorie nach NEFZ. Doch selbst nach dem strengeren US Zyklus EPA schafft der Faraday Future FF 91 378 Meilen. Das wären 605 km. Via Schnelllader ist der SUV zudem in nur einer Stunde wieder randvoll geladen. Selbst an der typischen Haushaltssteckdose verspricht Faraday Future in nur 4,5 Stunden einen zu 50 Prozent vollen Akku.
Akku, Inverter und E-Antrieb sind übrigens samt Fahrwerk in der Plattform VPA verpackt. Diese ist variabel und soll später weitere Modelle erlauben. „Später“ könnte allerdings durchaus fraglich sein. Angeblich fehlt es Faraday schon jetzt an Geld. Und zwar in Millionenhöhe. Zwei Führungskräfte sollen das Startup gerade erst verlassen haben. Nämlich ein gewisser Marco Mattiacci sowie Jörg Sommer. Mattiacci kam von Ferrari und leitete dort zuletzt das Formel 1 Team. Sommer stand dem Marketing vor und arbeitete zuvor für VW, Daimler, Opel oder Renault.
Der Faraday Future FF 91 lässt ebenfalls noch ein Weilchen auf sich warten. Erst Anfang 2018 soll die Produktion starten. Preise sind noch keine offiziell. Trotzdem ist der Stromer seit dem 4. Januar zu bestellen. Jedenfalls in den USA, Kanada und China. Sowie gegen 5.000 Dollar Anzahlung. Dafür erhalten die ersten 300 Käufer eine spezielle Alliance Edition. Ein Teil des Aufpreises will Faraday Future für die Umwelt spenden.
Faraday Future FF 91 schon zu bestellen
Der Faraday Future FF 91 kommt übrigens auf 5,25 m Länge, 2,28 m Breite und 1,60 m Höhe. Der Radstand misst satte 3,20 m. Außerdem ist der Stromer ganz auf Aerodynamik getrimmt. So ist der Faraday Future FF 91 zum Beispiel mit aktiven Felgen in 22 Zoll ausgestattet. Diese schließen sich bei hohem Tempo. Statt Außenspiegel verfügt der FF 91 über eine Kombi aus Spiegeln und Kameras. Wenn im jeweiligen Land Kameras erlaubt sind, können die Spiegel entfernt werden. Die Türen öffnen gegenläufig und zeigen auch keine Griffe. Die Öffnung erfolgt via Sensoren, auf Wunsch sogar per Gesichtserkennung. Innen gibt es Ledersitze samt Heizung, Massage und Belüftung. Glasdach und Scheiben (Fond) lassen sich per Berührung abdunkeln.
Zuletzt kann der Faraday Future FF 91 natürlich auch autonom fahren. Hierzu verfügt der Stromer über zehn Kameras, 13 Radar- sowie zwölf Ultraschallsensoren. Außerdem über den ersten Lidar-Lasersensor in Serie.
Bild: Faraday Future