In Deutschland gibt es 82 Mio. Einwohner und etwa 41 Mio. Privathaushalte. Von denen haben nach aktuellen Statistiken nur etwa 13,36 Prozent kein Auto auf dem Hof stehen. Entsprechend fahren etwa 45 bis 50 Mio….
…Autos auf Deutschlands Straßen. Die ernüchternde Nachricht folgt prompt: Lediglich 34.000 Autos davon sind letzten Statistiken zufolge Elektroautos. Doch warum sind es so wenige? Rein finanziell gesehen haben Stromer durchaus ein paar Vorteile. Zumal sich Elektroautos – wie Benziner und Diesel – mit zugeschnittenen Autokrediten relativ günstig finanzieren lassen. Gehen wir der schleppenden Entwicklung also auf den Grund.
Staatliche Prämie und günstige Kredite
Die finanzielle Bilanz könnte bei Elektroautos jedenfalls kaum besser aussehen. An vielen Stellen finden sich finanzielle Vorteile, die Benziner und Diesel nicht mal im Ansatz bieten. Welche genau? Diese:
- Staat und Hersteller zahlen für reine Elektroautos 4.000 Euro Prämie, den Umweltbonus.
- Für Elektroautos entfällt auf zehn Jahr die Kfz-Steuer.
- Die laufenden Kosten für Stromer auf 100 km betragen im Schnitt gerade mal drei bis fünf Euro. Mehr im Vergleich der Antriebe.
Im Fazit sind jedenfalls vor allem die Kosten interessant. Denn neben den durchaus günstigen Kosten für den Kraftstoff (Strom), bieten E-Autos weitere Kostenvorteile. Zum Beispiel fallen weniger Kosten für Reparaturen an. Und zwar deutlich weniger. Weil Elektroautos mehr oder weniger frei von Verschleiß sind. Etliche Teile eines typischen Verbrenners braucht das E-Auto nämlich nicht. Auspuff, Zündkerzen, Keilriemen und und und.
Einzig im hohen Kaufpreis ist ein dicker Nachteil zu erkennen. Der BMW i3 startet derzeit bei stolzen 36.800 Euro. Der VW e-Golf bei 35.900. Renault Zoe (ab 22.100 Euro) und Nissan Leaf (ab 23.365) sind da schon deutlich günstiger. Allerdings ist hier jeweils der Akku extra zu leasen oder zu kaufen. Das heißt weitere Kosten, entweder monatlich oder auf einen (großen) Schlag. Dafür locken wiederum Kredite, die derzeit günstig wie nie sind. Ein Kreditvergleich Online lohnt ungemein. Um nämlich zu sehen, dass der Kredit für ein Elektroauto mit recht geringen Nebenkosten möglich ist.
Warum verkaufen sich Elektroautos so schlecht?
Bleibt die Frage, warum sich Elektroautos nach wie vor mehr schlecht denn recht verkaufen? An den finanziellen Vorteilen der Stromer kann es kaum liegen. Darüber hinaus glänzen Elektroautos mit einer Mobilität, die (lokal) absolut frei von CO2 und somit äußerst „grün“ ist. Das Fahrgefühl ist ebenfalls nicht ohne – und oftmals besser als bei einem klassischen Verbrenner. Es scheint kaum Nachteile zu geben.
Kaum. Denn einer wiegt besonders schwer. Oder vielmehr zwei. Erstens das nach wie vor mangelnde Netz an Ladesäulen. Zweitens die Reichweite von E-Autos. Wobei der zweite Punkt eher eine Art „Kopfproblem“ ist. Denn obwohl die meisten Autos in Deutschland lediglich 40 bis 60 km am Tag bewegt werden, wird immer wieder die – zugegeben ausbaufähige – magere Reichweite kritisiert. Vermutlich ist das auch der Punkt, den Käufer trotz der vielen Vorteile abschrecken. Zumal wie gesagt das Netz an Ladesäulen in Deutschland (noch) nicht wirklich gut ausgebaut ist.
An diesen zwei Baustellen muss sich definitiv noch vieles tun. Wobei die Ladesäulen als erstes auf der Agenda stehen sollten. Denn mehr Akku unter dem Auto kostet dem Käufer nur mehr Geld. Was für Pendler und Wenigfahrer aber eher sinnfrei ist. Wenn dann noch die Kredite wieder teurer werden, „leiden“ Elektroautos quasi mehr als Verbrenner. Mit mehr Ladesäulen und einer entsprechend besseren Infrastruktur wäre eine Steigerung der Reichweiten dagegen gar nicht nötig. Außer vielleicht im Kopf der Käufer.
Bild: BMW