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Mercedes GLC F-Cell: H2-Stromer geht in Verkauf

Sein Debüt gab der H2-Stromer bereits auf der IAA 2017, jetzt geht der Mercedes GLC F-Cell endlich in den Verkauf. Der Haken folgt prompt: Von einer Großserie kann (noch) lange keine Rede sein...

Mercedes GLC F-Cell

Rückblick IAA 2017: Mercedes zeigt die Vorserie seines H2-Stromers GLC F-Cell. Somit das (O-Ton) „weltweit erste Elektrofahrzeug mit Brennstoffzelle und Plug-in-Hybrid-Technologie“. Marktstart sollte noch 2017 sein. Tatsächlich ist es erst zum November 2018 so weit. Denn erst jetzt rollen die Schwaben ihren H2-Stromer auf GLC-Basis in den Verkauf. Wobei der Stromer vorerst nur ausgewählten Kunden zur Verfügung steht. Diese verrät Mercedes mit verschiedenen Ministerien auf Bundes- und Landesebene, der Nationalen Organisation Wasserstoff (NOW) und H2 Mobility oder die Deutsche Bahn.

Weitere ausgesuchte Kunden wie Air Liquide, Shell, Linde AG sowie die Städte Stuttgart und Hamburg sollen noch im aktuellen Jahr folgen. Im offenen Verkauf steht der H2-GLC also noch lange nicht. Selbst für das Frühjahr 2019 versprechen die Stuttgarter lediglich „weitere Geschäfts- sowie Privatkunden“ - und zwar via Mercedes-Benz Rent. Entsprechend ist das H2-Modell nur zu mieten und eben nicht zu kaufen.

Mercedes GLC F-Cell: Antrieb und Brennstoffzelle

Der Antrieb entspricht quasi dem Modell von der IAA 2017. Eine Brennstoffzelle erzeugt direkt an Bord aus 4,4 kg Wasserstoff Strom für rund 430 km nach NEFZ. Der Clou: Ein Li-Ionen Akku mit 13,8 kWh erlaubt weitere 51 km, womit die Reichweite auf 480 km steigt. Davon ab ist der im Heck verbaute Akku via Onboardlader (7,2 kW) extern zu laden. Möglich ist dieses per Haushaltssteckdose, Wallbox sowie an öffentlichen Ladesäulen. Bei voller Leistung dauert der Ladevorgang 1,5 Stunden.

Der Wasserstoff ist wieder bei 700 bar in zwei mit Karbon ummantelten Tanks - einer im Kardantunnel, einer unter der Fondbank - gebunkert und in nur drei Minuten nachgetankt. Den Verbrauch nennt Mercedes mit 1 kg/100 km, den Stromverbrauch mit 13,7 kWh/100 km. Der eigentliche Elektroantrieb leistet schließlich 155 kW (211 PS). Die IAA-Vorserie kam nur auf 147 kW bzw. 200 PS. Das maximale Drehmoment beträgt weiterhin 350 Nm.

Mercedes GLC F-Cell: drei Fahrmodi, vier Betriebsmodi

Als Spitze gelten ebenfalls wie bisher 160 km/h. Im Vergleich zum früheren Brennstoffzellenantrieb in der alten B-Klasse F-Cell (2010) ist die neue Technik jedenfalls - zusammen mit Ford - komplett neu entwickelt. Ergebnis: Das System ist gut 30 % kompakter und findet daher erstmals vollständig im Motorraum Platz. Parallel ist der Einsatz von Platin um 90 % reduziert. Dafür ist wieder die Systemleistung um 40 % gesteigert. Der Antrieb erfolgt übrigens generell über die Hinterräder.

Mercedes GLC F-Cell

Ansonsten bleibt es bei den bekannten drei Fahrmodi

  • ECO: optimale Effizienz
  • COMFORT: komfortable Abstimmung
  • SPORT: sportliches Fahren

sowie den vier Betriebsmodi

  • HYBRID: Nutzung von Brennstoffzelle + Akku
  • F-CELL: nur Brennstoffzelle (Akku sparen)
  • BATTERY: rein batterieelektrisch
  • CHARGE: Laden der Batterie

Sämtliche Modi gewinnen via Rekuperation ständig Bremsenergie zurück.

Ausstattung Mercedes GLC F-Cell 2018

Dazu zeigt der Mercedes GLC F-Cell typische Helfer für aktive wie passive Sicherheit. Zum Beispiel Abstands-, Spurhalte- oder Totwinkelassistent. Außerdem ein Einparkpaket samt 360-Grad-Kamera oder Comand Online samt Verkehrszeichenerkennung. Optisch zeigt der GLC F-Cell blaue Akzente an Grill, Schweller, Räder (20 Zoll) sowie den hinteren Stoßfänger. Das Interieur zeigt wieder Zierteile in Klavierlack, Holz, Wolle, ein 12,3 Zoll großes Display als Kombiinstrument sowie ein 10,25 Zoll großes Zentraldisplay. Neu: Das Touchpad erkennt nun auch Handschriften. Via Comand Online ist für Vernetzung gesorgt. Der Kofferraum fasst 395 bis 1.445 Liter.

Preise sind übrigens noch keine bekannt. Sobald der reguläre Verkauf bzw. die Vermietung startet, will Mercedes angeblich pro Jahr 1.000 Einheiten absetzen.

Bild & Video: Daimler / Mercedes