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Marktschau: Brennstoffzellenfahrzeuge in der Übersicht

Brennstoffzellenfahrzeuge haben das Potenzial, den Weg in die CO2-freie Mobilität zu weisen. Aus dem Auspuff tropft allein Wasser bzw. Wasserdampf. Die Entwicklung entsprechender H2-Stromer ist zwar noch...

Toyota Mirai

...in vollem Gange, doch ein paar (wenige) Modelle sind bereits verfügbar. Green-Motors.DE wagt daher einen Blick auf die ersten Modelle und nennt die Vorteile der Brennstoffzellentechnologie.

H2-Stromer: Die Technologie von morgen?

Zuerst einmal die Frage: Was ist ein solcher H2-Stromer? Die Antwort ist relativ einfach: Denn im Grund ist ein Brennstoffzellenauto nichts anderes als ein Elektroauto. Nur wird die Energie nicht in einem Akkus gespeichert, sondern von einem Brennstoffzellenantrieb erzeugt. Und zwar direkt an Bord. Die Brennstoffzelle wandelt hierzu chemische Energie - also Wasserstoff -, in elektrische Energie. Diese „befeuert“ dann den eigentlichen Elektroantrieb, der die elektrische in kinetische Energie wandelt. Und damit in Bewegung. Der Begriff Brennstoffzellenfahrzeug ist übrigens ein wenig irreführend. Denn in der Brennstoffzelle findet gar keine richtige Verbrennung statt. Sondern lediglich eine Umwandlung. Folglich entstehen auch nicht die bei einer Verbrennung üblichen Nebenprodukte wie zum Beispiel Abgase.

Dank des technologischen Fortschritts, den die Automobilbranche bislang erzielen konnte, ließ sich die Reichweite von Wasserstoffautos jedenfalls deutlich steigern. Mittlerweile sind bis zu 700 km möglich - mit einer Tankfüllung. Hinzu kommt ein großer Vorteil gegenüber typischen Elektroautos mit Batterie: Die Betankung dauert nur vier fünf Minuten. Ein großer Akku wie im neuen Jaguar i-Pace (90 kWh) oder im kommenden Audi e-tron (95 kWh) muss dagegen für viele Stunden an die Steckdose. Selbst mit Schnelllader dauert eine Ladung mindestens eine halbe Stunde. Wobei der Akku selbst dann nur zu 80 Prozent geladen ist.

Toyota Mirai

Davon ab ist der Brennstoff selbst erwähnenswert. Wasserstoff ist im Gegensatz zu Öl - sprich Benzin und Diesel -, Gas und Kohle kein fossiler bzw. organischer Brennstoff. Sondern ein anorganischer. Entsprechend ist der Halter unabhängig von Öl und den Preisen der OPEC. Diese kennen bekanntlich seit Jahren nur einen Trend: nach oben. Andererseits gibt es auch bei Wasserstoff Nachteile. Etwa das dünne Tankstellennetz in Deutschland. Derzeit gibt es bundesweit gerade mal um die 40 H2-Tankstellen, so ein Sprecher von motorzentrale.de. Immerhin: Das Netz ist am wachsen, wenn auch langsam.

Brennstoffzellenfahrzeuge: Toyota Mirai

Als einer Pioniere des Segments gilt Toyota bzw. der Toyota Mirai (Bild oben). Zugegeben: Das futuristische Design ist Geschmackssache. Laut Hersteller aber einem Wassertropfen nachempfunden. Toyota zufolge handelt es sich bei dem Modell jedenfalls um das weltweit erste Brennstoffzellenfahrzeug in Großserie überhaupt. Stimmt.

Die Reichweite des 4,90 m langen Toyota Mirai liegt bei rund 500 km. Die Leistung beträgt 113 kW bzw. 154 PS bei 335 Nm. Genug, um den Mirai auf 175 km/h Spitze zu powern. Außerdem hat die Obere Mittelklasse einen ordentlichen Zug: In 9,6 Sekunden rennt der Mirai von null auf Tempo 100. Durchaus top, denn der H2-Stromer aus Nippon kommt auf stattliche 1.850 kg Leergewicht.

Das große Aber kommt zum Schluss. Der Preis beträgt stolze 78.600 Euro und aufwärts. Dennoch bietet der Mirai nur Platz für vier Personen und einen eher kleinen Kofferraum von gerade mal 361 Liter. Durchladen geht wegen der H2-Tanks ebenfalls nicht. Einen Test wagte zum Beispiel die FAZ. Interessant: Toyota probiert die Brennstoffzelle mittlerweile auch in Bussen sowie schweren Trucks.

Brennstoffzellenfahrzeuge: Honda Clarity

Als zweiter Pionier in der Brennstoffzellentechnik darf sich Honda rühmen. Der Konkurrent zum Mirai nennt sich Honda Clarity. Das Design ist ebenfalls recht futuristisch. Allerdings bietet der Clarity deutlich mehr Reichweite als der Mirai: 650 km nach NEFZ. Dank nur 0,77 kg/100 km. Auch die Leistungsdaten übertreffen den Konkurrenten von Toyota in einigen Punkten recht deutlich. Der Elektroantrieb bzw. E-Motor liefert 130 kW (177 PS) bei 300 Nm. Damit beschleunigt der Honda Clarity in 8,7 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Übrigens bei gut 1,9 t Gewicht. Die Spitze nennt Honda mit 165 km/h.

Honda Clarity Fuel Cell

Dennoch: Auch beim Clarity gibt es ein Aber. Im Grunde sogar zwei. Erstens der Preis - den es nicht gibt. Stattdessen ist der Honda Clarity allein zu leasen. Und das auch nur in den USA. Auf der deutschen Website von Honda ist der Clarity daher nicht mal genannt. Immerhin: 2017 zeigte Honda den Clarity als Plug-in-Hybrid und reinen Stromer. Doch auch diese sind vorerst wohl allein für die USA gedacht.

Brennstoffzellenfahrzeuge: Hyundai Nexo

Dritter im Bunde der H2-Pioniere ist Hyundai. Tatsächlich waren die Koreaner sogar die ersten in Serie - allerdings in Kleinserie. Mit dem neuen Hyundai Nexo ist dagegen die Großserie angepeilt. Im Gegensatz zur Konkurrenz setzt Hyundai zudem auf ein trendiges SUV, das obendrein nicht ganz so futuristisch gezeichnet ist. Im Innenraum fällt vor allem die breite Mittelkonsole auf.

Hyundai FCEV SUV

Der Antrieb liefert 120 kW bzw. 163 PS bei 395 Nm maximales Drehmoment. Das langt dem Nexo für einen Sprint von null auf Tempo 100 in 9,5 Sekunden. Spitze: 179 km/h. Noch besser: Die Reichweite gibt Hyundai mit stolzen 756 km an. Zugegeben bei „entsprechender Fahrweise“ sowie „idealen Verkehrs- und Fahrbedingungen“, wie Hyundai Deutschland erklärt. Also in der Theorie. 500 bis 600 km dürften aber selbst in der Praxis möglich sein. Zum August soll der Hyundai Nexo schließlich bei den deutschen Händlern stehen - ab 69.000 Euro.

Kommende Brennstoffzellenfahrzeuge

Ein paar weitere Hersteller feilen ebenfalls an Brennstoffzellenautos. Allen voran Daimler. Die Schwaben zeigten auf der IAA 2017 eine Vorserie ihres Mercedes GLC F-Cell. Wobei die Stuttgarter ihrem H2-Stromer sogar noch einen kleinen Akku verbauen. Dennoch schafft der Mercedes GLC F-Cell nur knapp 490 km - laut NEFZ. In der Theorie dürfte der Schwaben-Stromer also eher weniger schaffen. Zumal der GLC F-Cell eigentlich 2017 starten sollte. Passiert ist jedoch bis dato nichts. Im Gegenteil: Es ist eher still geworden um das H2-SUV.

Mercedes GLC F-Cell Vorserie IAA 2017

Das bisherige Joint Venture mit Ford ist ebenfalls beendet, wie electrive.net jüngst meldete. Parallel haben sich Nissan sowie Renault aus dem Projekt zurückgezogen. Bei den Brennstoffzellen-Stacks wollen alle vier Hersteller aber wohl weiterhin partnern. Neu ist dafür eine Kooperation zwischen Audi und Hyundai. Die Ingolstädter planen ein Oberklasse-SUV mit Brennstoffzelle zum Anfang des nächsten Jahrzehnts. Also nicht vor 2020. Dafür zeigten die Ingolstädter bereits 2014 den A7 h-tron. 2016 folgte der h-tron quattro concept. Es bleibt also spannend im noch jungen H2-Segment.

Bilder: Toyota, Honda, Hyundai, Daimler


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