Sie möchten gern mal was an den Haken nehmen? Nur fehlt die nötige Kupplung? Das ist nicht unbedingt ein Problem. Denn diese sind meist nachrüstbar. Alle Infos zur Montage einer Anhängerkupplung.
Sie möchten (müssen) Ihr Auto mit einer Anhängerkupplung (AHK) aufwerten? In der Norm ist das bei (fast) jedem Auto machbar. Ausnahmen bestätigen quasi die Regel. Offene Fragen dürfte es jedenfalls einige geben. Welche Autos sind (nicht) nachrüstbar? Wie hoch sind die Kosten? Was ist mit dem TÜV? Diese Fragen wollen wir in diesem Ratgeber zur Montage einer Anhängerkupplung klären.
Welche Autos kann ich (nicht) nachrüsten?
Die beste Idee ist es natürlich, beim Neuwagen-Kauf das Auto direkt ab Werk mit einer Kupplung ausstatten zu lassen. Bei einem Gebrauchten schaut es dann schon anders aus. Kaufen Sie diesen von einem gewerblichen Händler – mit angeschlossener Werkstatt – , besteht eventuell die Möglichkeit der Nachrüstung. Ansonsten müssen Sie die Sache wohl oder übel selbst in die Hand nehmen.
Die gute Nachricht: Laut dem ADAC ist fast jedes Auto ist mit einer Anhängerkupplung nachrüstbar. Egal ob SUV, Pick-up, Mittelklasse-Limousine oder Kompaktmodell. Ausnahmen gibt es allerdings. Und zwar manche Sportwagen, Hybrid- und Elektroautos. Zum einen haben diese mitunter spezielle Karosserieformen, die das Ziehen einer Anhängelast einfach nicht erlauben. Zum anderen – und das gilt vor allem für Stromer – reduziert die zusätzliche Last die Reichweite.
Klarheit verschafft Ihnen übrigens ein Blick in die Fahrzeugpapiere. Fehlen in diesen Angaben zur maximalen Anhängelast sowie zur maximalen Stützlast, ist die Nachrüstung einer AHK wahrscheinlich ausgeschlossen.
Welche Anhängerkupplung soll es sein?
Ist diese erste Frage geklärt, stellt sich prompt die nächste. Welche Art von Anhängerkupplung soll es sein? Versionen gibt es gleich drei und zwar…
- die starre AHK
ist generell fest montiert. Das macht am wenigsten Arbeit, steht aber der Optik des Autos weniger gut. - die abnehmbare AHK
ist die Variante für Gelegenheitsnutzer. Brauchen Sie keine Kupplung, nehmen Sie diese einfach ab. Ein Nachteil ist das an- und abmontieren. - die schwenkbare AHK
ist die Luxusversion, weil schwenkbar. So verschwindet die Kupplung bei Nichtgebrauch unter der Schürze des Autos. Damit ist diese Version die schönste, aber auch die teuerste.
Was kostet die Nachrüstung einer AHK?
Das kommt auf Ihr Auto sowie die Art der Anhängerkupplung an. Eine starre Kupplung ist teilweise schon ab 200 Euro erhältlich. Dazu kommen rund 200 bis 400 Euro für die Werkstatt.
Nachrüst-Profi Rameder rechnet zum Beispiel an einen VW Golf 7 Kosten in Höhe von rund 950 Euro vor. Samt Elektrosatz und Einbau – sowie einer abnehmbaren Anhängerkupplung.
Die Premium-Variante, also die schwenkbare Anhängerkupplung, kostet aufgrund ihrer aufwändigen Mechanik dagegen an die 1.200 Euro. Plus die Kosten für die Werkstatt wohlgemerkt. Samt dem Einbau vom Profi also um die 1.400 bis 1.600 Euro.
Anhängerkupplung: Ist eine Werkstatt nötig?
Apropos Profi: Ist eine Werkstatt bei der Montage einer Anhängerkupplung nötig? Vom Gesetzgeber her nicht. Das berühmte Aber folgt prompt: Wollen Sie sicher unterwegs sein, sollten Sie unbedingt einen Experten ans Werk lassen. Zumal wohl die wenigsten Hobbyschrauber das nötige technische Know-how und Werkzeug haben. Das Geld für die Werkstatt ist in diesem Fall jedenfalls gut investiert.
Ist eine TÜV-Abnahme der AHK erforderlich?
In der Regel nicht. Denn die meisten erhältlichen Kupplungen verfügen über die nötige EU-Zulassung und sind daher eintragungsfrei. Ein Besuch beim TÜV ist somit nicht nötig. Ebenso wie ein Eintrag in die Fahrzeugpapiere. Allerdings schadet es nicht, wenn Sie sich vom TÜV den fachgerechten Einbau der AHK bestätigen lassen.
Liegt für die Anhängerkupplung keine EU-Zulassung vor, ist eine Abnahme allerdings ein Muss. Weil die AHK in diesem Fall eintragungspflichtig ist. Eine Abnahme ist übrigens nicht nur beim TÜV möglich. Sondern ebenso bei DEKRA, GTÜ oder KÜS. Die Kosten für die Abnahme belaufen sich auf 25 bis 50 Euro.
Der Besuch einer solchen Prüforganisation ist obendrein eine Möglichkeit, wenn Sie in Ihren Fahrzeugpapieren – siehe oben – keine Daten zu Anhänge- und Stützlast finden. Denn eventuell ist das Nachrüsten einer Anhängerkupplung doch möglich. Ein Prüfingenieur hilft Ihnen mit seiner Expertise schnell weiter.
FAQ Nachrüsten einer Anhängerkupplung
Was ist mit der Garantie des Fahrzeugs?
Auf die Garantie Ihres Wagens hat der nachträgliche Einbau einer AHK keinen Einfluss.
Wie lange dauert die Montage?
Das kommt auf Ihr Fahrzeug an. In der Regel ist der Einbau aber innerhalb eines Tages erledigt.
Was ist mit Garantie bzw. Gewährleistung?
Das kommt auf die Werkstatt an. Rameder zum Beispiel gewährt auf verbaute Anhängerkupplungen eine Garantie von 20 Jahren. Somit quasi auf die Lebensdauer des Fahrzeugs.
Was ist mit der Codierung des Elektrosatzes?
Auch diese übernimmt in der Regel die Werkstatt. Wobei die Codierung – je nach Fahrzeug (Baujahr, Ausstattung, Software) – nicht immer möglich ist. In diesem Fall hilft Ihnen Ihr Fahrzeughändler weiter.
Gute Fahrt mit der AHK!