Es ging durch die Medien wie ein Schwarm Heuschrecken durch die Felder. Ein Tesla-Fahrer verunfallte in seinem Edelstromer tödlich – bei aktiviertem Autopiloten. Nun aber wird Tesla entlastet, und zwar von den US-Behörden.
Die Aufruhr im letzten Mai war groß: In Florida verunfallte ein Tesla-Fahrer bei aktivierten Autopilot. Die Technik „übersah“ einen Truck, der Tesla Model S raste ungebremst in den Sattelzug. Der Fahrer starb. Doch die Verkehrsbehörde NHTSA entlastet Tesla Motors nun. Schuld an dem Crash sei nicht die Technik, sondern der Fahrer. So lautet das Ergebnis einer sechsmonatigen Untersuchung.
NHTSA: Tesla Autopilot nicht schuld am Crash
Der NHTSA zufolge gab es am Tesla Autopiloten keinen Defekt. Außerdem sei die Unfallquote von Tesla Elektroautos seit der Einführung des Autopiloten um gut 40 Prozent gesunken. Hierfür nennt die NHTSA auch Zahlen. So gab es 2014 noch 1,3 Unfälle pro gefahrene Meile. Nach dem Start des Tesla Autopiloten sank die Quote auf 0,8 Unfälle pro Meile.
Tesla selbst fordert seine Kunden bei Nutzung des Autopiloten auf, jederzeit bereit zur Übernahme der Fahrzeugkontrolle zu sein. Sich somit eben nicht blind auf die Technik zu verlassen. Deswegen stößt aber wieder vielen der Name „Tesla Autopilot“ sauer auf. Zum Beispiel dem Consumer Reports, eine Art Stiftung Warentest in den USA. Oder auch dem KBA, das den Autopiloten als irreführend brandmarkte. Das NHTSA sieht das jedoch anders, weil der Autopilot eben nur ein Assistenzpaket sei.
Enhanced Autopilot 2.0: Neue Hardware & Software
Tesla reagierte trotzdem und führte im Oktober 2016 eine neue Hardware ein, die den „Enhanced Autopilot“ sicherer machen soll. Parallel gibt es gerade ein Software Update (Autopilot 2.0), das allerdings noch nicht aktiviert ist. Wenn das geschieht, kann ein Tesla Stromer selbständig parken, lenken und die Spur wechseln. Außerdem kann die Software das Auto per App zum Fahrer „rufen“. Die Software ist jedoch nur für Teslas ausgelegt, die über die neue Hardware (seit Okt. 2016) verfügen. Und wieder einmal mahnt Tesla CEO Elon Musk zur Vorsicht bei Nutzung der Technik. Noch sei die Technik nicht fertig kalibriert.
Bild: Tesla Motors