Die Woche tobt vom 16. bis 18.11. 2018 in Long Beach die „Progressive Motorcycle Show“. Mit dabei: Ural. Die russische Marke zeigt in Amerika den Prototypen eine Elektro-Gespanns auf Basis seiner Ural cT.
Ural ist vor alle im früheren Ostblock ein Begriff. Heute allerdings gilt nicht nur das Design der Russen als etwas nostalgisch, auch Angebot und Technik sind mittlerweile etwas arg eingestaubt. Nun jedoch macht sich Ural für die Zukunft fit: Auf der Progressive Motorcycle Show stellen die Russen eine Elektro-Version ihres Gespanns Ural cT vor. Zwar gilt das Modell derzeit nur als Prototyp, doch schon in zwei Jahren könnte die Serie starten. Die Technik ist übrigens gut bekannt: Der Elektroantrieb stammt von Zero Motorcycles.
Ural cT Elektro-Gespann: Serie 2020?
Der E-Motor statt des sonst typischen Boxers stemmt 45 kW bzw. 60 PS und wirkt selbstredend auf das Hinterrad. Zwei Akkus mit zusammen 19,5 kWh erlauben bis zu 165 km Reichweite. Hierzu empfehlen die Russen allerdings, nicht schneller als 105 km/h zu fahren. Dennoch liegt das Ural cT Elektro-Gespann damit auf dem Level der regulären cT mit 750 ccm. Der Zweizylinder liefert 30 kW und erlaubt ebenfalls 105 km/h Spitze. Wobei der E-Version sogar bis zu 140 km/h möglich wären.
Wegen dem E-Antrieb ist das Gespann mit 373 kg gegenüber dem Zweizylinder (320 kg) übrigens deutlich schwerer. Dafür ist wieder der Schwerpunkt abgesenkt. Getriebe und Kupplung sind ebenfalls nicht nötig. Neu zu laden ist das Ural cT Elektrogespann schließlich über einen Onboard-Lader, dessen Anschluss im eigentlichen Tankstutzen verbaut ist. Am typischen US-Netz mit nur 115 Volt dauert die Vollladung 13 Stunden.
Design und Aufbau in Amerika
Designt und aufgebaut ist der Prototyp von einem kalifornischen Partner. In Long Beach will Ural bereits erste Probefahrten anbieten. Die Rückmeldungen will die Marke aus Irbit in die weitere Entwicklung einfließen lassen. Bei entsprechender Resonanz wäre die Serie in zwei Jahren möglich, also 2020. Ein Wunder ist der Wandel der Marke hin zu modernen E-Mobilität übrigens nicht. Schon 2000 übernahmen drei aus Russland stämmige und heute in den USA lebende Unternehmer die Firma IMZ (Irbitski Motozikletny Sawod), welcher seit mittlerweile 1941 ihre Motorräder unter der Marke Ural baut.
Bild: Auto-Medienportal.Net / Ural