Studie: Bike-, Scooter- & Carsharing in Europa
car2go, DriveNow oder Coup: In der Großstadt dürften diese Namen sicher bekannt sein. Kein Wunder: Bike-, Scooter- und Carsharing sind längst Trend. Die Tendenz zeigt nach oben. Eine Studie in Europa hat nun mal die Angebote verglichen.
Teilen und bei Bedarf nutzen statt (mitunter) teuer kaufen? Eben das ist die simple Philosophie hinter Sharing-Angeboten. Wobei das englische „to share“ schlicht für „teilen“ steht. Die großen Autobauer haben längst auf den Trend reagiert. Egal ob Daimler (car2go), BMW (DriveNow), Peugeot (My by Peugeot) oder Citroen (Multicity). Ebenso wie manche Zulieferer. Etwa Bosch mit seinem Scootersharing Coup. Fakt ist: Die großen Metropolen werden immer enger und von mehr Menschen bewohnt. Das schafft Probleme: Parkplätze, Lärm und CO2, Stau. So kommen beispielsweise Autofahrer in London laut einer Studie mit gerade mal 19 km/h voran.
Sharing in Europa: Ranking der Hauptstädte
Carsharing und Co. dagegen minimieren die Fahrzeuge auf den Straßen, lasten diese obendrein besser aus. Statt von einer Familie oder gar nur einer einzelnen Person werden Sharing-Autos von rund 60 Personen genutzt. So ist erstens die typische Blechlawine in der City reduziert. Zweitens auch der individuelle CO2 Ausstoß des Einzelnen.
Das Sharing zumindest in großen Städten und Ballungsräumen Trend ist, verwundert daher nicht. Wobei der Trend Sharing je nach Metropole doch etwas anders ausschaut. Welche Metropole liegt vorn, welcher hinkt hinterher? Eine Studie von ladenzeile.de zeigt die 28 Hauptstädte der EU im direkten Vergleich. Berücksichtigt wurden die Anzahl der Sharing-Fahrzeuge auf 10.000 Einwohner sowie die Preise (Schnitt) der ersten Stunde.
Berlin zum Beispiel liegt beim Scooter-Sharing auf Platz eins. Beim Carsharing dagegen nur auf Platz fünf. Beim Bike-Sharing schafft es die deutsche Hauptstadt schließlich nicht mal in die Top 10, sondern nur Platz 14. Im Sharing Gesamtranking landet Berlin trotzdem auf dem dritten Platz. Sieger ist übrigens Paris. Doch auch Brüssel, Warschau, Wien sowie Amsterdam schneiden im Sharing-Vergleich gut ab. Hier die jeweiligen Top 10 nach Bikesharing, Scootersharing, Carsharing und gesamt.
Bikesharing Ranking: Top 10 EU Hauptstädte
Im Bikesharing liegt Brüssel vorn. Obwohl die Belgier nicht die billigsten sind. Auch in punkto Fahrzeuge ist Brüssel nicht die Nummer eins. Im Schnitt liegt Brüssel aber doch vorn. Erfunden haben das Bikesharing dagegen die Niederländer. Und zwar Amsterdam. Aktivisten führten bereits 1965 die „Witte Fietsen“ ein. Weiß lackierte Fahrräder standen ohne Kette quasi überall herum und durften von jedem nach Lust und Laune genutzt werden. Dummerweise nahmen viele Nutzer die Drahtesel lieber ganz mit nach Hause, womit die Idee schnell wieder verschwand. Erst Kopenhagen griff die Idee 30 Jahre später erneut auf.
Scootersharing Ranking: Top 10 EU Hauptstädte
Scootersharing - also das Teilen von Rollern bzw. Scootern - ist dagegen ein relativ neuer Sharing-Trend. Viele Anbieter wie zum Beispiel Bosch und Coup setzen hier auf Scooter mit Elektroantrieb. Für weniger Emissionen und Lärm. Auf Platz eins im Rollersharing liegt wie gesagt Berlin. Und zwar vor Paris und Lissabon, weil deutlich günstiger.
Carsharing Ranking: Top 10 EU Hauptstädte
Im Carsharing Ranking führt Paris die Top 10 an. Mit 19 Fahrzeugen pro 10.000 Einwohner hat keine Hauptstadt in der EU mehr Wagen. Zum Vergleich: Berlin auf Platz fünf kommt nur auf acht Fahrzeuge pro 10.000 Einwohner. Außerdem bietet Paris den billigsten Preis. Berlin dagegen ist fast drei Mal so teuer.
Sharing Gesamtranking: Top 10 EU Hauptstädte
Auch im Gesamtranking der drei Sharing-Angebote - Fahrrad, Roller sowie Auto - liegt die Stadt der Liebe vorn. Vor allem, weil Paris die meisten Fahrzeuge und somit das größte Angebot bietet. Preislich dagegen punkten die Franzosen allein bei den Autos. Brüssel und Berlin folgen auf den Plätzen zwei und drei.
* Preise inkl. MwSt., Preisänderungen nicht ausgeschlossen
Bild: Bosch - Grafiken & Quelle: ladenzeile.de