Toyota Prius: Urhybrid zeigt den Wandel der Zeit

Prius, den Modellnamen kennen wohl sogar Autofahrer, die alternativen Modellen nicht unbedingt zugeneigt sind und eher auf den Diesel als „Sparer“ zählen. Und doch zeigt gerade der Prius, wie das Auto sich wandelt.

Als Toyota 1997 seinen ersten Prius in seine Autohäuser rollte, schmunzelte die Fachwelt eher spöttisch über den Hybrid. Zugegeben: Schön war der erste Prius mit seiner runden, aerodynamisch bedingten Formgebung nicht gerade, dafür aber war der Kompakte das erste Großserienmodell der Welt mit Doppelherz unter der Haube.

Toyota Prius I: Erster Hybrid von 1997 bis 2003

Als Antrieb diente dem ersten Toyota Prius, intern NHW10, ein Benziner mit 58 PS (43 kW) plus dem typischen Elektromotor mit weiteren 40 PS (30 kW). Zum Sommer 2000 verpasste Toyota seinem Hybriden ein Facelift, ab sofort lieferte der NHW11 ganze 72 PS (53 kW) aus seinem Benziner sowie 44 PS (33 kW) aus dem E-Motor, parallel wurde der Nickel-Metallhydrid-Akku vergrößert.

Erste Hybrid-Generation: Der Toyota Prius I anno 1995

In punkto Verbrauch kam der Toyota Prius I zuletzt auf 5,1 Liter Super, was damals schon ein guter Wert war. Während der Prius NHW10 allein auf dem japanischen Heimatmarkt verkauft wurde, schaffte es die Facelift-Version Prius NHW11 sogar in den Export, inklusive Europa und somit Deutschland. Schon der erste Prius war außerdem als typischer Vollhybrid ausgelegt, konnte also zumindest kurze Wege allein elektrisch bewältigen.

Toyota Prius II: Zweiter Hybrid von 2003 bis 2009

2003 stellte Toyota schließlich den Prius II, intern NHW20, vor. Das Design wurde etwas peppiger, behielt jedoch die runde Front, während das Heck deutlich kantiger wurde. Statt dem bisherigen THS wurde nun der THS II beziehungsweise Hybrid Synergy Drive (HSD) verbaut, der aus einem 1,5-Liter-Benziner mit 79 PS (58 kW) und einem Elektromotor mit 50 kW/68 PS bestand. Laut NEFZ sank der Verbrauch um fast einen Liter auf nur noch 4,3 Liter, was einer CO2-Emission von 104 g/km entsprach.

Zweite Hybrid-Generation: Der Toyota Prius II anno 2006

Dass diese Werte in der Praxis - zumal mit leeren Akkus - nicht zu halten waren, dürfte natürlich klar. Der ADAC beispielsweise kam bei seinem „CO2-Marathon“ auf 5,8 Liter (CO2: 136 g/km), im EcoTest wieder auf 5,02 Liter (CO2: 119 g/km).

Toyota Prius III: Dritter Hybrid seit anno 2009

Seit 2009 steht die aktuelle, dritte Generation des Toyota Prius, intern ZWV30, im Handel. Neben einem deutlich flotteren Design hat der japanische Autobauer vor allem am Hybrid Synergy Drive (HSD) gefeilt, welcher aus einem 1,8-Liter-Benziner mit 73 kW/99 PS und einem Elektroantrieb mit 60 kW/82 PS besteht, was wieder in einer Systemleistung von 100 kW beziehungsweise 136 PS gipfelt.

Im Fazit soll der mittlerweile zur Unteren Mittelklasse gewachsene Prius nur 3,9 Liter auf 100 Kilometer schlucken, wobei der Wert einmal mehr theoretischer Natur laut NEFZ ermittelt ist. Trotzdem zählt der Prius als Benziner zu den Sparmodellen in seinem Segment, in Japan mauserte sich der Hybrid gar zum meistverkauften Auto anno 2009 überhaupt.

Toyota Prius Ableger: Vom Van bis zum Plug-in

In Deutschland sind die Verkaufszahlen eher mager, wie zuletzt die Zahlen aus dem März 2013 bewiesen. Weltweit hingegen hat sich das einst belächelte Modell zu einem Erfolg gemausert, dessen Technik längst in andere Modelle wie Toyota Yaris HSD oder Toyota Auris HSD verpflanzt wurde.

Der Prius mit dem Plus: Toyota Prius als Kompaktvan Prius+

Vom Prius selbst gibt es ebenfalls bereits einige Ableger, etwa den Kompaktvan Prius+ oder den Prius PHV mit Plug-in-Hybrid. Letztgenannter schafft mit seinem 5,2-Lithium-Ionen-Akku (statt 1,3-kWh-Metallhydrid-Batterie) bis zu 20 Kilometer rein elektrisch, was den Verbrauch auf nur noch 2,6 Liter (CO2: 59 g/km) senkt. Ein kleiner Haken dürfte allein der Preis des Prius sein, der aktuell bei 26.800 Euro für den Prius Fünftürer startet. Der Plug-in ist sogar erst ab 36.550 Euro zu bestellen, was gegenüber konventionellen Dieselmodellen doch ein erheblicher Aufpreis ist.

Mit Stecker: Der Toyota Prius PHV mit Plug-in-(Stecker)Hybrid

Selbst gebrauchte Hybridautos des Prius sind nicht unbedingt günstig. Das zeigt ein Blick in so manches Gebrauchtwagen-Verzeichnis. Wo selbst ein alter Prius II noch gut 8.000 Euro kosten kann. Immerhin mag der Preis entsprechender Gebrauchtwagen für den Prius und dessen Technik sprechen. Um 2015 wird übrigens der Prius IV erwartet, der noch mehr sparen soll.

Bilder: Toyota