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T0RR: E-Motorrad mit rückwärts laufenden Motor und 136 PS

T0RR Elektro-Motorrad

Elektro-Motorräder gibt es mittlerweile schon einige, nun stromern auch die Studenten der TU München auf der E-Welle. Mit T0RR haben die Münchner zusammen mit der Tsinghua University eine 136-PS-Rennmaschine geschaffen.

Die TU München sorgt in Kooperation mit der Tsinghua University mal wieder für Aufsehen und präsentierte gerade „T0RR“. Hinter dem Kürzel versteckt sich eine Rennmotorrad mit 136 PS und 240 Nm, das bis auf 250 km/h beschleunigt und bei der Qualifikation der semi-professionellen „Pro Thunder Race Series“ in Oschersleben antreten soll. Der Clou: Die T0RR ist mit einem Elektroantrieb ausgestattet und tritt somit gegen ausnahmslos konventionelle Bikes an. Angepeilt ist übrigens die Pole-Position - ergo Startplatz eins.

Rückwärts: TU München bringt die T0RR

Der Clou: Besagter E-Antrieb läuft „rückwärts“. Tatsächlich ist der E-Motor rückwärts in die T0RR eingebaut, womit die Maschine in die entgegengesetzte Richtung der Räder läuft. Damit verringert sich wieder die rotierende Masse und somit das Rotationsträgheitsmoment. Projektbetreuer Philip Wacker erklärt:

„Durch das Rückwärtslaufen des Motors ist die Dynamik sogar besser als bei einem konventionellem Motorrad.“

Im Gegensatz zu einem Verbrenner kann die Drehrichtung eines Elektromotors relativ einfach umgekehrt werden. Obendrein ist die Rekuperationsbremse des Motors recht effektiv, wodurch der Motor der T0RR ähnlich einem Dynamo auch als Generator dienen und kinetische in elektrische Energie wandeln kann. Nebeneffekt: Das hintere Rad kommt ohne mechanische Bremse aus, was Gewicht einspart. Typisch Elektroantrieb ist der Motor sofort auf Maximalniveau, was eine schnelle Beschleunigung garantiert.

T0RR: Neuer (Elektro)Antrieb, bekannte Basis

Ein Manko ist lediglich der Akku, dessen begrenzte Reichweite (noch) keine volle Renndistanz erlaubt. Dafür bietet das Akkupaket dank Hochleistungszellen eine schnelle Entladung, womit die gespeicherte Energie sofort verfügbar ist. Projektleiter Dr. Frank Diermeyer:

„Das ist wichtig, um große Beschleunigung und hohe Endgeschwindigkeiten zu erreichen, die in Oschersleben erforderlich sind.“

Die Basis der T0RR stellt übrigens eine bekannte Maschine, nämlich die BMW S1000RR, die kurzerhand auf Elektroantrieb umgebaut wurde. Unterstützt würden die acht Studierenden - vier aus München, vier aus China - von BMW Motorrad und R&R Fahrzeugtechnik.

Bild: TU München