News & Infos zu Elektroautos, Hybrid, LPG & CNG

Autoreifen: Die schwarze Garantie für unsere Sicherheit

Autoreifen Neureifen

Sie garantieren den Kontakt zur Straße, Haftung, Grip und somit Sicherheit. Trotzdem sind Autoreifen das wohl am meisten unterschätzte Teil unserer Autos. Green-Motors.DE schaut sich die Pneus daher mal etwas genauer an.

Reifen, Räder, Gummis, Walzen, Pneus, Schlappen; Autoreifen haben viele Namen. Trotzdem ist Reifen nicht gleich Reifen. Da gibt es eigens konstruierte Sommerreifen für die heißen und ebenfalls spezielle Winterreifen für die kalten Monate. Ganzjahresreifen können wiederum im Sommer und im Winter gefahren werden. Letzten Endes sind sie aber lediglich ein Kompromiss aus Sommer- und Winterreifen.

Offroader, Sportler und Lkws können mit Geländereifen, besonderen Hochleistungsreifen oder eben „Lkw-Reifen“ ebenfalls ganz eigene Walzen aufziehen. Allen gemein ist die runde Form, die schwarze Farbe und der Grundstoff Gummi respektive Kautschuk. Erklärt ist damit aber längst noch nicht alles. Green-Motors.DE schaute sich daher einige typische Fragen rund um die „Gummis“ heraus.

Geschichte: Wer hat Autoreifen erfunden?

Die Frage ist schwer. 1888 meldete ein gewisser John Boyd Dunlop aus Schottland das Patent für einen Luftreifen an. Angeblich war Dunlop vom Dreirad seines kleines Sohnes genervt, das auf Metallreifen rollte. Dunlop jedenfalls gilt als Erfinder des Fahrradluftreifens und Gründer der heutigen Dunlop-Gruppe. Denn schon 1989 baute Dunlop das erste Werk der heute weltweit bekannten Marke.

Reich wurde Dunlop mit seinem Luftreifen aber nicht. Später verkaufte er sogar sein Patent. Auch die Marke Dunlop ist längst nicht mehr eigenständig. Gut 40 Jahre vor Dunlop wurde der Luftreifen übrigens schon einmal - und zwar vom Schotten Robert William Thomson - erfunden. Zu Thomsons Zeit bestand aber noch keine Nachfrage nach solchen Reifen. Daher gilt Dunlop als Wegbereiter des Luftreifens und somit quasi als einer der Väter des späteren Autoreifens. Weitere Ahnherren wären Charles Goodyear, besagter Thomson, Sir Henry Wickham oder Édouard Michelin.

Goodyear beispielsweise entdeckte 1839 die Vulkanisation, ohne die Gummireifen schlicht nicht produziert werden könnten. Thomson erfand 1845 einen Luftreifen aus Tierdärmen. Sir Wickham revolutionierte die Kautschukproduktion. Michelin schließlich erfand 1889 ebenfalls eine Luftreifen. Goodyear und Michelin sind wie Dunlop heute als Markennamen für Reifen bekannt.

Karkasse, Wulst & Co.: Aufbau eines Autoreifens

Heute sind Autoreifen jedenfalls wahre Hightech-Produkte und bestehen aus:

  • Lauffläche/Laufstreifen,
  • Seitenwand,
  • Karkasse,
  • Wulst,
  • Innenschicht/Inner-Liner.

Autoreifen AUfbau

Meistens sind Autoreifen zudem schlauchlos. Die Lauffläche (Laufstreifen) dürfte klar sein. Eben die Fläche, die direkt auf der Straße aufliegt und das Profil des Reifens enthält. Die Seitenwand ist ebenfalls einleuchtend. Sie stellt den seitlichen Schutz der Karkasse. Diese bildet den Unterbau des Reifens, sein Gerüst. Der Wulst - aus Wulstzehe, Wulstsohle, Wulstferse und Wulstkehle - ist die Verbindung von Reifen und Felge. Zuletzt garantiert die Innenschicht dank einer besonderen Gummimischung, dass keine Luft aus dem Pneu entweicht.

Bis zur Marktreife braucht ein neuer Reifen übrigens zwei bis drei Jahre. Prototypen werden meist in Handarbeit hergestellt, das Profil sprichwörtlich aus dem Gummi geschnitzt. Typische Luftreifen scheinen aber am Ende ihrer Entwicklung. 2013 sorgte der „Gitterreifen“ für Furore. Statt Luft ist der Pneu mit einem Kunststoffgitter „gefüllt“. Michelin bietet für Radlader bereits luftfreie Reifen in den Staaten an. Entsprechende Entwicklungen sollen mehr Sicherheit und Laufruhe gewähren, Unfälle (Reifenplatzer) vermeiden und dem Umweltschutz zugute kommen. Eine Pkw-Serie ist aber noch nicht absehbar.

Was heißt beim Reifen Diagonal und Radial?
Bis in die 1980er setzte die Automobilindustrie auf sogenannte Diagonalreifen. Hauptmerkmal dieser Diagonalreifen waren überkreuzte - diagonale - Karkassenlagen. Beim Pkw sind Diagonalreifen mittlerweile vom Radialreifen verdrängt. In der Landwirtschaft oder bei Oldtimern auf zwei und vier Rädern sind Diagonalreifen aber noch üblich. Ebenso im Offroadbereich, weil Diagonalreifen eine starke Beweglichkeit der Lauffläche und damit beispielsweise bei Schlamm eine bessere Selbstreinigung besitzen.

Der 1948 entwickelte Radialreifen oder Gürtelreifen geht auf Michelin und Citroen zurück. Statt diagonal sind die Karkassenlagen radial - geradlinig und im rechten Winkel zur Lauffläche - angeordnet. Vorteile sind die deutlich längere Lebensdauer, eine stabilere Lauffläche und eine bessere Haftung in Kurven oder im Nassen.

Wie Autoreifen montieren, wechseln, lagern?

Lebensdauer ist übrigens ein gutes Stichwort, denn mit der richtigen Pflege halten die Gummis um einiges länger. Interessant sind daher Reifenwechsel und Reifenlagerung. Wer in einer Region mit heißen Sommern und knackigen Wintern lebt oder reist, sollte unbedingt auf Sommerreifen und Winterreifen setzen. In gemäßigten Regionen (Küste) reicht dagegen meist ein Satz Ganzjahresreifen.

Wie Autoreifen wechseln?
Sommer- und Winterreifen müssen jedenfalls alle halbe Jahre gewechselt werden. Als Faustregel gelten Ostern (Wechsel auf Sommerreifen) und Oktober (Wechsel auf Winterreifen). Obacht gilt im Urlaub. In Österreich gilt Winterreifenpflicht. In Italien sind wieder von Mitte Mai bis Mitte Oktober Sommerreifen Pflicht. Die schließt auch Ganzjahresreifen aus.

Wie und wo Autoreifen lagern?
Reifen auf Felge werden generell übereinander gestapelt und liegend gelagert. Reifen ohne Felge stehend. Alle paar Wochen sollten stehende Walzen gedreht werden. Wichtig: Reifen immer kühl, trocken und dunkel lagern. Nicht in der Nähe von Ölen, Farben, Fetten und Lösungsmitteln oder unter Kellerfenstern (Sonneneinstrahlung).

Wie Autoreifen aufpumpen?
Hierzu lohnt ein Besuch der nächsten Tankstelle. In der Regel finden sich dort kostenlos Geräte zum Prüfen des Reifendrucks und Luft aufpumpen. Manche Geräte bieten sogar eine Vorstellung des gewünschten Reifendrucks (Herstellerempfehlungen beachten). Apropos Reifendruck: Dieser sollte regelmäßig alle paar Wochen kontrolliert werden. Falscher Reifendruck bedeutet sonst mehr Verschleiß oder Verbrauch, somit mehr Kosten. Außerdem steigt die Unfallgefahr (mangelnde Haftung, Reifenplatzer).

Wer repariert & flickt Autoreifen?
Ist ein Reifen beschädigt, lohnt mitunter eine Reparatur. Ein eingefahrener Nagel kann beispielsweise entfernt und das Loch versiegelt werden. Wichtig: Die Reparatur darf nur ein Fachmann ausführen. Also ab in die Werkstatt oder zum Reifenspezialisten.

Altreifen

Wie und wo alte Autoreifen entsorgen?
Zur Entsorgung alter Pneus hat der Gesetzgeber strenge Vorschriften erlassen. Der Hausmüll ist passé. Beim Kauf neuer Walzen übernehmen in der Regel Werkstatt oder Händler die Altreifen-Entsorgung - kostenlos.

Autoreifen: Was bedeuten die Zahlen?

Die Reifen geben übrigens einige Informationen preis, finden sich doch zahlreiche Kürzel und Zahlen auf den Flanken. Was aber bedeuten DOT, M+S, TL, ZR?

Autoreifen: Was bedeutet DOT?
DOT respektive die DOT-Nummer verrät das Alter eines Reifens. Interessant sind die letzten vier Zahlen. Die ersten zwei geben die Kalenderwoche der Produktion an, die letzten zwei das Jahr. 1811 steht somit für die Produktion des Reifens in der 18. Kalenderwoche im Jahr 2011. Wichtig: Laut Gesetzgeber gelten Neureifen bis zu einem Alter von drei Jahren als neu.

Autoreifen: Was bedeutet M+S
M+S heißt „mud and snow“ oder zu deutsch „Matsch und Schnee“. Gekennzeichnet werden damit Ganzjahresreifen und Winterreifen, die für winterliche Bedingungen wie eben Schnee taugen. Da Sommerreifen nicht für winterliche Verhältnisse gedacht sind, gibt es keine Sommerpneus mit M+S. Tipp: Noch bessere Wintereigenschaften bieten Gummis mit einem Schneeflocken- oder Alpine-Symbol.

Autoreifen: Was bedeutet 88H?
Hinter der Größe des Pneus stehen oft zwei Zahlen plus ein Buchstabe wie 88H. Die Zahl gibt die Tragfähigkeit (kg/Reifen) wieder. Der Buchstabe die zulässige Geschwindigkeit (laut Geschwindigkeitsindex). Ein Pneu mit der Kennung 88H erlaubt 550 kg Last pro Reifen und bis 210 km/h.

Autoreifen: Was bedeutet T?
Auch das Kürzel T gehört zum Geschwindigkeitsindex. Folgende Buchstaben erlauben diese Geschwindigkeiten:

  • P > 150 km/h
  • Q > 160 km/h
  • R > 170 km/h
  • S > 180 km/h
  • T > 190 km/h
  • U > 200 km/h
  • H > 210 km/h
  • V > 240 km/h
  • W > 270 km/h
  • Y > 300 km/h
  • ZR über 240 km/h

Autoreifen: Was bedeutet TL?
TL steht für tubeless und somit für einen schlauchlosen Reifen. Das Gegenteil wäre TT (tubetype): ein Pneu mit Schlauch.

Autoreifen: Was bedeutet ZR?
ZR ist ein veraltetes Kürzel für verstärkte Reifen mit der Zulassung über 240 km/h.

Autoreifen: Wissen für Autofans & Nerds I

Wieso sind Autoreifen schwarz?
Übrigens, die typisch schwarzen Gummis wären eigentlich weiß. Bei der Herstellung wird dem Gummi Ruß beigemischt, weswegen die Pneus schließlich pechschwarz werden. Allerdings wird der Ruß nicht wegen der Farbe beigemischt. Sondern für die nötige Härte. Kautschuk als Hauptbestandteil eines Autoreifens ist nämlich eher weich und klebrig. Erst der Ruß sorgt beim Vulkanisieren für die gewünschte Härte. Somit für Abriebfestigkeit und Haltbarkeit. Entdeckt wurde das Verfahren wie erwähnt 1839 vom US-Amerikaner Charles Goodyear.

Weißwandreifen kennt man dagegen noch von Oldtimern. Bei deren Reifen wurde deutlich weniger Ruß zugegeben. Bei den Flanken (Wänden) sogar überhaupt kein Ruß. Deswegen die weißen Wände (= Weißwandreifen). Die sind nicht eingefärbt, sondern schlicht Natur. Seit den 1960ern sind die weißen Streifen aber aus der Mode. In punkto Reifenfarbe wäre jedenfalls alles möglich.

Autoreifen Reifenlagerung

Wieso gibt es Autoreifen in verschiedenen Größen und Ausführungen?
Die Ausführungen sind mit der Auslegung der Pneus auf das Wetter - Sommerreifen, Winterreifen, Allwetterreifen - oder ihrem Einsatz erklärt. Stichwort Gelände (Offroadreifen). Auch die Größe der Pneus hängt damit zusammen. Winterreifen sind generell schmaler als Sommerreifen, da zu viel Auflage wegen Schnee und Matsch nicht erwünscht ist. Breitreifen und Hochleistungsreifen mit mehr Breite sollen wiederum viel Grip bieten. Im Nassen droht aufgrund der (Über)Breite jedoch wieder mehr Aquaplaning.

Warum Autoreifen auswuchten?
Beim Reifenwechsel sollte man generell auf eventuelle Beschädigungen oder Unwuchten schauen. Letztere entstehen, wenn ein rotierender Körper seine Masse nicht gleichmäßig verteilt. Der Reifen ist also nicht mehr rund und fährt sich daher unterschiedlich stark ab. Mit dem Auswuchten wird diesem Problem entgegengewirkt. Der Reifen also wieder in Form gebracht. Das bedeutet mehr Sicherheit. Zum anderen wird die Abnutzung reduziert, was wieder Kosten spart.

Wie oft man seine Autoreifen auswuchten lassen sollte, ist strittig. Mancher wuchtet seine Pneus bei jedem halbjährlichen Wechsel von Sommer- auf Winterreifen (und zurück).

Autoreifen: Wissen für Autofans & Nerds II

Wieso platzt ein Autoreifen?
In der Regel platzen Reifen aus zwei Gründen:

  1. Zu wenig Reifendruck oder zu hohe Last. Hier droht jeweils eine erhöhte Walkbarkeit und Wärmeentwicklung. Im schlimmsten Fall wird der Reifen überstrapaziert und platzt. Daher sollte der Reifendruck regelmäßig kontrolliert werden.
  2. Beschädigungen oder Hindernisse wie Bordsteine. Auch hier kann es zu einer Überlastung des Reifens oder zu seiner Zerstörung kommen.

Warum werden Autoreifen nicht mit Wasser gefüllt?
Die Pneus deswegen mit Wasser statt Luft zu füllen, würde nichts bringen. Zum einen würden entsprechende Pneus wohl beim nächstbesten Bordstein bersten. Zum anderen müsste - Stichwort Winter - Frostschutzmittel beigefügt werden. Das höhere Gewicht dürfte ebenfalls kontraproduktiv sein. In der Landwirtschaft wird die Idee aber durchaus genutzt. So wird mehr Zug- und Hubkraft generiert.

Warum werden Autoreifen mit Gas gefüllt?
Auch Reifengas in Form von Stickstoff scheint eher Unsinn und birgt mehr Nach- denn Vorteile. Positive Effekte auf Fahreigenschaften oder Druckverluste konnten bisher nicht bewiesen werden. Dafür ist die Befüllung mit Stickstoff - im Gegensatz zu normaler Druckluft - teuer. Wobei Druckluft ebenfalls Stickstoff enthält, nämlich gut 78 Prozent. Bei „reiner“ Gasfüllung steigt der Stickstoffanteil auf 90 Prozent.

Vorteile zeigt das Gas allein darin, dass es nicht entzündlich und außerdem feuerhemmend ist. Eingesetzt wird Stickstoff als Reifengas daher gern im Motorsport oder der Luftfahrt. Bei einem Reifenschaden entweicht Stickstoff aber genauso schnell wie normale Druckluft.

Neureifen: Wo Autoreifen kaufen?
Zum Reifenkauf bieten sich einige Optionen an:

  • Werkstätten, Autohändler & Reifenhändler
  • Warenhäuser (Real) und Baumärkte
  • Versandhandel
  • spezialisierte Internethändler wie mein-reifen-outlet.de
  • Amazon, eBay & Co.

Werbung

Girokonto für null Euro

Green-Motors.DE Social Web

Green-Motors.de auf TwitterGreen-Motors.de auf FacebookGreen-Motors.de RSS Feed

Werbung

Benutzeranmeldung

Wer ist online

Zur Zeit sind 0 Benutzer und 9 Gäste online.

Eingetragen in...

Blogverzeichnisblogtotal.de

foxload.comBlogverzeichnis Bloggerei.de