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Audi

1909 gründete ein gewisser August Horch eine Firma, die er „August Hoch Automobilwerke GmbH Zwickau“ nannte und welche somit im schönen Sachsen ihren Geburtsort erhielt. Aber: Es gab leider bereits eine Horch-Firma, nämlich die „August Horch & Cie Motorwagenwerke Zwickau“, welche August Horch zwar ebenfalls gegründet, mittlerweile aber im Streit verlassen hatte. Die alte Horch-Firma klagte prompt gegen die neu Horch-Firma, weswegen August Horch gleich wieder einen neuen Namen finden musste – die Lösung fand ein Zwickauer Hochschüler.

Der übersetzte den Namen Horch einfach ins Lateinische, wo „Hör zu“ oder eben „Horch“ Audi heißt und worauf zum 25. April 1910 die „Audi Automobilwerke GmbH Zwickau“ entstanden. Nur wenige Wochen später, im Juni 1910, rollte der allererste Audi der Geschichte aus dem Werk in Zwickau. Fünf Jahre später wieder, genauer 1915, wurden die „Audi Automobilwerke GmbH Zwickau“ in eine Aktiengesellschaft umfirmiert, in Folge dessen der Firmenname ebenfalls geändert wurde, in „Audiwerke AG Zwickau“.

1928 zogen jedoch dunkle Wolken über die Audiwerke AG Zwickau auf, die weltweite Wirtschaftskrise brachte die Firma in eine böse Schieflage. Sofort war die Konkurrenz am Zug, die Zschopauer Motorenwerke J. S. Rasmussen AG – auch bekannt als DKW – übernahm die Mehrheit der Aktien von Audi.

Audi und die Auto Union

Anno 1932 sollten die Audiwerke AG Zwickau, nun unter Haupteigner DKW, eine Art Familienzusammenführung erleben: Der Konzern fusionierte mit DKW, Horch und der Firma Wanderer und wurde Teil des Unternehmens Auto Union. Das Markenzeichen der Auto Union setzte sich aus vier Ringen zusammen, welche ineinander verschlungen waren und die vier Marken symbolisierten, Sitz des Unternehmens war vorerst weiterhin das DKW-Werk im sächsischen Zschopau.

1936 wurde der Sitz von Auto Union ins ebenfalls sächsische Chemnitz verlegt. Interessant an der neuen Firma Auto Union war, dass alle vier „Gründungs-Firmen“ mit ihren Marken erhalten blieben, wobei die Audiwerke vom Umsatz her die kleinste Marke waren. Tatsächlich machte anno 1938 unter dem Dach der Auto Union die Marke DKW mit 17,9 Prozent Anteil an der Gesamt-Autoproduktion in Deutschland den größten Umsatz der Auto Union aus, Wanderer 4,4 Prozent, Horch 1,0 Prozent und die Audiwerke nur 0,1 Prozent.

Ende und Wiederauferstehung der Auto Union

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 wurde die Auto Union, jetzt mitten in der sowjetischen (Ost)Besatzungszone, still gelegt. Das allerdings geschah nicht unter den Russen, sondern unter den US-Amerikanern, welche Zwickau zuerst eroberten. Später gingen die Werke im VEB Automobilwerk Zwickau auf, ab 1958 zusammen mit dem Horch-Werk im VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau, wo bis 1991 der berühmte „DDR-Volkswagen“ Trabant gebaut wurde.

Trotzdem sollte die Auto Union wieder auferstehen, nämlich im westlichen Deutschland. Ganz so einfach wurde die Neugründung zwar nicht, doch 1949 und 1950 war es so weit, dass die Auto Union GmbH – und nicht mehr AG – quasi neu und zum zweiten Mal entstand. Das Problem war jetzt allerdings die räumliche Trennung, hatte man im „Westen“ doch vier Standorte beziehungsweise Zweigstellen der vier Marken, nämlich in Freiburg, Hannover, München und Nürnberg. Das zweite Problem war, dass keiner dieser vier Standorte wirklich groß genug war, um Autos bauen zu können, die Hauptwerke aber quasi unerreichbar im Osten lagen. In gewisser Weise hatte die Auto Union aber auch ein gewisses Quäntchen Glück, denn vor dem Krieg hatte man seine (DKW)Autos mit Frontantrieb gebaut, weswegen diese von der Wehrmacht nicht oder zumindest kaum requiriert worden waren. Die Folge: Allein in den drei westlichen Besatzungszonen brummten 65.000 dieser Modelle über die Straßen und eben diese brauchten Ersatzteile, weswegen speziell hierfür die Auto Union Ersatzteile GmbH aufgestellt wurde.

Die Auferstehung von Audi

Just war die Auto Union also neu gegründet und wiederbelebt, wobei die Autos nun unter dem Namen DKW gebaut wurden. 1958 ging die Auto Union zu 87 Prozent in der Daimler-Benz AG auf, 1959 war die „Union“ eine hundertprozentige Tochter der Schwaben. 1964 bis 1966 jedoch fand die Auto Union inklusive dem Werk im bayrischen Ingolstadt in der Volkswagen AG schon wieder eine neue Mutter. Just ließ Volkswagen 1965 die alte Auto-Union-Marke Audi wiederbeleben, behielt aber das alte Logo der vier bekannten Ringe bei.

1965 kam prompt der erste Audi der Neuzeit auf den Markt – allerdings ohne Modellnamen. In der Zwischenzeit hatte die Auto Union zudem ein Verkaufsproblem und um die 30.000 Neuwagen quasi auf Halde, weil man sie einfach nicht los wurde. Tatsächlich stand das Unternehmen sogar vor dem Ruin, weswegen die VW-Mutter ihren VW Käfer – in einer Stückzahl von 347.869 Modellen zwischen 1965 bis 1969 – in Ingolstadt baute, um die Entwicklung neuer Audi-Modelle zu finanzieren.

Nach dem allerersten neuzeitlichen Audi in 1965 sollte es nach und nach mit immer neuen Modellen besser werden, bis 1968 der Audi 100 auf den Markt eingeführt wurde. Der war ohne jegliche Kenntnis des Vorstandes entwickelt wurden, begeisterte aber sofort bei seiner Vorstellung und ging in Serie…

Fusion mit NSU und Gründung der Audi AG

Ein Jahr nach dem Audi 100 wurde die Auto Union GmbH mit der NSU AG Neckarsulm verschmolzen, worauf die „Audi NSU Auto Union AG“ entstand, welche nun neben Ingolstadt in Neckarsulm ein zweites Werk besaß und hier bis 1985 gar ihren Firmensitz fand. 1971 entstand der noch heute genutzte Werbeslogan „Vorsprung durch Technik“ – für den NSU Ro 80. Anno 1985 aber „verschwand“ NSU und aus der „Audi NSU Auto Union AG“ wurde die heutige Audi AG mit Sitz in Ingolstadt.

1993 nach dem Fall des Eisernen Vorhangs zog es Audi in den ehemaligen Ostblock, genauer nach Ungarn. Im Audi-Werk in Györ etwa baut Audi sämtliche seiner Motoren wie ebenso das rassige Sportcoupé Audi TT. Seit dem Jahr 2000 steht die Marke Audi innerhalb des VW-Konzerns – zusammen mit den Schwestern-Marken Seat in Spanien und Lamborghini in Italien – zudem für die eher sportlichen Modelle.

2005 durfte sich Audi über das 25jährige Jubiläum des „quattro“ freuen und ein Jahr später in 2006 ging der neue Sportwagen Audi R8 in Produktion, als die Audi AG ihr Werk in Neckarsulm feierte, welches auf mittlerweile 100 Jahre Automobilbau zurück schauen durfte…

Werke und Struktur der Audi AG

Heute gehören der Audi AG gleich sieben Automobil-Werke in aller Welt, zwei in Deutschland, fünf weitere im Ausland. In Deutschland baut man seine Modelle in den Traditionswerken in Neckarsulm wie ebenso im Stammsitz der Audi AG, in Ingolstadt. Weitere Werke unterhält die Audi AG derzeit in Ungarn (Györ), in der Slowakei (Bratislava), in China (Changchun), Belgien (Brüssel) und schließlich in Indien (Aurangabad).

Die Besitzverhältnisse der Audi AG sind heute dabei recht eindeutig: 99,14 Prozent der Audi-Aktien gehören der Volkswagen AG, weitere 0,4 Prozent der Porsche Automobil Holding und lediglich 0,46 Prozent befinden sich im sogenannten Streubesitz beziehungsweise werden regulär an den deutschen Börsen gehandelt.

Aktuelle Modelle der Audi AG
(in Klammern das produzierende Werk)

Kleinwagen:

  • Audi A1 (Brüssel/Belgien)

Kompaktmodell:

  • Audi A3 (Ingolstadt, Brüssel/Belgien)
  • Audi S3 (Ingolstadt)

Mittelklasse:

  • Audi A4 (Ingolstadt, Neckarsulm, Aurangabad/Indien)
  • Audi S4 (Ingolstadt)
  • Audi RS4 (Ingolstadt)
  • Audi A4 allroad quatttro

Obere Mittelklasse:

  • Audi A6 (Neckarsulm, Aurangabad/Indien)
  • Audi S6 (Neckarsulm)
  • Audi RS6 (Neckarsulm)
  • Audi A6 allroad Quattro

Oberklasse:

  • Audi A7 (Neckarsulm)
  • Audi A8 (Neckarsulm)
  • Audi S8 (Neckarsulm)

Coupé:

  • Audi TT (Györ/Ungarn, Ingolstadt)
  • Audi TTS (Györ/Ungarn, Ingolstadt)
  • Audi TT RS (Györ/Ungarn, Ingolstadt)
  • Audi A5 (Ingolstadt)
  • Audi S5 (Ingolstadt)
  • Audi RS5 (Ingolstadt)

Sportwagen:

  • Audi R8 (Neckarsulm)

SUV:

  • Audi Q3
  • Audi Q5 (Ingolstadt)
  • Audi Q7 (Bratislava/Slowakei)

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