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Stromer-Ratgeber: Elektroauto mit der Wallbox laden

Es ist schon eine tolle Sache, dass Sie Ihr Elektroauto an jeder Haushaltssteckdose aufladen können. Allerdings kann das sehr, sehr lange dauern. Deutlich schneller und bequemer tanken Sie mit einer Wallbox. Ein Ratgeber.

BMW i3

Eigene Wallbox? Ein paar allgemeine Infos...

Selbstredend können Sie Ihren Stromer wie den BMW i3 (Bild) an einer der derzeit 7.000 öffentlichen Ladestationen mit neuer Energie versorgen. Als Mieter haben Sie wahrscheinlich auch gar keine andere Chance. Deutlich bequemer haben Sie es als Besitzer eines eigenes Hauses. Denn das Tanken funktioniert an jeder ganz normalen Steckdose. Besser und sicherer ist aber eine Wallbox. Warum? Weil Sie mit einer Wallbox fünf- bis zehnmal so schnell laden wie an einer typischen Steckdose.

Doch Obacht: Bevor Sie eine Wallbox kaufen, sollten Sie Ihren regionalen Stromanbieter kontaktieren. Er empfiehlt Ihnen einen geeigneten Handwerker und bietet Ihnen neben einer Förderung vielleicht sogar einen speziellen Autostrom-Tarif. Die Wallbox braucht jedenfalls in der Regel einen Drehstromanschluss mit einer Spannung von 400 Volt. Mit diesem Anschluss können Sie dreiphasig laden. Die hauseigene Stromtankstelle erreicht bei einer Stromstärke von 16 Ampere (A) eine Ladeleistung von 11 kW. Eine Wallbox mit 32 A Stromstärke kommt hingegen auf die doppelte Ladeleistung, also 22 kW.

Der Grundsatz ist wohl klar: Je höher die Ladeleistung, desto kürzer die Ladezeit. Nur: Die Auswahl an Wallboxen ist groß. Sich für die richtige Wallbox zu entscheiden, ist entsprechend schwierig. Unterstützung finden Sie auf Portalen wie zum Beispiel smarter-fahren.de.

Flotter laden: Welche Wallbox brauche ich?

Wenn Sie Ihr Elektroauto längere Zeit am Tag oder über Nacht nicht bewegen, dann reicht Ihnen übrigens eine günstige Wallbox mit 11 kW. Eine „größere“ Wallbox mit 22 kW ist wiederum die bessere Option, wenn Sie mit Ihrem Stromer viel unterwegs sind. Apropos: Sie verbinden Ihr Auto mit der Wallbox immer über ein Ladekabel. Üblich sind mittlerweile Ladekabel mit Typ-2-Stecker. Asiatische Hersteller nutzen zum Teil Typ-1-Stecker, für die es allerdings Adapter gibt.

Sollten Sie nicht nur eines, sondern sogar zwei oder mehr Elektroautos fahren, dann ist eine sogenannte smarte Wallbox die richtige Wahl. Mit drahtloser Kommunikation über RFID-Karten ist die Wallbox sogar für noch mehr Fahrzeuge zu nutzen. Zum Beispiel beim Einsatz in Tiefgaragen von Mietshäusern. Dort machen es diese Wallboxen möglich, dass verschiedene Nutzer sich die zur Verfügung stehenden Ladepunkte teilen können. Die Abrechnung erfolgt dennoch für jedes Fahrzeug getrennt.

Smarte Wallbox: Strom via Photovoltaik

Eine smarte Wallbox brauchen Sie auch, wenn Sie Ihr Elektroauto mit Strom aus der eigenen Photovoltaikanlage laden wollen. Oder mit Strom aus Ihrem Batteriespeicher. Am PC, Tablet oder Smartphone können Sie die Zählerdaten der PV-Anlage oder vom Speicher auslesen. Das ist wichtig, um den Strombezug auf einen möglichst hohen Eigenverbrauch hin zu optimieren. Warum? Weil die Einspeisevergütung von selbst produzierten Solarstrom längst nicht mehr so attraktiv ist wie früher.

Der Eigenverbrauch bei einer PV-Anlage ohne Solarspeicher beträgt übrigens 15 bis 25 Prozent. Je nachdem, wie Ihr eigenes Verhalten ausschaut. Laden Sie Ihren Stromer mit eigenem Solarstrom, steigert das natürlich Ihren Eigenverbrauch deutlich. Wenn Sie jedoch zusätzlich in einen stationären Stromspeicher investieren, machen Sie alles richtig. Denn der Speicher liefert Ihnen auch nachts oder bei Schlechtwetter Strom. Egal ob Sie Wäsche waschen oder ihr Elektroauto laden möchten.

Außerdem können Sie smarte Wallboxen in Ihr Smart-Home-System integrieren. Das ist übrigens die Voraussetzung für ein intelligentes Lastmanagement. Außerdem für bidirektionales Laden, bei welchem Ihr Elektroauto bei Bedarf als Stromspender dienen kann. Zum Beispiel bei einem Stromausfall.

Ratgeber: So installieren Sie die Wallbox

Möchten Sie eine Wallbox installieren, sollten Sie schließlich ein paar Dinge beachten.

  1. Die Wallbox ist generell von einem Fachmann anzuschließen. Ein Elektroinstallateur prüft zuerst einmal Ihre gesamte Hausinstallation. Entsprechend erkennt der Experte, ob es zum Beispiel einen FI-Schutzschalter braucht, ein neues Kabel zu verlegen oder ein zusätzlicher Zähler zu installieren ist.
  2. Wichtig: Ab 4,6 kW Leistung ist der Ladepunkt beim örtlichen Stadtwerk bzw. dem Netzbetreiber anzumelden. Weil es eventuell nötig ist, dass Ihr Hausanschluss und/oder der Ortstrafo anzupassen ist. Ab 12 kW ist der Ladepunkt sogar zu genehmigen. Daher haben die meisten Stadtwerke Wallboxen auch im Angebot.
  3. Möglich ist zudem, dass Ihr Stadtwerk den Ladepunkt fördert. Nachfragen kann also durchaus lohnen.
  4. Ebenfalls interessant: Die Arbeitszeit des Installateurs können Sie als „haushaltsnahe Dienstleistung“ steuerlich geltend machen. Als Mieter einer Garage oder Mitglied einer Eigentümergemeinschaft brauchen Sie wiederum eine Genehmigung für die Installation der Wallbox. Im Idealfall tun Sie sich mit anderen Haltern von Elektroautos zusammen.

Bild: BMW