Rivian R1T: Elektro-Pickup debütiert in Los Angeles

Zugegeben: Ein elektrischer Pickup ist nicht die neueste Idee. Dennoch das erste Auto, welches das US-Startup Rivian Automotive in die Serie bringen will. Sein Debüt gibt der Rivian R1T die Tage auf der LA Auto Show.

Rivian Automotive ist in der Branche noch recht unbekannt. Noch. Denn in Los Angeles (30.11. bis 09.12.) zeigen die Kalifornier ihr Erstlingswerk, den Rivian R1T. Einen Pickup mit Elektroantrieb. Und eben der hat es in sich. Als Antrieb dienen dem Lastesel vier Radnabenmotoren mit zusammen 750 hp (englische horsepower) bzw. 760 PS. Außerdem ein gerade zu brutales Drehmoment von 14.000 Nm. Das Aber folgt prompt: Der Wert gilt für das „total grounded torque“. Das eigentliche Fahrzeugdrehmoment (vehicle torque) nennen die Amis „nur“ mit 1.120 Nm.

Rivian R1T: Drei Akkus, drei Leistungsstufen

Wobei die tatsächliche Leistung vom Akku abhängt. Hier will Rivian gleich drei Option bieten und zwar mit 105, 135 oder sogar 180 kWh. So ist eine Reichweite von 370 bis 640 km gewährt. Der Clou: Via 160 kW Ladeleistung ist in nur 30 Minuten genug Energie für weitere 200 Meilen bzw. 320 km gezapft. Je nach Akku beträgt die Leistung des Elektro-Pickups jedenfalls 408 bis 710 PS (300 bis 522 kW). Das Topmodell braucht für den Sprint von null auf 60 Meilen (96 km/h) gerade mal drei Sekunden.

Auch sonst kann der vollelektrische Allrader begeistern. Auf 5.475 mm Länge bietet der Rivian R1T fünf Personen Platz. Breite und Radstand nennt das Startup mit 2.015 mm bzw. 3.075 mm. Das Aber folgt mit einem Leergewicht von 2.670 kg, was vor allem am üppig dimensionierten Akku liegen dürfte. Dafür erlaubt der Rivian R1T eine Nutzlast von 800 kg - bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 3.470 kg - und eine Anhängelast von 5.000 kg. Obendrein garantiert der Akku einen tiefen Schwerpunkt und damit Stabilität und Fahrdynamik. Voll offroadtauglich ist der Pickup ebenfalls. Dank einer höhenverstellbaren Luftfederung beträgt die Bodenfreiheit 36 cm, die Watttiefe sogar 100 cm.

Rivian R1T: Voll vernetzt im Gelände

Wenig überraschend ist der Rivian R1T zudem voll vernetzt. Diverse Touchscreens sind ebenso wie die typische Konnektivität und Internetzugang an Bord. Entsprechend finden auch Updates „over the air“ statt. Sogar autonom nach Level 3 soll der Pickup dank diverser moderner Assistenten fahren können.

Für Gepäck ist ebenfalls genug Platz vorhanden. Dafür bietet der R1T neben seiner Ladefläche einen Frunk - Kunstwort aus „front“ und „trunk“, zu Deutsch: vorderer Kofferraum - mit 330 Liter Ladevolumen. Außerdem einen querliegenden Stauraum vor der Hinterachse, der 350 Liter fasst und für Ski taugen soll.

Nach dem Pickup will Rivian übrigens prompt ein SUV hinterherschieben, den R1S. Die sogenannte Skateboard-Plattform samt Akku, Antrieb, Fahrwerk, Bremsen und Thermomanagement teilt sich der Stromer mit dem Pickup. Apropos: Ende 2020 sollen sowohl Pickup wie SUV in die Serie gehen. Die Preise starten vor Steuern bei 69.000 Dollar bzw. rund 61.000 Euro. Vorbestellungen sind für 1.000 Dollar möglich. Ob und wenn ja wann der R1T und der R1S nach Europa kommen, ist leider nicht bekannt.

Bilder: Rivian Automotive