Ein vollelektrischer Pick-up für unter 20.000 Euro? Gibt es nicht? Ab dem nächsten Jahr schon, wenn auch nur „drüben“ in den Staaten. Nach Europa kommt der Slate Truck (2026) vorerst aber nicht.
Zugegeben: Startups gab es die letzten Jahre viele. Überlebt haben nur wenige. Für Slate scheinen die Sterne aber gut zu stehen. Weil man auf einen extrem kleinen Preis setzt. Der Slate Truck (2026) soll weniger als 20.000 kosten. Dollar. Also unter 18.000 Euro. Freilich inklusive staatlicher (US)Förderungen. Doch selbst ohne Förderungen würde der Basispreis nur bei rund 24.000 Euro liegen.
Slate: Jeff Bezos als Investor
Slate will jedenfalls günstige Elektroautos bauen. Oder vielmehr: günstige Elektro-Nutzfahrzeuge. Wobei der jüngst präsentierte Slate Truck (2026) sowohl Pick-up wie auch SUV sein kann. Mit dem Konzept lockt das Startup durchaus prominente Investoren an. Etwa Amazon-Gründer Jeff Bezos an.
Ausgelegt ist der Slate Truck (2026) jedenfalls als Zweisitzer. Die Länge gibt Slate mit gerade mal 4,43 m an. Breite und Höhe mit 1,79 m sowie 1,76 m. Im Vergleich zu (sprichwörtlichen) Schwergewichten des Segments ist das extrem kompakt. Der Ford F-150 kommt auf mindestens 5,32 bis 6,19 m. Der Chevrolet Silverado auf 5,22 bis 6,09 m. Der Slate Truck ist also optimal für die City. Apropos: Der Radstand beträgt 2,77 m.
Das Aber folgt prompt: Der günstige Preis ist „erkauft“. Und zwar durch den Verzicht auf (zu viel) Komfort und Technik. Die Fenster werden oldschool gekurbelt. Ein Infotainmentsystem? Das ersetzt eine simple Uni-Halterung für Smartphones und Tablets. Aluräder? Nicht in der Basisausstattung, die auf schwarzen 17-Zöllern aus Stahl rollt. Überhaupt macht der „Truck“ auf Understatement. Die „Slate“ Lackierung ist ein schlichtes Schiefergrau – und die einzige im Programm. Dafür stehen diverse Vollfolierungen zur Option.
Slate Truck (2026) ist individualisierbar
Überhaupt ist der kantige ebenso wie auch zeitlose Truck – selbstredend gegen Cash – im DIY-Stil individualisierbar. Verschiedene Räder und Reifen sowie ein Aufsatz für die Ladefläche, alles erhältlich. Dank Aufsatz mutiert der (zweisitzige) Pick-up – „Blank Slate“ genannt – gar zum (fünfsitzigen) SUV. Wobei Slate gleich zwei Aufbauten anbietet. Einen Kasten im klassischen Defender-Style sowie einen Fastback-Aufsatz mit Schrägheck. Open Air geht ebenfalls, dank Überrollbügel und ausgehängten Türen. Dazu versprechen die Amis Kotflügelverbreiterungen und diverse Folien-Kits. Was übrigens gern direkt ab Werk erledigt wird.
Was bleibt, ist das (sehr) spartanische Interieur. Plastik dominiert, Komfortfeatures lassen sich kaum blicken. Lautsprecher kosten extra. Die einfache Klimaanlage ist per Drehregler zu steuern. Upgrades gibt es aber auch hier. Etwa Sitzheizung und Lederbezüge. Immerhin: Serie sind generell ein autonomer Notbremser und ein Auffahrwarner. Ebenso wie Traktionskontrolle, ESC, Airbags für Fahrer und Beifahrer, Seitenairbags oder Rückfahrkamera. Ganz nach dem Motto: mangelnder Komfort ja, mangelnde Sicherheit nein.
Heckantrieb und bis zu 380 km Reichweite
Die 1,52 m lange Ladefläche fasst übrigens 1.047 l, der Kofferraum der SUV-Version 963 l – ohne Rückbank. Ein Frunk verspricht noch mal 198 l Stauraum. Die Nutz- und Anhängelast gibt Slate mit 650 bzw. 450 kg an. Das Leergewicht – eben auch dank weniger Komfortfeatures – mit 1.600 kg.
Der Elektroantrieb des von der früheren Volvo-Designerin Tisha Johnson gezeichneten Trucks ist ebenfalls simpel. Ein E-Motor mit 150 kW bzw. 204 PS wirkt auf die Hinterachse. So schafft der Slate Truck (2026) 145 km/h Spitze sowie den Sprint von null auf Tempo 100 in acht Sekunden. Optionen gibt es beim Antrieb keine. Dafür beim Akku. Den Einstieg macht eine Batterie mit 52,7 kWh, die 150 Meilen (241 km) Reichweite erlaubt. Aufpreis kostet eine 84,3-kWh-Batterie, die 240 Meilen (386 km) verspricht. Wohlgemerkt nach der (strengen) US-Norm EPA. Laden geht mit maximal 120 kW. So ist der Akku in rund 30 Minuten von 20 auf 80 Prozent geladen.
Die Produktion soll Ende 2026 irgendwo im Mittleren Westen der USA starten. Geplant sind 150.000 Modelle pro Jahr. Ausliefern will das Startup – zumindest vorerst – allein in den Staaten.
Bilder: Slate