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Pedelec Tuning: ACE warnt vor Führerschein-Verlust

Pedelec Tuning

Pedelecs boomen: Allein 2015 wurden laut Zweirad-Industrie-Verband rund 535.000 Modelle (inklusive E-Bikes) verkauft. Doch Pedelec Tuning ist eine eher dumme Idee. Wer erwischt wird, riskiert sogar seinen Führerschein.

Jedes achte in Deutschland verkaufte Fahrrad ist mittlerweile mit einem unterstützenden Elektroantrieb versehen. Den Großteil davon machen zwar die versicherungs- und zulassungsfreien Pedelecs aus, deren E-Motor mit 250 Watt lediglich unterstützend und bis maximal 25 km/h wirkt. Doch mancher E-Biker möchte mehr. Eine Alternative wäre das sogenannte Pedelec 45 oder S-Pedelec. Statt 250 Watt generiert der E-Motor hier bis zu 500 Watt. Aber: Ein S-Pedelec benötigt eine Versicherung samt Kennzeichen. Zum anderen muss der Fahrer einen Führerschein der Klasse M (oder B) besitzen.

Pedelec 45 verlangt eigene Versicherung

Eine andere Idee ist das Pedelec Tuning. Hierzu bietet der Handel längst spezielle Pedelec Tuningkits an. Wenige Handgriffe später ist das (eigentliche) Geschwindigkeitslimit von 25 km/h aufgehoben. Denn die 250-Watt-Motoren können durchaus schneller fahren und sind lediglich abgeregelt. Tuningkits halbieren daher kurzerhand den Tachowert, schon stromert das Pedelec auf Tempo 50. Dieses Tuning aber ist illegal, wie der Auto Club Europa (ACE) warnt. Mehr noch: Wer sein Pedelec tunt, riskiert seinen Führerschein.

Denn mit einem solchen Pedelec Tuning wird das eigentliche E-Fahrrad laut StVO zum S-Pedelec oder eben Mofa, womit eine Betriebserlaubnis nötig wird. Daher bestehen dann Versicherungs- und Kennzeichenpflicht, Helmpflicht und Führerscheinpflicht. Wer als Fahrer diese nicht vorweisen kann, muss mit einer Anzeige wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis rechnen. Wer keinen Führerschein besitzt, wird mit einer Sperrfrist von sechs Monaten bis zu fünf Jahren belegt. In Einzelfällen kann diese Sperrfrist sogar auf Lebenszeit drohen.

Pedelec Tuning: Was sagt die Versicherung?

Ohne Versicherung wird ein solches getuntes Pedelec obendrein zu einer Kostenfalle. Denn viele Haftpflichtversicherungen decken zwar Pedelecs bis 250 Watt mit ab, aber eben keine S-Pedelecs. Wer sein E-Bikes zum Pedelec 45 pimpt und einen Unfall verursacht, bleibt schlimmstenfalls auf den Kosten sitzen und zahlt diese entsprechend aus eigener Tasche.

Übrigens empfiehlt der ACE auch bei „normalen“ Pedelecs mit maximal 25 km/h, einen Fahrradhelm (Norm EN 1078) zu tragen. Denn schon reguläre E-Bikes beschleunigen dank E-Motor schneller als herkömmliche Fahrräder, womit wiederum höhere Durchschnittsgeschwindigkeiten erzielt werden. Bei einem Unfall ist daher auch die Aufprallwucht höher und somit die Verletzungsgefahr.

Bild: ACE/Emmerling


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