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Opel

Was heute unter dem Namen Opel respektive Adam Opel GmbH zwar nicht in aller Welt, aber doch in Europa als Automobilbauer bekannt ist, begann 1862 unter dem Schlosser Adam Opel als Produzent von Nähmaschinen. 1863 wagte Adam Opel den Schritt in die Selbständigkeit, fertigte „seine“ Nähmaschinen aber vorerst unter Patent oder vertrieb die Produkte anderer Hersteller.

Bis 1895 hatte das Unternehmen Opel einige zehntausend Nähmaschinen bereits in Eigenregie gebaut, nach dem Tod Adam Opels führte zudem dessen Frau und nunmehrige Witwe zusammen mit den fünf Söhnen das Unternehmen fort. Just folgte der Wandel, 1911 kehrte Opel den Nähmaschinen den berühmten Rücken und baute ab sofort nur noch Fahrräder, welche man seit 1886 produzierte, und Motorwagen.

1936 verkaufte Opel jedoch seine Fahrradsparte, als mittlerweile weltweit größter Fahrrad-Hersteller, an die NSU Motorenwerke in Neckarsulm, welche später wiederum in der modernen Audi AG aufgehen sollte. Bereits 1898 wurde nämlich schon das erste Opel-Auto zusammen geschraubt, bis 1928 war Opel gar der größte Autohersteller in ganz Deutschland.

Opel und der Einstieg in den Automobilbau

Tatsächlich war der eigentliche Firmengründer Adam Opel selbst immer gegen den Einstieg in den Automobilbau, seine fünf Söhne aber begannen 1898 – nach dem Tod von Adam Opel – doch mit dem Bau von Autos. Hierzu wurde 1899 die Anhaltische Motorwagenfabrik übernommen, just produzierte man den ersten Opel der Firmengeschichte.

Kurzzeitig unterbrach Opel jedoch den Automobilbau, war doch speziell die französische Konkurrenz technisch weiter und besser. Schon 1902 jedoch kooperierte Opel mit dem Hersteller Darracq aus Frankreich und baute fortan Autos unter dem Namen Opel-Darracq. 1902 kam zudem der erste Eigenbau auf den Markt, mit Durracq hingegen arbeitete Opel bis 1907 zusammen.

Während des Ersten Weltkrieges produzierte Opel munter weiter, ab 1911 hatte man gar einen Motorpflug im Programm. Der große Durchbruch aber sollte 1924 kommen, als zum einen Opel als erster deutscher Hersteller überhaupt auf moderne Fließbandproduktion setzte, zum anderen den Opel Laubfrosch auf den Markt brachte. Hierdurch avancierte Opel zum größten Autohersteller in Deutschland, während ein gewisser Fritz von Opel nicht nur als Testfahrer bekannt war, sondern 1928 auf der AVUS auch einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufstellte.

Die Übernahme Opels durch General Motors

Zwischendurch baute Opel Motorräder und auch Lastkraftwagen, 1928 schließlich produzierte man 44 Prozent aller in Deutschland überhaupt gebauten Autos und war die Nummer eins im Deutschen Reich. Schließlich wurde Opel umgewandelt, von einer Kommanditgesellschaft in eine Aktiengesellschaft mit einem Grundkapital von 60 Millionen Reichsmark. 1929, am 17. März, veräußerten Wilhelm von Opel und dessen Bruder Friedrich 80 Prozent der Firma an den US-Autobauer General Motors, die restlichen 20 Prozent wurden bis 1931 ebenfalls an die Amerikaner verkauft.

So ganz freiwillig verkauften die zwei Opel-Brüder ihr Unternehmen allerdings nicht, die Wirtschaftskrise machte dem Unternehmen zu schaffen: allein 1930 machte Opel 14 Millionen Reichsmark Verlust. Trotzdem schlugen die Opels eine Verkaufssumme von 33,35 Millionen US-Dollar respektive 154 Millionen Reichsmark heraus, was nach heutigem Wert etwa 483 Millionen Euro entsprechen würde. Aber: Die Opels blieben im Aufsichtsrat sitzen, zudem musste GM seiner deutschen Tochter eine eigene Modellpolitik zusagen.

Just ging es wieder bergauf, 1935 kam der Opel P4, welcher in nur zwei Jahren 65.000 Mal verkauft wurde, 1936 folgte der Lkw Opel Blitz. Im Zweiten Weltkrieg musste Opel 1940 die zivile Pkw-Produktion einstellen, stellte mit dem Opel Blitz aber den wichtigsten Lastkraftwagen der Wehrmacht. Nebenbei produzierte Opel jetzt zudem Torpedos, Motoren, Raketenteile und sogar Teile für die Flugzeugbauer Junkers und Messerschmitt. 1944 fielen die Opel-Werke in Rüsselsheim und Brandenburg schließlich schweren Luftangriffen der Alliierten zum Opfer…

Ähnlich Ford baute General Motors – allerdings unter seiner deutschen Marke Opel – somit für den Feind, wobei die Produktion zum einen wohl kaum freiwillig geschah und die GM-Mutter die Adam Opel AG gar abschreiben konnte, war diese jetzt doch ein „Vermögenswert in Feindeshand“!

Opel nach dem Zweiten Weltkrieg

Ab 1945 reparierte Opel Lkw’s, ab 1946 baute man wieder eigene, wenn auch nur noch im Stammwerk Rüsselsheim – parallel zudem nun Kühlschränke. Das Werk in Brandenburg hingegen verlor man an die Sowjets, ebenso die Anlagen für den Opel Kadett, wobei dieser in der UdSSR als Moskwitsch 400 ebenfalls nachgebaut wurde.

1947 baute Opel wieder Autos, zuerst den Olympia, ab 1948 den Kapitän, und auch GM hatte wieder die Macht übernommen. 1953 folgte der Opel Olympia Rekord, welcher nach dem VW Käfer die Nummer zwei in der Käufergunst war. Just entwickelte Opel einen nagelneuen Kadett, welcher ab 1962 in Bochum gebaut wurde und der 1964 mit den Modellen Admiral und Diplomat zwei große Brüder bekam.

Diese 1960er und 1970er gelten bis heute als die große Zeit von Opel, nach Volkswagen war man der zweitgrößte Automobilhersteller in der BRD, feierte 1964 sein fünfmillionstes Auto und 1971 gar schon das zehnmillionste. Ab 1980 aber begann Opels Stern langsam zu sinken, obwohl man mit dem Opel Corsa A 1982 einen neuen Kleinwagen als Konkurrenz zu Ford Fiesta und VW Polo einführte. 1980 bis 1982 sorgte die Ölkrise jedoch für schrumpfenden Absatz, später waren es zu konservative Designs der Autos und wieder später Qualitätsprobleme – besonders bei Opel Astra und Opel Omega. Noch später sorgte die berühmte López-Affäre für böses Blut, welchem nach seinem Wechsel von Opel zu Volkswagen vorgeworfen wurde, Dokumente und somit Wissen von Opel und General Motors an VW weitergeleitet zu haben.

Ab 1990 ging es mit Opel weiter bergab, zwischen 2000 und 2008 sanken die Zulassungen um ganze 30 Prozent, immer mehr Jobs wurden gestrichen, kurzum: Opel fuhr Milliardenverluste ein. Innerhalb von zehn Jahren baute Opel beispielsweise zwischen 1996 und 2006 seine Belegschaft von 44.700 auf nur noch 27.661 Mitarbeiter ab, 2005 wandelte GM seine deutsche Tochter von einer AG in die Adam Opel GmbH um, da Opel trotz der Unternehmensform einer Aktiengesellschaft nicht an der Börse notiert war.

Zur besseren Auslastung exportiert die GM-Tochter seit 2007 den Opel Astra in die USA, wo der Astra als Saturn verkauft wird, trotzdem sollte es noch schlimmer für Opel kommen.

Finanzkrise und Trennungswunsch von GM

2008 wurde die US-Muttor General Motors allerdings selbst von der aufkommenden Finanzkrise in eine Schieflage gebracht, worunter letzten Endes vor allem Opel zu leiden hatte. Kurz entschlossen wollte man sich von GM trennen, die deutsche Regierung sollte Bürgschaften übernehmen. 2009 brachte Opel das Konzept einer „europäischen selbständigen Geschäftseinheit“ zu Papier, nach welchem Opel zwar weiterhin zu GM gehört hätte, weitestgehend jedoch unabhängig geworden wäre. Die deutsche Regierung lehnte eine direkte Beteiligung an dem Autohersteller zwar ab, Bürgschaften für eventuell – und höchst wahrscheinliche – nötige Kredite hätte man jedoch übernommen. Mittendrin ging die US-Mutter aufgrund der Wirtschaftskrise in Insolvenz, ein von der Bundesregierung geforderter Sanierungsplan wurde mehrfach nicht vorgelegt. Im Mai 2009 traten verschiedene Käufer für Opel auf den Plan, zuerst Fiat, dann der bekannte Autozulieferer Magna zusammen mit der Sberbank (Russland) und dem Investor Ripplewood (USA), schließlich wollte gar der chinesische Autohersteller Beijing bei Opel einsteigen.

Den offiziellen Zuschlag für Opel erhielt schließlich die Gruppe um Magna, doch hatte man die Rechnung ohne GM gemacht. General Motors nämlich machte plötzlich – trotz einer bereits getätigten Zusage an Magna – einen Rückzug vom Opel-Verkauf und stellte einen eigenen Sanierungsplan auf. In Deutschland wurden daraufhin 5.400 Jobs abgebaut, in Europa um die 9.000 Arbeitsplätze. Seit dem 30. November 2009 ist GM auch wieder alleiniger Eigner von Opel, nachdem eine Treuhandgesellschaft zwischenzeitlich wegen staatlichen Krediten 65 Prozent an Opel hielt. Eine erneute Bürgschaft von 1,1 Milliarden Euro lehnte der Bund allerdings ab…

Opel innerhalb des GM-Konzerns und Produktionswerke

Innerhalb des GM-Konzerns steht die Marke Opel traditionell als Hauptmarke für Europa wie zudem für den Nahen Osten, wobei die britische Konzernschwester Vauxhall größtenteils auf die Modellpalette von Opel baut.

Aktiv ist Opel als Marke im GM-Verbund zudem in Russland, Indien, China, Singapur und ebenso in Südafrika, wobei man hier meist günstigere, dafür aber auch ältere Opel-Modelle verkauft. In Australien werden einige Opel-Modelle unter der dortigen GM-Marke Holden vermarktet, in Nordamerika wiederum unter dem Label Saturn und in Südamerika als Chevrolet.

In Deutschland unterhält die heutige Adam Opel GmbH derzeit vier Werke, das Stammwerk in Rüsselsheim sowie weitere in Bochum, Kaiserslautern und Eisenach. Parallel hierzu werden einige Opel-Modelle in weiteren europäischen GM-Werken gebaut, nämlich in Belgien (Antwerpen), Spanien (Figueruelas/Saragossa), Polen (Gliwice), England (Ellesmere Port und Luton), Österreich (Wien) und Russland (Sushary/Sankt Petersburg). Zwei Modelle baut Opel zudem bei Partnerherstellern, den Transporter Movano etwa bei Renault in Frankreich (Batilly) und den Agila in Ungarn (Esztergom) bei der Magyar Suzuki Corporation.

Aktuelle Opel Modelle
(in Klammern Produktionsort)

Kleinwagen:

  • Opel Corsa (Eisenach (Dreitürer), Figueruelas/Spanien)

Kompaktklasse:

  • Opel Astra (Bochum, Antwerpen/Belgien, Ellesmere/England, Gliwice/Polen)

Mittelklasse:

  • Opel Insignia (Rüsselsheim)

Microvan:

  • Opel Agila (Esztergom/Ungarn)

Minivan:

  • Opel Meriva (Figueruelas/Spanien)

Hochdachkombi:

  • Opel Combo (Figueruelas/Spanien)

Kompaktvan:

  • Opel Zafira (Bochum, Gliwice/Polen)

Kleinbus:

  • Opel Vivaro (Luton/England)

Sport Utility Vehicle:

  • Opel Antara (Sushary/Russland)

Elektromodelle:


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