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General Motors

General Motors ist ein weltweit bekannter Automobilkonzern, der allerdings seine Produkte unter verschiedenen Marken und Tochterfirmen verkauft. Kurios: Obwohl GM jahrzehntelang als größter Autohersteller der Welt galt, wird unter dem eigenen Namen General Motors nicht ein Auto vermarktet. Im Zuge der 2009er Finanzkrise wurde General Motors zudem umfirmiert, geschichtlich ist der US-Konzern allerdings nicht nur deswegen interessant…

General Motors und die Anfänge

Gegründet wurde General Motors am 16. September 1908 durch einen gewissen William C. Durant, der prompt die amerikanischen Marken Buick und Oldsmobile aufkaufte. In den 1920ern und 1930er übernahm GM ebenso das Unternehmen Yellow Coach und baute Buslinien auf. Ebenfalls in 1930 erwarb General Motors den Bahnmotorproduzenten Winton Engine, wo die Produktionen von Elektromotoren auf Dieselmotoren verlagert wurde.

Im Zweiten Weltkrieg produzierte GM ein Zehntel der gesamten US-Rüstung, wobei so manche Tochterfirma allerdings auch für den Gegner arbeitete. Wie die Konkurrenz um Ford oder Chrysler war GM ebenfalls längst in Europa präsent und hatte beispielsweise 1929 den deutschen Automobilhersteller Opel übernommen. Wie Ford verlangte General Motors nach Kriegsende sogar Reparationszahlungen von der eigenen US-Regierung, da Produktionswerke in Europa und vor allem Deutschland durch alliierte Angriffe zerstört oder beschädigt waren.

Nach dem Krieg ging es für General Motors stetig bergauf, 1955 erreichten die Amerikaner einen Jahres-Umsatz von über einer Milliarde US-Dollar – als erstes US-Unternehmen überhaupt. 26 Jahre später in 1981 lag der Umsatz schon bei 60 Milliarden US-Dollar, 657.000 Mitarbeiter zählte das Unternehmen weltweit. Wieder 22 Jahre später belief sich der Umsatz anno 2003 auf über 185 Milliarden US-Dollar, knapp 52 Milliarden davon erwirtschaftete General Motors im Ausland. Allerdings hielt das Unternehmen GM in 2003 nur noch 294.000 Menschen in Lohn und Brot, 104.000 davon außerhalb der Staaten. Eine von Kirk Kerkorian als größten Einzelaktionär gewünschte Allianz mit Renault und Nissan scheiterte allerdings 2006, worauf Kerkorian die meisten Anteile verkaufte – scheinbar hatte der US-Milliardär den richtigen Riecher…

GM: Krise, Insolvenz und Neubeginn

Zwar konnte General Motors in 2007 noch einen Umsatz von über 181 Milliarden US-Dollar erwirtschaften, fuhr aber schon einen Verlust von 38,7 Milliarden ein – so viel wie noch nie. Tatsächlich war GM anno 2007 bereits mit Schulden von 185 Milliarden US-Dollar belastet, die ehemals in Amerika so beliebten SUVs, Pickups und Vans, allesamt Spritfresser hoch zehn, verstaubten in den Autohäusern. Speziell der US-Verbraucher hatte mittlerweile tatsächlich umgedacht, selbst in den USA wurde Benzin und Diesel nämlich immer teurer, plötzlich waren kleine moderne Autos mit wenig Verbrauch gefragt.

Just kam 2008/2009 noch eine weltweite Wirtschaftskrise auf, prompt vermeldete General Motors, ab Ende 2008 nicht mehr liquide sein zu können. Eine Übernahme durch Chrysler, den Ex-Partner von Daimler und Mercedes-Benz, scheiterte, die erste GM-Marke Hummer wurde still gelegt. Ein knallharter Sanierungsplan wurde beschlossen, 47.000 Jobs gestrichen, 26.000 davon außerhalb der USA. Trotzdem kam es für General Motors immer dicker, die schwedische Tochter Saab wurde fallen gelassen und musste in Insolvenz, die deutsche Tochter Opel überlebte nur dank staatlicher Garantien über 3,3 Milliarden Euro.

2009 strich General Motors mit 30,9 Milliarden US-Dollar den vierten Verlust in Milliardenhöhe in Folge ein, Staatshilfen der US-Regierung über 13,4 Milliarden US-Dollar hatte GM bereits eingestrichen, weitere 30 Milliarden allerdings waren zur Vermeidung einer Pleite nötig. Die GM-Aktien fielen allein 2008 um 87,2 Prozentn, selbst die eigenen Top-Manager wie Carl-Peter Forster verkauften 2009 ihre Aktien, die nur noch für 1,45 bis maximal 1,61 US-Dollar gehandelt wurden. Knapp 101 Jahre nach seiner Gründung ging General Motors am 1. Juni 2009 in Insolvenz.

General Motors: Wie Phönix aus der Asche

Zur Insolvenz besaß General Motors ein Vermögen von 82,3 Milliarden US-Dollar, auf der anderen Seiten allerdings einen Schuldenberg von 172,8 Milliarden US-Dollar. Innerhalb von nur drei Monaten wollte GM die Insolvenz beenden, tatsächlich schafften es die Amerikaner in nur 40 Tagen. Nun aber war das Unternehmen mehrheitlich in staatlicher Hand: 80,8 Prozent hielten die USA, 11,7 Prozent Kanada, weitere 17,5 Prozent waren im Besitz des Fonds der UAW, der Automobilarbeitergewerkschaft, wieder zehn Prozent gingen an die Gläubiger.

Einige Tochtermarken wie Chevrolet, Buick, GMC oder Cadillac blieben im Konzern, andere wieder wurden entweder verkauft wie Saab an Spyker oder aber sogar ganz aufgegeben. 35.000 Menschen verloren ihren Job, Opel sollte ebenfalls verkauft werden, kurz vor Vertragsunterzeichnung aber schwenkte General Motors um. Knapp anderthalb Jahre nach der Insolvenz wurden ab November 2010 GM-Aktien zu 33 US-Dollar wieder an der Börse gehandelt, die Stammaktien wurden auf 478 Millionen Stück erhöht, der Wert lag bei rund 15 Milliarden US-Dollar. Parallel gab GM 87 Millionen Vorzugsaktien zum Stückpreis von 50 US-Dollar heraus – solch einen Börsengang hatte die Welt noch nicht gesehen…

General Motors in Zahlen

Bei Worte wie Insolvenz und Schulden ist es eigentlich kaum zu glauben, aber fast acht Jahrzehnte war GM die Nummer eins im weltweiten Automobilbau. Erst Anfang 2008 verlor General Motors seinen Nummer-eins-Status nach 77 Jahren an den japanischen Hersteller Toyota, liegt aber weiterhin vor Volkswagen.

Selbst nach der Rekord-Insolvenz in 40 Tagen ist General Motors mit Sitz in der US-Autostadt Detroit weiterhin Inhaber zahlreicher Marken, unter eigenen Namen werden wie erwähnt keine Autos gebaut. Einzige Ausnahme war das von 1996 bis 1999 gebaute Elektroauto General Motors EV1, von dem allerdings nur 1.100 Stück produziert wurden. Bis 2013 zählten zu General Motors noch 13 bekannte Marken, die – bis auf die Briten von Vauxhall – alle ihre eigenen Modelle konzipierten und bauten. Nach der Insolvenz und als „New GM“ aber finden sich nur noch acht Marken unter dem GM-Dach, möglicherweise werden es in Zukunft sogar nur noch derer vier.

Oldsmobile, Pontiac, Saturn und die durchaus legendäre Marke Hummer produzieren mittlerweile keine Autos mehr, Saab ist verkauft. Die in Europa ebenfalls recht bekannte Marke Chevrolet vertritt das untere Preissegment, tatsächlich werden in Europa unter dem Label Chevrolets seit Jahren die Modelle von GM Daewoo vermarktet, in Australien wiederum als Holden.

GM weltweit: Märkte, Marken und Joint Ventures

Im Mittleren Preissegment wieder vertreibt General Motors unter den Marken Opel (Europa und Südafrika), Buick (USA) und Vauxhall (Großbritannien), wobei gerade die britische Marke Vauxhall generell nur Opel-Modelle unter eigenem Label vertreibt. Im Premiumsegment wieder heißt die GM-Marke Cadillac, die mittlerweile selbst in Europa ein Begriff und speziell in den USA der große Gegner von Lincoln (Ford) ist.

Letztlich ist noch die GM-Marke GMC interessant, die allerdings nur in den USA vertreibt und auch hier nur sogenannte Nischenmodelle wie SUVs, Pickups und Lkws. Zwischenzeitlich war sogar die berühmte Corvette, eigentlich zu Chevrolet gehörig, als eigene Marke geführt wurden, ab 2011 aber wird die Corvette laut General Motors wieder in die Chevy-Familie eingegliedert. In Japan ist die legendäre Corvette gar das einzige Modell von General Motors.

Parallel zu den eigenen Marken, welche auf anderen Märkten oft genug die Modelle ihrer Konzernschwestern unter eigenem Label vermarkten, gab und gibt bei General Motors noch einige interessante Joint Ventures und Kooperationen mit anderen Autobauern . Mit Isuzu und Suzuki etwa war General Motors einige Jahre auch über Aktienanteile miteinander verbandelt, ebenso entwickelt GM in einigen Bereichen zusammen mit Toyota oder BMW.

Mit weiteren Herstellern wie SAIC in China oder aber Renault und AwtoWAS (Lada) baut General Motors sogar in gemeinsamen Werken, ebenso wie mit Toyota oder Suzuki. Bis 2005 gab es sogar eine Kooperation mit Fiat, woraus sich General Motors gegen 1,55 Milliarden Euro aber frühzeitig wieder herauskaufte. GM sollte Fiat nämlich sogar übernehmen und besaß schon zehn Prozent Anteile an den Italienern. Ebenfalls in 2005 trennte sich General Motors von seinen 20-Prozent-Aktienpaket an Fuji Heavy Industries Ltd., zu welcher die Marke Subaru gehört.

General Motors heißt nicht nur Autos

Allerdings baut General Motors respektive die GM-Marken nicht nur Autos, auch in anderen Geschäftsbereichen sind die Amerikaner munter unterwegs. GM Goodwrench and ACDelco etwa vertreibt Ersatzteile und Zubehör, GM Powertrain wieder Motoren und Getriebe. GMAC Financial Services bietet diverse Finanzdienstleistungen an, GM OnStar Telematiksysteme, GMAC Commercial Holding Immobilien und GM Electro-Motive Division sogar Lokomotiven mit diesel-elektrischen Antrieben.

An einigen Tochterunternehmen allerdings hält General Motors längst nicht mehr 100 Prozent, etliche alte und heute kaum noch bekannte Automarken wie Oldsmobile sind längst aufgegeben. Viele Marken gerade zu den Anfängen General Motors wurden tatsächlich nur wenige Jahre betrieben und sind heute kaum jemanden außerhalb der USA ein Begriff, beispielsweise Rainier oder Cartercar.

Ebenso schuf General Motors Marken, um unter anderem Label Automodelle auf anderen Märkten zu etablieren, etwa Geo, Beaumont oder Ranger. Wie bereits erwähnt sind jedoch mittlerweile viele dieser Marken, in Europa oder anderen Märkten oftmals vollkommen unbekannt, wieder eingestellt wurden. Oldsmobile oder Pontiac wurden 2004 respektive 2009 dicht gemacht, Hummer ebenfalls 2010, nachdem ein Verkauf an einen chinesischen Interessenten platzte. Saturn, bis her das Einstiegs-Label in den USA, stellte 2009 die Produktion und somit den Verkauf ein.

Nach der Insolvenz, wo zwischen „Old GM“ und „New GM“ unterschieden wird, wurde die ehemalige General Motors Corporation zur neuen General Motors Company LLC…


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