Umweltbonus: Industrie trat "massiv auf die Bremse"

Der Umweltbonus erweist sich langsam aber sicher als Flop. Dabei sollte die Förderung wohl deutlich intensiver ausfallen. Laut stern.de trat aber die Industrie „massiv auf die Bremse“. Weil nämlich sogar Strafen vorgesehen waren.

Mit dem Umweltbonus will der Bund Elektroautos fördern. 4.00 Euro erhalten Käufer von Batterie-Elektroautos, 3.000 Euro bei einem Plug-in-Hybrid. Laut stern.de waren sogar 5.000 Euro vorgesehen, doch Lobbyisten wussten das zu verhindern. Konkret wehrten sich der Gazette zufolge vor allem der VDA (Verband der Automobilindustrie) und die Gewerkschaft IG Metall gegen eine höher geplante Förderung.

Umweltbonus: Quote und Strafzahlungen

Denn neben der höheren Fördersumme gab es noch einige weitere Punkte, gegen welche die Industrie aufmuckte. Zum einen wollte der Bund die Förderung nicht mit Steuergeldern finanzieren, sondern mit Strafzahlungen. Demnach sollten Käufer von konventionellen Autos nach einer Emissions-Staffelung 50 bis 1.000 Euro Strafe zahlen. Laut einem stern vorliegenden Vermerk beim Umweltministerium hätten VDA und IG Metall diese Idee als „Stigmatisierung größerer Fahrzeuge“ bezeichnet. Sicher nicht ganz zu Unrecht, denn besonders große SUVs sind nicht gerade als Sparmodelle oder gar „Saubermänner“ bekannt.

Laut Unterlagen des Wirtschaftsministerium wehrten sich VDA und IG Metall außerdem „vehement“ gegen eine weitere Idee. Nämlich einer Quote für Hersteller, die eine gewisse Anzahl von Elektroautos bei den Neuzulassungen vorsah. Da die Ministerien die Industrie „frühzeitig“ in die Förderpläne einweihte, konnte VDA-Chef Matthias Wissmann prompt bei einem ersten Treffen im September 2015 gegensteuern. Übrigens kritisierte sogar ein Experte im Umweltministerium die Förderung. Selbst bei 5.000 Euro wäre jenem Experten zufolge die Preisdifferenz zwischen Autos mit Elektroantrieb zu konventionellen Modellen nicht überbrückt. „Die Gefahr“ eines finanziell zu schwachen Anreizes wurde aber scheinbar überhört.

Mittlerweile ist klar: Bei den aktuellen Anträgen reicht der Umweltbonus bis 2034. Schluss mit der Förderung ist aber schon Mitte 2019.

Bild: - Quelle: stern.de