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Cupra e-Racer 2018: Test in Castellolí (Barcelona)

Vier Motoren, 270 km/h schnell und vollelektrisch; so feierte der Cupra E-Race 2018 im März Premiere. Im Juli durfte der Bolide für die neue E-TCR das erste Mal auf die Rennstrecke, nun gab es in Barcelona den nächsten Test.

Cupra e-Racer 2018

Seat bzw. Cupra zeigten auf dem Genfer Autosalon 2018 einen Boliden für den Rundkurs. Den Cupra e-Racer und damit den weltweit ersten Tourenwagen mit 100 Prozent Elektroantrieb. Gedacht ist der Renner nämlich eigens für die neue E-TCR.

Dr. Matthias Rabe, Seat Vorstand für Forschung und Entwicklung:

„Der CUPRA e-Racer ist ein echter Sportwagen und bietet 300 kW Dauerleistung sowie eine Spitzenleistung von bis zu 500 kW. Der CUPRA e-Racer ist darauf ausgelegt, mit der Leistung eines konventionell angetriebenen Rennfahrzeugs gleichzuziehen und die technischen Fähigkeiten von CUPRA auf allen Ebenen zu zeigen.“

Cupra e-Racer soll in neuer E-TCR starten

E-TCR steht wieder für eine rein elektrischen Tourenwagenserie, die 2019 starten könnte. Tatsächlich existiert die neue Rennserie bisher nur auf dem Papier. Erste Regeln sehen Rennwagen mit

  • 300 kW/408 PS Dauerleistung bzw.
  • 500 kW/680 PS Spitzenleistung vor.

Im Gegensatz zur normalen TCR gelangt die Kraft zudem allein über die Hinterräder auf die Straße. Neben Antrieb und Akku schreibt die Rennserie zudem ein 1-Gang-Getriebe vor. Die Bedingungen erfüllt der Cupra e-Racer quasi auf den Punkt. Kein Wunder, ist der Spanier doch als Testwagen und für Vorstellungen gedacht.

Cupra e-Racer 2018: Seat Leon als Basis

Der E-Antrieb des Cupra e-Racer besteht aus gleich vier E-Motoren. Paarweise an den Hinterrädern montiert, drehen diese bis auf 12.000 Touren hoch. Die Basis des Cupra e-Racer ist dagegen gut bekannt. Nämlich der Seat Leon TCR. Also der konventionelle TCR-Bolide auf Basis des Leon.

Dessen Umbau zum Elektro-Renner dauerte über 20.000 Stunden. Neben typischen Aero-Anbauten für mehr Abtrieb bzw. weniger Luftwiderstand sind ein Überrollbügel und andere Sicherheitselemente verbaut. Konventionelle Spiegel sind durch Kameras ersetzt, deren Bilder der Fahrer auf ein Display erhält.

Cupra e-Racer 2018: Leistungsdaten

Der Aufwand scheint sich jedenfalls gelohnt zu haben. Als e-Racer schafft der Bolide eine Spitze von über 270 km/h und rennt in nur 3,2 Sekunden von null auf Tempo 100. Die 200-km/h-Marke fällt nach 8,2 Sekunden. Der im Fahrzeugboden verbaute Akku besteht aus 6.072 Zellen á 23 Module mit jeweils 264 Zellen. Das Gewicht von rund 450 kg macht gut ein Drittel des Fahrzeuggewichts aus. Kapazität? Unbekannt. Durch die Medien geistern 65 kWh. Außerdem eine Ladezeit in flotten 40 Minuten. Das dürfte natürlich nur per Schnelllader möglich sein.

2018 sind wie gesagt Tests sowie Werbeauftritte geplant. Das erste Rennen könnte die E-TCR 2019 austragen.

Cupra e-Racer feiert Rollout in Zagreb

Update: 17.07.2018

Nach der Premiere in Genf schickte Seat bzw. Cupra seinen E-Renner nun erstmals auf die Rennstrecke. Bei einer Testfahrt in Zagreb (Kroatien) wollten die Spanier das Zusammenspiel von Batterie und Fahrzeug sicherstellen. Zuvor hatte Seat die Komponenten - Batterie, Kühlung, Antrieb - nur einzeln getestet. Apropos Akku: Zur Batterie packten die Iberer ebenfalls neue Infos aus. So besteht der Akku des Cupra e-Racer aus 6.072 Rundzellen, was 9.000 Smartphone-Akkus entspricht.

Die heißen Bedingungen in Kroatien lassen das Cupra-Rennteam jedenfalls hoffen. Der e-Racer bestand sein Rollout mit Bravur und lieferte laut Seat „durchweg positive Ergebnisse“. Anhand der Daten will Seat den ersten vollelektrischen Tourenwagen nun weiter optimieren, im Fokus steht im nun die maximale Leistungsausbeute des Fahrzeugs. Hilfe von der deutschen Mutter dürfte dabei sicher gewiss sein, schließlich gewann Volkswagen gerade rein elektrisch das Pikes Peak Hill Climb.

Dr. Matthias Rabe:

„Mit dem CUPRA e-Racer möchten wir den Rennsport auf die nächste Ebene heben. Mit ihm können wir zeigen, dass wir den Motorsport erfolgreich neu erfinden können. Motorsport verstehen wir als einen Grundpfeiler von CUPRA und wir sind stolz auf das Team, das diesen Elektro-Tourenwagen möglich gemacht hat.“

Text für Cupra e-Racer in Castellolí (Barcelona)

Update: 15.08.2018

Kaum ist das Streckendebüt absolviert, musste sich der e-Racer erneut beweisen. Auf der Rennstrecke Castellolí (Barcelona) probierte die Tage Testfahrer Jordi Gené - bekannt aus der WTCC - den E-Renner aus. Dieser zweite Test war quasi der erste richtige, weil unter echten Rennbedingungen. Schließlich soll der Cupra e-Racer bis 2020 für einen Start in der neuen Meisterschaft E-TCR fit sein.

Tatsächlich diente der erneute Test dazu, den Elektroantrieb, das Energiemanagement vor allem Akkus sowie das Fahrverhalten zu prüfen. Entsprechend war Gené auf die Reaktion des Gaspedals, das Bremssystem und die Energierückgewinnung fokussiert. Auf Basis der neuen Daten will Seat bzw. Cupra den Elektrorennwagen weiter optimieren. Zum dritten Test im September stehen dann bereits schnelle Rundenzeiten auf dem Plan.

Jaime Puig, Cupra Renndirektor:

„Mit dem CUPRA e-Racer möchten wir beweisen, dass die Zukunft des Rennsports elektrisch ist und dass ein E-TCR mindestens genauso wettbewerbsfähig ist wie ein mit Benzin betriebener Tourenwagen. Wir sind davon überzeugt, dass wir mit den Ergebnissen unserer Streckentests andere Marken ermutigen können, und hoffen, dass die E-TCR-Kategorie 2020 Realität werden wird.“

Fazit von Jordi Gené:

„Der CUPRA e-Racer bietet eine beeindruckende Beschleunigung und die exzellente Gewichtsverteilung der Batterien verleiht ihm einen niedrigen Schwerpunkt und ein Fahrgefühl, das alle Erwartungen übertrifft. Der einzige Bereich, den wir verbessern müssen, ist die Bremse, da das Fahrzeug natürlich mehr Gewicht auf die Waage bringt und somit auch präzises Bremsen schwieriger ist.“

Bild: Seat


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