Noah: TU Eindhoven zeigt Elektroauto aus PLA
Die TU Eindhoven machte sich bereits mit einigen Stromer einen Namen. Nun folgt der nächste Coup: Noah. Ein Elektroauto für zwei Personen und mit bis zu 240 km Reichweite, das zudem recycelbar ist. Dank dem Rohstoff PLA.
Schon vor einiger Zeit stellte die TU Eindhoven ein Elektroauto aus PLA vor. PLA? Das Kürzel steht für Polylactide bzw. synthetische Polymere. Die Studenten der niederländischen Uni setzen für diese Polymere auf - Zuckerrohr. Das Ergebnis ist ein Stromer, der nach seinen „Dienstjahren“ quasi auf den Komposthaufen statt Schrottplatz wandert. Weil der Noah zu 90 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen besteht. Beim Chassis setzt die TU auf eine Sandwichplatte mit einer Wabenstruktur aus Zuckerrohr (PLA), bei vielen Teilen der Karosserie und beim Interieur hingegen auf Flachs. Entsprechend sind die Materialien recycelbar.
Bio-Stromer: Noah folgt auf Lina
Ganz neu ist die Idee allerdings nicht. Schon 2017 zeigte die TU Eindhoven mit dem Lina einen Öko-Stromer auf Bio-Basis. Neu ist allerdings die Matrix aus PLA (Zuckerrohr) statt Polypropylen. Davon ab schaut der Nachfolger Noah optisch deutlich schicker aus. Bis zum Juni 2018 sollte der Noah fertig produziert sein, um in mehreren Großstädten Europa vorgeführt zu werden. Passiert scheint das bisher leider nicht. Möglich, dass es an der angepeilten Straßenzulassung hapert. Auf den Seiten der Uni ist jedenfalls nichts Neues zu erfahren.
Noah schafft 100 km/h und 240 km
Immerhin sind dafür einige Daten zu Noah offiziell. Der Stromer bietet Platz für zwei Insassen (nebeneinander) und zielt somit auf Modelle wie smart EQ fortwo oder Renault Twizy. Allerdings wiegt Noah gerade mal um die 350 kg, was einem günstigen Verbrauch verspricht. Der Elektroantrieb leistet 15 kW bzw. 20 PS und besteht aus einem (E)Motor, der seine Energie aus sechs Akkus bezieht. Diese sollen sich - wenn bessere Batterien erhältlich sind - sogar recht leicht tauschen lassen.
Mit der aktuellen Batterie sind jedenfalls bis zu 240 km Reichweite möglich. Davon ab erlaubt der Stromer immerhin 100 km/h Spitze. Mehr noch: Den Wirkungsgrad des Antriebs nennt die TU mit 97 Prozent, bei konstanter Fahrt sogar mit 100 Prozent. Eine mögliche Serie könnte vor allem auf Carsharing zielen. Via NFC-Scanner wäre die Abrechnung möglich, per Smartphone die Türen zu öffnen.
Bild: TU Eindhoven