Autoankauf online: Tipps, Gefahren und Fallen
Die Werbung aus dem TV kennt sicher jeder. Autoankauf online, der innerhalb von 24 Stunden erledigt sein soll. Bargeld gibt es prompt auf die Hand. Doch was ist dran an dieser Idee? Green-Motors.DE gibt Tipps und nennt Fallen.
Der klassische Autoankauf bzw. Autoverkauf von privat ist wohl keiner Erklärung bedürftig. Der Kfz-Halter (= Verkäufer) geht zu einem Händler (= Ankäufer) und einigt sich mit diesem. Wobei: mitunter auch nicht. Alternativ ist der Verkauf des alten Fahrzeugs jedenfalls an einen Privatkäufer möglich. Doch hier sitzt das Geld eventuell nicht so locker wie bei einem Händler. Ratenzahlung ist zwar eine Idee, dann aber fehlt das Geld vielleicht wieder bei einem Neukauf. Außerdem könnte der Verkäufer in der Haftung stehen, falls später (zuvor nicht bekannte) Schäden auftauchen. Fragen gibt es im Vorfeld eines Autoankauf online also tatsächlich einige.
Autoankauf online: Von Kombi bis Sportler
Zuerst einmal ist interessant, welche Autos überhaupt gesucht sind. Kurze Antwort: im Grunde alle. Heißt: vom klassischen Familien-Van und Kombi über den flotten Sportwagen bis hin zu SUV, Oberklasse oder Pickup. Selbst Elektroautos und Hybride, schließlich ist die Mobilität gerade in einem großen Wandel begriffen. Auch wenn dieser eher langsam verläuft. Davon ab spielt es keine Rolle, ob das Fahrzeug ein junger Jahreswagen oder ein Gebrauchter mit einer paar Jahren mehr auf dem Blech ist. Ebenfalls gesucht sind mitunter Youngtimer oder Oldtimer.
Manche Ankäufer wie zum Beispiel Thiele nehmen sogar Unfallwagen oder Fahrzeuge mit Mängeln. Wobei das von jedem Ankäufer anders gehandhabt ist. Von ein zwei Absagen sollte sich der Verkäufer also nicht entmutigen lassen. Die Marke spielt ebenfalls keine große Rolle. Ob Volumenhersteller wie Opel oder Premiumhersteller wie Porsche, willkommen ist alles.
Der Ablauf beim Autoankauf online
Der Ablauf selbst ist denkbar einfach. In der Regel halten Händler für einen Autoankauf online ein spezielles (Online)Formular bereit. Je mehr Angaben der Verkäufer hier über sein Fahrzeug macht, desto besser. Typische Angaben wären:
- Marke,
- Modell,
- Bauart (Karosserie),
- Alter bzw. Erstzulassung,
- Motor,
- Getriebe,
- Art des Kraftstoffs,
- TÜV,
- Kilometer-Stand,
- Farbe.
Eine Preisvorstellung ist ebenfalls „erlaubt“. Anschließend wird ein Termin zur Besichtigung des Fahrzeugs gemacht, bei welchen außerdem eine Fahrzeugbewertung erfolgt. Sind sich Käufer und Verkäufer einig, besiegelt ein Kaufvertrag den (Ver)Kauf. Gewerbliche Händler übernehmen in der Norm übrigens auch die Abmeldung des Fahrzeugs. Den Kaufpreis gibt es in bar bei Übergabe des Fahrzeugs sowie Aushändigung der Fahrzeugpapiere und Schlüssel. Mancher Händler löst zudem eine Finanzierung ab. Halter können daher selbst Fahrzeuge verkaufen, wenn diese bei einer Finanzierung über Kredit noch nicht abbezahlt sind. Doch auch hier gilt es, vorher nachzufragen.
Vorteile beim Autoankauf online
Die Vorteile eines solchen Autoankaufs (oder -verkaufs) liegen damit auf der Hand. Zum einen spart sich der Verkäufer viel Zeit und damit Nerven. Zum zweiten Geld, sind doch beispielsweise keine mitunter kostspieligen Inserate nötig. Apropos: Das Geld gibt es sofort und vor allem in der kompletten Summe. Bei einem Verkauf an privat ist das nicht immer der Fall. Besonders dann, wenn der Fahrzeug innerhalb der Familie weiterverkauft wird. Hier kann später sogar Streit drohen. Wenn im Nachhinein Schäden und Mängel auftauchen.
Vorteile beim Händler
- keine Kosten
- schnelle Abwicklung
- (Bar)Geld sofort
- Ablöse von Autokrediten
- keine Verpflichtungen
- keine Gänge zu Behörden (Abmeldung)
- mitunter Abholung des Kfz
- kein späterer Ärger wegen Schäden
- Ankauf von Unfallwagen
Ein großer Vorteil bei vielen Händler ist außerdem schlicht der Punkt, dass diese sogar Unfallwagen oder selbst Fahrzeuge mit Motorschaden kaufen. Selbstredend sinkt dadurch der Preis. Dennoch haben selbst solche Fahrzeuge noch einen Wert. Sei es nur als Ersatzteilspender. Trotzdem sind viele Teile nach wie vor verwendbar. Seien es Karosserieteile wie Kotflügel, Motorhaube, Spiegel oder Türen; das „Innenleben“ wie Sitze, Lenkrad, Airbag etc. oder Teile wie Getriebe, Lichtmaschine, Auspuff und Räder. Ersatzteile direkt von dem OEMs sind schließlich nicht billig. Bei älteren Autos lohnen Neuteile oft nicht mehr. Händler wiederum haben meist die Werkstätten und das Fachpersonal, solche Schäden zu reparieren oder die Fahrzeuge zu verwerten.
Autoankauf online: Gefahren und Fallen
Auf der anderen Seite gibt es natürlich gerade in der Automobilbranche einige schwarze Schafe. Gefahren und Fallen drohen daher beim Autoankauf online wie offline gleich einige. Zum Beispiel bei der Wertermittlung. Da der Händler in seinem eigenen Interesse handelt, ist eine „zweite Meinung“ ein guter Rat. Im Vorfeld des Verkaufs lohnt daher ein Besuch beim TÜV, bei der DEKRA oder dem ADAC, um den Wert des Fahrzeugs zu ermitteln. Die Kosten liegen bei rund 100 Euro. Die Wertermittlung mittels DAT kann ebenfalls eine Hilfe sein.
Vorsicht gilt zudem beim Thema Geld. Windige Händler (ebenso wie Privatkäufer) bezahlen mit Falschgeld und verschwinden samt Auto auf Nimmerwiedersehen. Besser ist, sich das Geld überweisen zu lassen. Und zwar vor dem Verkauf des Kfz. Seriöse Autoankäufer unterhalten übrigens oft ein ganzes Netz an „Stützpunkten“ und sind quasi in jeder größeren Stadt präsent. Verkäufer sollten sich also zuvor über den Händler informieren. Das Netz ist bereits eine gute Quelle. Auch, um eventuelle Kritiken - ob positive oder negative - zu finden. Bei Google den Namen des Händler in die Suchmaske einzugeben, kann also schon einige Infos liefern.
Ganz wichtig ist zuletzt ein schriftlicher Kaufvertrag. Ein seriöser Händler verweigert diesen niemals. Im Gegenteil: Schon zur eigenen Absicherung legt ein seriöser Autoankäufer dem Verkäufer generell einen Kaufvertrag vor.