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Ratgeber Elektroauto-Akku: Preise, Pflege, Entwicklung

Der Elektroauto-Akku. Nichts steht bei den „neumodischen“ Stromern so sehr im Fokus wie eben der Energiespeicher. Ein kleiner Ratgeber dürfte daher eine gute Idee sein. Hier daher ein paar Infos zu Preisen, Entwicklung, Pflege.

BMW i3 Akku

Die Preise der Elektroauto-Batterien
Kraftstoff: Strom vs. Benzin & Diesel
Rohstoffe und Lieferengpässe
Lebensdauer der E-Auto-Batterie
Längeres Leben: Pflege des Akkus
Teufelskreis: Kapazität & Reichweite
Second Life: Recycling des Akkus

Ein kleiner Ratgeber zur Elektroauto Batterie? Den Gefallen übernahm gerade die tz. Schließlich ist die Batterie - korrekt eigentlich Akku - das Herzstück eines jeden Elektroautos. Sowie der große Preistreiber. Denn die Devise ist einfach: Je mehr Reichweite der Käufer wünscht, desto tiefer muss dieser in die Tasche greifen. Siehe Tesla. Viel Reichweite, hohe Preise. Trotzdem sind vor allem deutsche Käufer nach wie vor skeptisch. Erstens können Stromer in punkto Reichweite nicht mit Verbrennern mithalten. Zweitens steht hinter den Rohstoffen ein großes Fragezeichen. Wobei diese Frage mit steigender Nachfrage nur noch größer wird. Und überhaupt: Wie schaut es mit der Entwicklung beim Elektroauto-Akku aus? Hier die Antworten...

Elektroauto-Akku: Die Preise der Batterien

Die erste weil wichtigste Frage zum Thema Akku ist natürlich der Preis. Weil dieser schlicht der Grund ist, warum Elektroautos im Vergleich zu Benziner und Diesel so teuer sind. Die Antwort: Der wichtigste Part des Stromers ist gleichzeitig der teuerste. Zumal die Elektroauto-Batterie umso teurer ausfällt, je größer sie sein soll. Sprich, je mehr Kapazität der Akku hat. Denn die Kapazität bestimmt wieder die Reichweite. Laut tz macht allein beim Tesla Model S 100 D der Akku gut 20.000 Euro aus. Der Edelstromer kostet aktuell mit 100 kWh 105.320 Euro. Der Akku allein macht also fast ein Fünftel des Preises aus. Das Fazit ist somit: Wer Reichweite will, muss zahlen.

Tesla Model S

Wobei der Akku mittlerweile fast schon billig ist. 2007 - also vor zehn Jahren - lag der Preis einer Elektroauto-Batterie pro kWh noch bei über 1.000 Euro. Seither ist der Preis auf unter 200 Euro gefallen. Und die Preise sinken weiter. Bis Stromer auf einem Level mit Verbrennern liegen, müsste der Preis für den Elektroauto-Akku aber noch auf 130 Euro und tiefer sinken.

Elektroauto-Batterie: Der Kraftstoff Strom

Geht es um das Thema bzw. Laden, haben Stromer die Frontschürze bereits vorn. Bei einem Preis von 1,30 Euro pro Liter Super bzw. 28 Cent pro kWh, kostet ein Elektroauto dem ADAC zufolge rund 30 Euro weniger. Leider nennt die tz hier keine Laufleistung. Finanzielle Vorteile bieten E-Autos aber durchaus. Im Gesamtvergleich aller Kosten liegen E-Autos trotzdem zurück, wie der ADAC 2016 ausrechnete. Zumal Stromer einer größeren Wertminderung unterliegen, da die Elektroauto-Batterie altert.

Ein weiterer Knackpunkt sind die nötigen Rohstoffe. Derzeit basiert der typische Elektroauto Akku in der Regel auf Lithium-Ion. Diese bringen gleich ein paar Vorteile mit. Zum Beispiel die hohe Energiedichte. Wobei neue Entwicklungen eine noch höhere Energiedichte versprechen. Außerdem erlauben Li-Ionen Akkus viele Ladezyklen. Einen besonderen Memory-Effekt zeigt die Li-Ionen Elektroauto-Batterie ebenfalls nicht. Heißt: Die Kapazität der Akkus bleibt relativ stabil. Wenn auch nicht zu 100 Prozent.

Elektroauto Akku: Reichen die Rohstoffe?

Ein großes Manko der Elektroauto-Batterie sind dafür wieder die vielen Rohstoffe, um diese zu bauen. Diese werden zudem größtenteils aus dem Ausland importiert. Weil hierzulande gar nicht oder kaum vorhanden. Das gilt vor allem für Grafit, Kobalt, Lithium, Mangan sowie Nickel. Diese sind generell selten, entsprechend der Abbau eher knapp. Die logische Konsequenz: Die Minenbetreiber diktieren die Preise. Zumal wie gesagt das Angebot begrenzt ist. Bei Lithium zum Beispiel könnte schon 2050 Knappheit drohen. Knappe Rohstoffe treiben natürlich wieder den Preis der Elektroauto-Batterie nach oben. Zumal auch viele künftige Akku-Konzepte auf Lithium aufbauen. Jedoch nicht alle.

Mercedes B-Klasse Electric Drive 2014

Wobei hier ein weiterer Aspekt wichtig ist: der Abbau der Rohstoffe selbst. Laut der Deutschen Rohstoffagentur (Dera) belastet gerade der Abbau von Lithium und Co. die Umwelt massiv. Gerade mal zwölf von 53 Förderkonzernen fallen der Dera zufolge in die Gruppe mit „geringen Beschaffungsrisiken“. Bei der Produktion der Elektroauto-Batterie fallen zudem wieder Schadstoffe an. Und zwar pro kWh 150 bis 200 kg CO2, wie eine Studie des schwedischen Umweltministeriums ergab. Bis ein Stromer somit in die „Gewinnzone“ kommt - sich also in Bezug auf die Umweltbilanz rechnet -, muss dieser mindestens acht Jahre in Gebrauch sein.

Die Lebensdauer des Elektroauto-Akku

Interessant ist außerdem die Frage, wie lang ein Akku überhaupt „lebt“. Wie im Handy oder Laptop verliert die (Li-Ionen) Elektroauto-Batterie über die Jahre Ladekapazität. Entsprechend sinkt die Reichweite. Aufhalten lässt sich der Vorgang nicht, doch kann der Halter durchaus gegensteuern. Beziehungsweise den Alterungsprozess verzögern. Doch welche Prozesse und Punkte wirken negativ auf die Kapazität? Diese hier:

  • Anzahl der Ladezyklen,
  • Art der Aufladung (Schnelllader, Haushalt),
  • Fahrstil des Fahrers,
  • Temperaturen (extreme Hitze oder Kälte),
  • Alterung des Akkus.

In der Regel kommt der Elektroauto-Akku übrigens auf eine Lebensdauer von acht bis zehn Jahren. Danach ist der Akku zwar immer noch einsatzfähig, verliert aber immer mehr an Kapazität und damit an Reichweite. Daher beträgt die Kapazität nach einigen Jahren nur noch 70 bis 80 Prozent. Zahlen sind allerdings noch selten. Ein Test des ADAC mit dem Nissan Leaf ergab nach 65.000 km 90 Prozent Restkapazität.

Gute Pflege der Elektroauto-Batterie

Doch wie gesagt: Der Halter kann durchaus Einfluss nehmen - und den Elektroauto-Akku pflegen. Zum Beispiel extreme Ladestände vermeiden. Zwar sind die Batterien ab Werk vor zu großer Entladung geschützt. Doch sollten Halter darauf achten, den Akkustand nicht unter 20 Prozent fallen zu lassen. Außerdem sind regelmäßig die Anschlusspole zu säubern. Wichtig: beim Reinigen die Batterie abklemmen. Oder noch besser: die Arbeit dem Service bzw. eben der Werkstatt überlassen.

BMW i3 Facelift 2017

Im Vergleich zu Diesel und Benziner brauchen Elektroautos jedenfalls deutlich weniger Wartung. Weil aufgrund der Bauweise weniger mechanische Teile verbaut sind. Typische Verschleißteile wie Keilriemen, Zündkerzen, Ölfilter und dergleichen gibt es keine. Im Vergleich der Antriebe brauchen E-Autos daher weniger Reparaturen. Das spart natürlich Geld. Trotzdem ist einmal im Jahr eine Inspektion Pflicht.

Elektroauto Akku: Reichweite ist alles

Noch mal zur Reichweite. Wie gesagt, hängt diese von der Kapazität der Elektroauto-Batterie ab. Branchenprimus Tesla bietet 490 bis 610 km. Das aber kostet. Das Basismodell des Tesla Model S (75D) ist derzeit für knapp 70.000 Euro eingepreist. Das Topmodell Tesla Model S P100D sogar für fast 145.000 Euro. Für Otto Normal ist der Stromer also nichts. Das gilt allerdings ebenso für eine Mercedes S-Klasse.

Leider sind selbst „normale“ Elektroautos noch recht teuer. Der BMW i3 startet bei 37.550 Euro. Dafür gibt es das aktuelle Facelift-Modell mit 300 km. Nach NEFZ. Der ebenfalls jüngst geliftete VW e-Golf startet bei 35.900 Euro. Bei gleicher Reichweite, sprich 300 km. Zum Vergleich: Der Basis-Golf mit Verbrenner ist dagegen schon ab 18.075 Euro zu kaufen. Schuld am deutlichen Aufpreis ist aber nicht allein der Elektroantrieb und der Elektroauto-Akku. Sondern auch die meist deutlich bessere Ausstattung. Weil die Hersteller die Stromer gern als Topmodelle ins Autohaus stellen.

Second Life: Elektroauto-Batterie & Recycling

Das Gute am Elektroauto Akku: Nach dem ersten Leben im E-Auto muss die Batterie nicht prompt entsorgt werden. Oft ist die Kapazität des Akkus noch hoch genug, dass dieser ein „zweites Leben“ führen kann. Second Life nennt das die Branche. BMW feilt zum Beispiel zusammen mit Bosch und Vattenfall an einem großen Stromspreicher - aus alten Akkus des BMW i3. Solche Speicher sind eine Idee als Zwischenspeicher bzw. Puffer, um etwa alternative Energien zu speichern. So kann überschüssiger Strom später bei Bedarf genutzt werden statt diesen quasi zu verschwenden. Ebenso können Altakkus aus E-Autos für Heimspeicher herhalten. Der Nissan xStorage ist eine solche Idee.

Nissan xStorage Stromspeicher

Auch am Recycling arbeiten immer mehr Hersteller. Schließlich sind die Rohstoffe Lithium, Kobalt und Co. selten. Daher teuer. Entsprechend lohnt das Recycling der Akkus. Hier dürfte wohl Toyota als Vorreiter gelten. Doch auch Recycling ist nur eine Option für alte Batterien. Die Zukunft dürfte noch deutlich mehr Ideen bringen.

Danke an die tz für den Ratgeber.

Bilder: BMW, Tesla, Daimler, Nissan - Quelle: tz.de


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