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Mercedes GLC F-Cell: Einblicke in Entwicklung [VIDEO]

Mercedes GLC F-Cell heißt der erste H2-Stromer von Mercedes bzw. Daimler. Nun zeigen die Stuttgarter Einblicke in die Entwicklung des Modells. Über 300 Fahrzeuge legten für diese knapp 18 Millionen (!) Kilometer zurück.

Mercedes GLC F-Cell Entwicklung

Daimler gewährt Einblicke in die Entwicklung des kommenden H2-Stromers GLC F-Cell. Dessen Vorserie zeigen die Schwaben - zusammen mit der Studie des kompakten EQA - auf der IAA 2017 (14. bis 24. Sept.). Bis zur Serie (2018) war es jedenfalls ein langer Weg. Die gesamte Daimler Brennstoffzellenflotte mit mittlerweile über 300 Fahrzeugen legte bis heuer knapp 18 Millionen Kilometer zurück. Das quasi finale Modell entsteht derzeit auf Basis des Mercedes GLC. Den SUV pimpt Daimler sogar zum Plug-in-Hybrid. Denn neben dem Brennstoffzellenantrieb ist dem GLC F-Cell eine Batterie verbaut.

Mercedes GLC-F-Cell: Brennstoffzelle + Batterie

Wie jedes neue Auto entstand der GLC F-Cell zunächst am Computer. Danach folgten Crashversuche, Untersuchungen der Aerodynamik sowie Erprobungen des Fahrwerks. Und zwar immer noch als elektronische Simulation. Schließlich folgen Prototypen und intensive Funktions- und Dauerbelastungstest. Allerdings nur von einzelnen Komponenten. Echte sowie komplette Testfahrzeuge folgten erst viel viel später. Beim GLC F-Cell war vor allem das Kompetenzzentrum Nabern östlich von Stuttgart aktiv. Dessen Experten feilen am GLC F-Cell seit 2015. Hierbei wurden 200 Tonnen Wasserstoff verbraucht und 1.800 Tonnen „Abgase“ emittiert - natürlich allein Wasserstoff.

Den aerodynamischen Feinschliff bekam der Mercedes GLC F-Cell dagegen in Sindelfingen. Konkret in den Windkanälen des Mercedes-Benz Technology Center Sindelfingen. Dieses kann sogar extremes Wetter simulieren. Von minus 40 bis plus 60 Grad Celsius. Samt Wind bzw. Sturm bis 265 km/h, Regengüssen und Schneestürme. Als endlich die ersten Prototypen fahrbereit waren, begann die praktische Erprobung des H2-GLC - im Sommer ebenso wie im Winter. Die ersten Testfahrten fanden auf Testgeländen in Spanien, Schweden oder Deutschland statt. Danach ging es auf die echte Straße. Zum Beispiel in die Sierra Nevada (Spanien) oder die Schwäbische Alb und in den Schwarzwald.

Mercedes GLC F-Cell Entwicklung: Gastanks im Fokus

Besonders Augenmerk lag auf den Gastanks für den Wasserstoff. Sowie Gasdichtungen und -ventile oder den Hochvolt-Komponenten. Eingebaut sind die Tanks übrigens im aufprallgeschützten Bereich zwischen den Achsen. Außerdem ist rund um die Tanks ein Hilfsrahmen gelegt. Bei einem Unfall sorgen zudem ein mehrstufiges Ventilsystem und spezielle elektrische Schutzschaltungen für Sicherheit. Crashtests belegen laut Mercedes jedenfalls ein vergleichbares Sicherheitsniveau wie bei konventionellen Fahrzeugen. Gesetzliche Anforderungen sind allesamt erfüllt.

Die eigentliche Entwicklung von Brennstoffzellenautos begann sogar schon in den 1980er Jahren. Damals forschten Daimler Ingenieure erstmals an der kalten Verbrennung. Also an der Erzeugung von Strom durch die Reaktion von Wasserstoff mit Sauerstoff in einer Brennstoffzelle. 1994 stellte Daimler seinen ersten H2-Stromer auf die Räder, den Mercedes NECAR 1. Es folgten etliche weitere Versuchsträger, zum Beispiel die A-Klasse F-Cell anno 2003. Oder der Stadtbus Citaro FuelCELL Hybrid, der ebenfalls seit 2003 über fünf Millionen Kilometer zurücklegte.

2011 ging Daimler mit drei B-Klasse F-Cell sogar auf die F-CELL World Drive. In 125 Tagen stromerte das H2-Trio durch 14 Länder und rund 30.000 km einmal um die Welt. Von der B-Klasse F-Cell wurden insgesamt 200 Fahrzeuge gebaut. Diese spulten in Kundenhand allein zehn Millionen Kilometer ab. 2015 folgte mit der Studie F 015 Luxury in Motion quasi der nächste Schritt. Und zwar hin zum F-Cell Plug-in-Hybrid, der auf 1.100 km Reichweite ausgelegt ist. Seit dem NECAR fuhr Daimler mit H2-Stromern jedenfalls mehr als 18 Millionen Kilometer. Laut den Schwaben ist die Technik daher nun endlich marktreif.

Bild & Video: Daimler / Mercedes-Benz